Am Nachmittag landet der SSV Jahn Regensburg einen 1:0 Sieg beim TSV 1860 München II, Der spielentscheidende Treffer fiel durch ein Eigentor von Löwenkapitän Kokocinski (15.).


Ein Eigentor von Kokocinski besorgte in der 15. Spielminute das 1:0 für den SSV Jahn (Foto Gatzka)

Jahncoach Christian Brand bot gegen die Zweitvertretung des TSV 1860 München die gleiche Elf auf, welche eine Woche zuvor in der heimischen CONTINENTAL ARENA einen Punt gegen die SpVgg Oberfranken Bayreuth eingefahren hatte. Ganz zur Freude der „Rothosen“ konnte auch der zuletzt leicht angeschlagene Markus Palionis von Anfang an auflaufen - Er war beim Test gegen den FC Bayern unsanft mit einem Gegenspieler zusammengeprallt und konnte in der Folge nicht mehr weiterspielen. Ebenso fraglich war Daniel Schöpf, doch auch hier konnte Entwarnung gegeben werden: Der Mittelfeldspieler nahm zunächst auf der Ersatzbank Platz.

Nach sieben Siegen und einem Unentschieden aus acht Partien hatte sich die Jahnelf auch gegen die kleinen Löwen wieder einiges vorgenommen. Als erster zeigte Marvin Knoll wohin die Reise gehen soll - nämlich in Richtung Tor der Sechziger. Nach einer abgeblockten Pusch-Ecke brachte Oli Hein die Kugel mit dem Kopf zum Regensburger Mann mit der Nummer 10, der seinerseits nicht lange fackelte und direkt volley abzog. Leider landete das Leder einen Meter neben dem Kasten von Netolitzky (4.). Kurz darauf kamen auch die kleinen Sechziger zu ihrer ersten Torchance: Nachdem Palionis im eigenen Strafraum am Ball vorbeigesprungen war, versuchte Florian Pieper das Spielgerät mit einem gefühlvollen Heber über Philipp Pentke hinweg im Tor zu platzieren - vergeblich! Der Regensburger Keeper war auf dem Pfosten und bereinigte die Situation (7.). Wieder in der Hälfte der Löwen angekommen, durfte auch Jahnstürmer und Ex-1860-Kicker Markus Ziereis seine erste Duftmarke an alter Wirkungsstätte setzen. Nach einem Anspiel von Jann George fand er 16 Meter vor dem Tor eine Lücke und hielt einfach mal drauf. Als Ergebnis kam unglücklicherweise nur ein Kullerball heraus, der keine Gefahr für das Münchner Tor bedeutete (12.). Danach wurde es kurios: Nach einer Balleroberung wollte 1860-Keeper Netolitzky das Spiel aus der eigenen Defensive heraus aufbauen. Der von ihm angespielte Kokocinski wurde jedoch sofort von zwei Regensburgern attackiert, sodass seine einzige Option war, den Ball wieder zu seinem Torhüter zu spielen. Dies misslang aber gänzlich und so kullerte das Leder am verdutzten Netolitzky vorbei zum 0:1 in den Münchner Kasten (15.). Mit der Führung im Rücken gab die Jahnelf weiter Gas und kreierte Chance um Chance. Nach schönem Pass vom Ziereis hatte Marcel Hofrath, der zuvor im Vollsprint über den ganzen Platz gerannt war, die Möglichkeit zu erhöhen. Leider war der Winkel, ebenso wie beim Nachschuss von Ziereis, zu spitz, um den Ball im Tor unterbringen zu können (17.). Drei Minuten später war es wieder Ziereis, der auflegte: Diesmal schickte er Kolja Pusch vollkommend frei auf den Kasten zu, doch Netolitzky konnte in höchster Not gerade noch zur Ecke abwehren (20.). Es entwickelte sich ein richtig spannendes Spiel im Stadion an der Grünwalderstraße, da auch die Sechziger nach der Druckphase der Jahnelf wieder in die Partie fanden. Nach einer halbhohen Flanke von der rechten Seite verpasste Karger den Ball im Flug nur um Zentimeter (25.). Auch der nächste Löwenangriff fand sein Ziel glücklicherweise nicht: Die Blauen spielten sich in Handball-Manier am Jahnsechzehner fest, ehe Neudecker aus halbrechter Position abschloss, das Tor aber deutlich verfehlte (29.). Den wohl größten Aufreger der ersten Halbzeit gab es dann aber in der 33. Minute: Nach einem Laufduell im Strafraum ging ein Junglöwe zu Boden. Alle Sechziger inklusive Anhang wollten da ein Foul von Thomas Kurz gesehen haben, doch der Schiedsrichter entschied, dass der Regensburger Innenverteidiger den Ball gespielt hatte. Die letzte Chance vor der Pause gehörte dann den Löwen: Der durchgebrochene Karger wurde mit einem Zuspiel in den Strafraum gesucht, doch Oli Hein hatte Lunte gerochen und konnte das Leder mit einer feinen Grätsche aus der Gefahrenzone befördern (41.).

