Beim stärksten Heimteam der Liga erkämpfte sich der SSV Jahn ein verdientes 1:1 (0:1)-Unentschieden. Marco Grüttner traf im zweiten Durchgang für die Jahnelf (82.), nachdem Pintol den HFC kurz vor dem Pausenpfiff in Führung brachte (45.).


Marc Lais im Zweikampf - der Mittelfeldspieler blieb Sieger gegen Gjasula. Foto: Gatzka

Der SSV Jahn musste beim heimstärksten Team der Liga auf Topscorer Jann George verzichten, der Flügelstürmer sah gegen Aspach die fünfte gelbe Karte und fehlte gesperrt. Für ihn kehrte Kolja Pusch in die Startformation zurück. Außerdem rückte Oliver Hein nach überstandener Ellbogenverletzung wieder ins Team, Robin Urban nahm dafür auf der Bank platz. Das Ziel in Sachsen-Anhalt war klar: Die Jahnelf wollte die 30-Punkte-Marke knacken und damit zwei Drittel des Klassenerhalts einfahren. Dafür waren ein oder gar drei Punkte in Halle nötig.

Dementsprechend motiviert ging der SSV in die Partie, bot dem HFC von Beginn an Paroli. Und konnte auch die erste Torchance für sich verbuchen: Nach Zuspiel von Alexander Nandzik zog Erik Thommy aus gut 20 Metern ab, setzte den Ball aber knapp über das Tor von HFC-Schlussmann Bredlow (6.). Eine erste Annäherung! Auch im weiteren Verlauf dieser Anfangsphase war die Jahnelf die aktivere Mannschaft, kam durch Marc Lais (13.) und Marco Grüttner (16.) zu weiteren guten Gelegenheiten, die den Kasten allerdings verfehlten.

Nach gut 20 Minuten fingen auch die Hausherren an mitzumischen, die in Person von Ajani einen ersten Warnschuss abgaben (18.). Und dann hätte es beinahe geklingelt: Hein verschätzte sich bei einem Rückpass auf Philipp Pentke, der Ball kullerte in Richtung des leeren Tores. Doch der Jahntorhüter sprintete zurück und kratze ihn wenige Millisekunden vor dem herannahenden HFC-Spieler Fennell von der Linie (23.). Ganz stark von Pentke, Glück für den SSV!

In der Folge wurde der Hallesche FC immer stärker, näherte sich dem Jahntor immer weiter an. Pintol war nach HFC-Ecke mit dem Kopf zur Stelle, wieder war Philipp Pentke auf seinem Posten und faustete den Ball raus (43.). Mit dem Halbzeitpfiff gelang den Sachsen-Anhaltinern dann aber trotzdem der Führungstreffer: Ajani setzte sich gegen Nandzik durch, tunnelte Marvin Knoll und legte so für Pintol auf. Der Toptorjäger der Hallenser hatte völlig frei keine Mühe, sich eine Ecke auszusuchen (45.).

Jahntrainer Herrlich brachte mit dem Seitenwechsel gleich zwei frische Kräfte: Haris Hyeni und Uwe Hesse kamen ins Spiel, Kolja Pusch und André Luge blieben draußen. Und die neuen brachten auch neuen Schwung ins Team: Wie zu Beginn der ersten Halbzeit war die Jahnelf die aktivere Mannschaft, Hyseni kam bald zu einer ersten Gelegenheit, schoss den von Grüttner erarbeiteten Ball aber knapp am rechten Pfosten vorbei (50.).

Weiter Jahn Regensburg: Uwe Hesse bediente Marco Grüttner, dessen Kopfball aber auch noch daneben ging (52.). Dann war Thommy mit einem wuchtigen Freistoß aus gut 30 Metern zur Stelle, den Bredlow aber stark rausfausten konnte - der hätte genau gepasst (63.). Heiko Herrlich ging nun mehr Risiko, wollte in Halle unbedingt punkten und brachte Stürmer Markus Ziereis für Verteidiger Sebastian Nachreiner. Doch die defensive Dreierkette wurde sofort geprüft: Nach einem Konter stand Ajani völlig frei im Strafraum und konnte abschließen, schoss aber drüber (73.).

Insgesamt sollte sich der Mut zum Risiko aber auszahlen: Alexander Nanzik marschierte auf links, ließ sich auch von Brügmann nicht an der Flanke hindern, die butterweich genau auf den Kopf von Marco Grüttner ging - der Stürmer konnte sich die Ecke aussuchen und markierte mit seinem neunten Saisontor den hochverdienten Ausgleich für den SSV (82.). Nach dem Toptorjäger des HFC war auch der Toptorjäger des Jahn zur Stelle. Wenig später war dann Schluss, die Herrlich-Elf trennte sich leistungsgerecht mit 1:1 vom Halleschen FC und entführte einen Punkt vom heimstärksten Team der Liga.

Der Trainer war stolz auf sein Team: "Die Freude darüber, dass wir hier einen Punkt mitgenommen haben, überwiegt. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben aber Mitte der Halbzeit das Spiel aus der Hand gegeben, das Gegentor wäre zu verteidigen gewesen. Die Wechsel in der Pause haben noch einmal mächtig Schwung in die Mannschaft gebracht. In der zweiten Halbzeit haben wir phasenweise dominiert und wenig zugelassen. Die Art und Weise, wie die Mannschaft versucht hat, den Ausgleich zu machen, darauf kann man stolz sein. Den Punkt hat sie sich verdient!"

Hallescher FC: Bredlow - Brügmann, Schilk, Kleineheismann, Baumgärtel - Gjasula (C), Fennell - Ajani (83. Aydemir), El-Helwe (59. Lindenhahn), Röser (74. Barnofsky) - Pintol.
Bank: Schnitzler, Müller, Wallenborn, Diring / Trainer: Schmitt.

SSV Jahn Regensburg: Pentke - Hein (C), Knoll, Nachreiner (71. Ziereis), Nandzik - Geipl, Lais - Luge (46. Hesse), Pusch (46. Hyseni), Thommy - Grüttner.
Bank: Lerch, Odabas, Kopp, Urban / Trainer: Herrlich.

Tore: 1:0 Pintol (45.), 1:1 Grüttner (82.).

Gelbe Karten: Kleineheismann, Aydemir.

Zuschauer: 5683.

Schiedsrichter: Willenborg.

Quelle: ssv-jahn.de