Der SSV Jahn schlug sich gegen den VfL Bochum achtsam und trotzte dem Zweitligisten so ein 2:2-Unentschieden ab. Die Treffer für die Regensburger erzielten Erik Thommy zum zwischenzeitlichen 1:0 und Marco Grüttner kurz nach seiner Einwechslung zum Endstand.


Kolja Pusch bejubelt gemeinsam mit seinen Mitspielern den Führungstreffer (Foto: Janne)

Letztes Testspiel – Generalprobe! Heiko Herrlich entschied sich genau eine Woche vor dem Ligastart gegen den F.C. Hansa Rostock (Tickets) für eine 4-2-3-1-Formation. Kurzfristig musste Markus Palionis passen, leichte Probleme mit dem Sprunggelenk veranlassten die Regensburger Verantwortlichen dazu, den Kapitän zu schonen. Für Ihn rückte Sebastian Nachreiner neben Oliver Hein, Marvin Knoll und Alexander Nandzik in die Viererkette. Auf der Sechs agierten Marc Lais und Andi Geipl, offensiv sollten Jann George, Kolja Pusch und Erik Thommy für Gefahr sorgen. Die Position in vorderster Front übernahm Haris Hyseni als einziger Stürmer.

Der SSV Jahn nahm das Heft des Handelns sofort in die Hand, ließ den Bochumern im Kampf um den Ball meist nicht den Hauch einer Chance. Demensprechend verbuchte die Jahnelf auch die erste Chance des Spiels. Erik Thommy war auf der rechten Außenbahn seinem Gegenspieler enteilt und wollte das Leder aus dem Halbfeld auf den heranstürmenden Haris Hyseni flanken. Plötzlich änderte der Ball aber seine Flugkurve und segelte auf das von Manuel Riemann gehütete Bochumer Tor zu. Der Keeper konnte nur noch staunend zuschauen, wie das Spielgerät oben auf die Latte fiel (4.). Obwohl die Gäste langsam aufwachten und auch ihrerseits begannen, Fußball zu spielen, drückte der Jahn weiter auf die Führung – und erzielte diese auch nach elf Minuten: Kolja Pusch narrte die VfL-Innenverteidigung mit nur einer Körpertäuschung. Seinen Schuss vom Elfmeterpunkt konnte Riemann noch mit den Fingerspitzen abwehren, gegen Thommys Nachschuss war er dann jedoch machtlos. Das 1:0 hatte aber nicht einmal 60 Sekunden Bestand. Direkt nach Wiederanstoß landete der Ball bei Thomas Eisfeld, der außerhalb des Strafraums fast auf Höhe der Grundlinie abzog und das Leder über Philipp Pentke hinweg im Regensburger Kasten versenkte (12.). Heiko Herrlich zog an der Seitenlinie symbolisch seine nicht vorhandene Kappe, ein klasse Treffer der Bochumer. Der Ausgleich beflügelte die Gäste, welche nun immer besser ins Spiel kamen und offensiv immer öfter in Erscheinung traten. Am besten machte dies Peniel Mlapa, der von seinen Kollegen steil in Richtung Pentke geschickt wurde. Marc Lais versuchte noch von hinten mit dem langen Bein an den Ball zu kommen – erfolglos. Mit einem überlegten Flachschuss markierte der ehemalige Bundesligaprofi das 1:2 (19.). Dieses Ergebnis wollte der SSV nicht auf sich sitzen lassen, allen voran Kolja Pusch nicht. Sein Pfund aus gut und gerne 25 Metern wurde mit einem Raunen der Zuschauer quittiert. Viel hatte da nicht gefehlt (21.).

Es hatte sich ein offenes Spiel in der Continental Arena entwickelt. Nach einer halben Stunde packte Johannes Wurtz das feine Füßchen aus, sein Schlenzer schlug aber in der Werbebande hinter dem Tor ein (30.). Kurz vor der Halbzeit verbuchte der Jahn dann noch eine Doppelchance. Erik Thommy drosch einen Freistoß aus 20 Metern zentrale Position in die Mauer, ehe Marvin Knoll den Abpraller volley auf den Bochumer Kasten hämmerte. Riemann bekamm gerade noch die Fäuste nach oben (39.). Der anschließende Eckball schien eigentlich schon geklärt, doch dann kam Jann George aus spitzem Winkel doch noch einmal zum Abschluss. Leider strich sein Schuss am langen Pfosten vorbei (39.).

7.155 Zuschauer hatten den Weg in die Continental Arena gefunden, für ein Testspiel eine mehr als stattliche Kulisse. Möglich gemacht hatte dies Netto Marken-Discount, Hauptsponsor beider Teams, durch den Verkauf von Tickets zu absoluten Vorzugspreisen. Zudem verteilte Netto Freikarten an soziale Einrichtungen, um benachteiligten Menschen eine Freude zu bereiten. Einem bunten Rahmenprogramm im Vorfeld der Partie folgte in der Halbzeit ein weiteres Highlight: Die vorher ermittelten geschicktesten Dribbler konnten auf dem Rasen ihr Können unter Beweis stellen und sich von Netto gesponserte Preise sichern.

Nach dem Pausentee brachte Heiko Herrlich Marco Grüttner für den eher unauffälligen Hyseni. Der Stürmer stand noch keine zwei Minuten auf dem Feld, da markierte er bereits den 2:2-Ausgleich. Zuvor hatte Erik Thommy einen langen Ball aus der eigenen Abwehr mit der Hacke direkt auf seinen Teamkollegen befördert – ein Assist wie aus dem Bilderbuch (47.). Die schwülen Temperaturen waren wahrscheinlich auch mitverantwortlich, dass beide Mannschaften in der zweiten Hälfte einen Gang zurückschalteten. Sowohl Bochum als auch der Jahn kamen nur noch relativ selten vor das gegnerische Tor. Den nächsten wirklich gefährlichen Angriff der Jahnelf bekamen die Stadionbesucher erst in Minute 67 zu sehen. Der schnelle Alexander Nandzik ließ seinen Gegenspieler stehen und bediente Grüttner, der fast seinen zweiten Treffer erzielt hätte. Die Partie blieb weiterhin zerfahren, Spielfluss kam nur noch selten zu Stande. Auch deshalb resultierte die letzte Chance des Spiels wohl aus einer Standartsituation: Ein indirekt ausgeführter Freistoß landete bei Bochums Kapitän Felix Bastians, der nicht lange fackelte und aus der zweiten Reihe abzog – knapp neben den rechten Pfosten (85.).

SSV Jahn: Pentke - Hein, Nachreiner, Knoll, Nandzik (76. Hofrath) - Geipl, Lais (76. Schöpf) - Thommy, Pusch (42. Džalto), George (63. Hesse) - Hyseni (46. Grüttner).

Tore: 1:0 Thommy (11.), 1:1 Eisfeld (12.) 1:2 Mlapa (19.), 2:2 Grüttner (47.)

Zuschauer: 7.155

Quelle: ssv-jahn.de