Der Spitzenreiter muss erst in Schalding-Heining bestehen, bevor er sich mit dem FC Bayern II im Spitzenspiel duelliert.



Regensburg. Der Regionalliga-Gipfel gegen den FC Bayern München II am 9. Oktober steht vor der Tür, doch erst einmal hat Spitzenreiter SSV Jahn Regensburg eine Aufgabe der der unangenehmeren Art zu lösen. Am Samstag (14 Uhr) führt die Reise zum Liga-Fünfzehnten SV Schalding-Heining. Spätestens seit der ersten und einzigen Niederlage in Rain am Lech weiß das Team von Trainer Christian Brand, dass es jene Spiele wie jetzt im Passauer Ortsteil sind, in denen das Team seine Ambitionen bestätigen muss.

Brand weiß genau, was auf seine Truppe in Niederbayern zukommt. „Dass Schalding die letzten beiden Spiele verloren hat, interessiert gar nicht. Und wenn sie alle Spiele verloren hätten, ist das egal: Die werden sich mit Händen und Füßen wehren“, sagt Brand. Frühe Tore wären zwar ein probates Mittel, um einem so motivierten Gegner den Zahn zu ziehen, doch eine glasklare Sache wird es für den Jahn-Trainer nicht: „Natürlich wäre es schön, wenn wir nach 30 Sekunden das 1:0 schießen, in der vierten Minute das 2:0 und nach 15 Minuten 4:0 führen: Nur behaupte ich mal, dass das eher nicht der Fall sein wird.“

Topstart, dann nur noch ein Sieg

Christian Brand bringt dem mehrfach beobachteten Gegner einen „extra großen Respekt“ entgegen. Das bisherige Dutzend der Schaldinger Auftritte bestätigt allerdings eine gewisse Wankelmütigkeit: Auf drei Siege in den ersten vier Spielen folgte nur ein einziger Erfolg in den folgenden acht Partien.

Auch dass sich die Niederbayern gut auf einen Höhepunkt hin steigern können, zeigen die Zahlen: „Sie verlieren 1:4 zuhause gegen Aschaffenburg und kassieren drei Wochen zuvor gegen Bayern II erst in der 90. Minute das unglückliche 1:2.“ Übrigens nach einer 1:0-Führung: Dieses Tor erzielte der mit fünf Treffern beste SV-Torschütze Michael Pillmaier, vor dem Christian Brand gezielt warnt und hinter dem er mit Kapitän Josef Eibl einen erfahrenen Mittelfeld-Mann weiß. Trainiert werden die Schaldinger von Mario Tanzer, der beim SSV Jahn einst die U 19 coachte und davor in der zweiten Jahn-Mannschaft kickte.

Auch, ob es gegen einen Gegner wie Schalding-Heining zuhause oder auswärts gehe, mache „einen Riesenunterschied“, findet Brand. Den Erfahrungswert, wie es ist, bei einem der Außenseiter baden zu gehen, hat das Jahn-Team in Rain gemacht: „Das kann die Sinne schärfen“, sagt Brand. „Wobei ich nach wie vor sage, dass das Team da nicht überheblich war. Es lag an der unorthodoxen Spielweise. Es geht darum, geduldig zu bleiben.“

Wobei mancher von außen Geduld zeigen muss: Kapitän Markus Palionis ist mit der fünften gelben Karte gesperrt und verpasst erstmals ein Spiel, Jann George, Fabian Raithel und Andreas Jünger fehlen verletzt, die Dauerpatienten Andreas Geipl und Sebastian Nachreiner sowieso. Auf den Einsatz des rückenlädierten Marc Lais und des infekt-geschwächten Thomas Paulus dagegen hofft Brand. Kolja Pusch ist auch wieder dabei. Von der Leistung gegen Burghausen war Brand angetan: „Wir haben aus dem Spiel keine Chance zugelassen. Und die Mannschaft weiß jetzt, dass sie einen Gang höherschalten kann.“

Ausverkauft gegen Bayern II?

Natürlich würde ein Erfolg in Schalding-Heining die Vorfreude auf das Spitzenspiel am Freitag nächster Woche gegen die Bayern erhöhen. Dann könnte die Arena sogar ausverkauft sein: Eine Woche vor dem Duell sind nur noch rund 3500 der 15 000 Tickets und meist Stehplätze verfügbar.

Quelle: mittelbayerische.de