Wieder auf dem Feld legten beide Mannschaften gleich los wie die Feuerwehr: Der große Zeiger hatte das Zifferblatt noch keine dreimal umrundet, da stand Ziereis plötzlich frei vor Netolitzky. Seine Idee, das Spielgerät am Keeper vorbeizuschieben war gut, doch die Ausführung unglücklich - die Kugel sprang vom Innenpfosten genau in die Arme des 60-Keepers (49.). Im direkten Gegenzug köpfte Neudecker fast den 1:1-Ausgleich (50.). Vor den Augen von 2.055 Zuschauern ging es in der Münchner Kultstätte mit Chancen auf beiden Seiten sofort wieder richtig zur Sache. Das änderte sich in der Folgezeit aber: Die Intensität blieb hoch, doch klare Torchancen wurden Mangelware, da beide Teams in ihren Aktionen nicht mehr so zwingend waren. Es dauerte bis zur 77. Minute, ehe der Jahn die Stadionbesucher bei herbstlichen Temperaturen wieder aufweckte. Der agile Fabian Trettenbach marschierte auf der linken Außenbahn mit Ball am Fuß über den halben Platz und fand mit seiner Hereingabe den heranstürmenden Hofrath, welcher das Leder erneut ans Aluminium hämmerte. Auch die Löwen erwachten wieder aus ihrem Winterschlaf und stemmten sich gegen die bevorstehende Niederlage, doch fanden die Münchner ihren Meister in Philipp Pentke, der seinen Kasten sauber hielt. Sechs Minuten vor dem Ende hatte Uwe Hesse dann nach perfekt getimten Steilpass von dem eingewechselten Daniel Schöpf für die endgültige Entscheidung sorgen können. Sein Direktschuss aus 15 Metern streifte aber über das Tor von Netolitzky (88.). Am Ende des Tages war das aber egal: Nach 90+4 Minuten hatte Schiedsrichter Steffen Mix genug gesehen und pfiff die Partie beim Stand von 1:0 für den Jahn ab.

TSV 1860 München: Netolitzky - Yegenouglu, Kokocinski (59. Genkinger), Weber, Scheidl - Taffertshofer - Karger, Neudecker (70. Marton), Andermatt (59. Seferings), Helmbrecht - Pieper.

Fitz (ETW), Klemendi, Aigner, Bachschmid.

SSV Jahn: Pentke - Hofrath, Kurz, Palionis, Hein - Lais - George (46. Trettenbach), Knoll (85. Paulus), Pusch (83. Schöpf), Hesse - Ziereis.

Pokorny (ETW), Tiefenbrunner, Odabas, Jünger.

Tor: 0:1 Kokocinski (15./ET)

Gelbe Karten: Taffertshofer - Hein

Zuschauer: 2.055

Quelle: ssv-jahn.de