Jahntrainer Heiko Herrlich änderte seine Startformation im Vergleich zum 1:1 in Halle auf zwei Positionen: Für André Luge rückte Uwe Hesse ins rechte Mittelfeld, für Kolja Pusch spielte Haris Hyseni. Damit agierte die Jahnelf gegen Frankfurt wieder mit zwei Stürmern, die Aufstellung entsprach also exakt der zweiten Halbzeit vom Spiel in Sachsen-Anhalt.



Der Sport- und Schwimmverein begann druckvoll gegen den FSV Frankfurt und wurde auch früh gefährlich: Marco Grüttner bediente Erik Thommy im Sechzehner der Hessen, der allerdings von den Beinen geholt wurde. Die Hans Jakob Tribüne forderte vehement Elfmeter, doch die Pfiefe blieb stumm (8.). Vor allem über die linke Seite startete der Jahn einige aussichtsreiche Angriffe - den ersten richtigen Abschluss hatten aber die Gäste: Ochs konnte von rechts eine Flanke in den Fünfer bringen, wo Kader höher sprang als Oliver Hein und per Kopf das 0:1 erzielte (14.). Erste Chance, erstes Tor FSV; bitterer Beginn!



Die Jahnelf war auf die passende Antwort aus, Hyseni nahm sich ein Herz und zog aus 20 Metern ab, dieser erste Torschuss ging jedoch noch klar vorbei (16.). Das Spiel wurde jetzt aber munterer. Ballverlust Jahn und Konter Frankfurt: Corbin Ong marschierte, doch Hein konnte ihn rechtzeitig vom Ball trennen (17.). Und die Chancen wurden besser: Es gab Freistoß für die Rothosen an der rechten Eckfahne, den Erik Thommy in den Strafraum brachte, aber vom FSV zunächst geklärt werden konnte. Dann hämmerte Hesse den Nachschuss aufs Tor - und der ging nur um Millimeter am linken Pfosten vorbei! Die beste Chance auf den Ausgleich (20.).



In der Folge tat sich der SSV Jahn aber schwerer, die Gäste standen mit der Führung im Rücken stabil, konnten ihrerseits Nadelstiche nach vorne setzen. Ein Schuss von Salem ging aber klar über das Jahngehäuse (27.). Vor der Pause gab es aber dann doch noch den Ausgleich: Im Strafraum des FSV wurde Hein klar von den Beinen geholt, diesmal gab es den Strafstoß! Andreas Geipl trat an und verwandelte zum 1:1 (42.). Und es wäre fast noch besser gekommen: Geipl steckte auf Grüttner durch, der von rechts mit einem wuchtigen Schuss zur Stelle war, doch Pirson im Frankfurter Tor parierte zur Ecke (45.). Dann ging es in die Kabinen.


Kapitän Oliver Hein holte den Elfmeter zum 1:1 raus. Foto: Gatzka

Ohne Wechsel ging es diesmal weiter, und die Elf von Trainer Heiko Herrlich drückte auf den zweiten Treffer, erspielte sich erstklassige Chancen: Thommy schlug eine Flanke von links, Hyseni brachte sie mit dem Kopf auf den Kasten der Gäse - doch der Pfosten stand im Weg (56.). Dann konnte sich ein Frankfurter gerade noch in den Schuss von Hyseni werfen, nachdem dieser mustergültig von Hesse und Grüttner bedient wurde (58.). Das 2:1 lag jetzt in der Luft, die Gäste schwammen - und dann zappelte der Ball wirklich im Netz! Allerdings hatte der Assistent schon die Fahne gehoben, Abseits von Schütze Hyseni (63.)...



Die starke Phase der Jahnelf wurde trotzdem belohnt: Der eingewechselte Jann George konnte rechts die Hereingabe geben, in der Mitte stand Grüttner einschussbereit - am Ende drückte Schorch den Ball ins eigene Netz zum 300. Drittligator des SSV Jahn Regensburg! Sei's drum, Spiel gedreht, das hochverdiente 2:1 für den Jahn (68.). Die Herlich-Elf spielte sich jetzt in einen Rausch: Geipl zog aus der zweiten Reihe ab, verfehlte das Tor mit seinem wuchtigen Schuss nur knapp (70.), dann schoss Lais vom rechten Strafraumeck, Keeper Pirson parierte zur Ecke (71.). Weiter der SSV, Hyseni mit dem Schuss aus 16 Metern - vorbei (74.).



Die Rothosen wollten den Sack zu machen und drückten weiter auf den dritten Treffer. Hyseni konnte einen Kopfball nicht gezielter platzieren, sodass Pirson zur Stelle war (84.). Dennoch reichte es zum verdienten ersten Sieg im Jahr 2017, der Jahn springt auf Position neun in der Tabelle - mit wieder acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze.



Jahncoach Heiko Herrlich freute sich vor allem über die Leistung im zweiten Durchgang: "Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, aber nicht mit der Leistung bis zur Halbzeit. WIr haben es nicht geschafft Druck auszuüben und waren sehr defensiv. Uns ist das Spiel völlig entglitten. Erst in der Endphase der ersten Hälfte war es besser. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft ein anderes Gesicht gezeigt, man kann ihr hier nur vorwerfen, nicht früher den Sack zugemacht zu haben. Dann hätten wir nicht bis zum Schluss zittern und kämpfen müssen." Sein Gegenüber, FSV-Trainer Roland Vrabec sah einen verdienten Jahnsieg: "Gar keine Frage, der Sieg gegen den Jahn geht absolut in Ordnung!"

Statistik:

SSV Jahn Regensburg: Pentke - Hein (C), Nachreiner, Knoll, Nandzik - Geipl, Lais - Hesse (59. George), Thommy - Grüttner (88. Ziereis), Hyseni (90. Urban).

Bank: Lerch, Odabas, Pusch, Luge / Trainer: Herrlich.



FSV Frankfurt: Pirson - Ochs (C), Schorch, Barry, Corbin - Streker, Stark (63. Bahn) - Russ, Ornatelli, Salem (71. Jovanovic) - Kader (69. Morabit).

Bank: Birol, Schachten, Bahn, Schmitt, Morabet / Trainer: Vrabec.



Tore: 0:1 Kader (14.), 1:1 Geip (42., Foulelfmeter), 2:1 Schorch (68., Eigentor).



Gelbe Karten: Geipl - Ochs, Kader.



Zuschauer: 4.461.



Schiedsrichter: Eric Müller.

Quelle: ssv-jahn.de