Am Freitag werden 13 000 Zuschauer in der Continental Arena erwartet. Im Heimblock sind Utensilien der Bayern-Fans verboten.



Regensburg.Krasser könnten die Gegensätze nicht sein. Am Samstag die Nullnummer beim SV Schalding-Heining, wo Landwirte erst einmal Wiesen mähten und die Männer der Dorffeuerwehr als Parkplatz-Einweiser agierten, und am Freitag das Spitzenspiel gegen die „kleinen“ Bayern in einer fast ausverkauften Continental Arena. Dort 1865 zahlende Zuschauer und etliche Zaungäste auf der Böschung, hier möglicherweise eine neue Rekord-Kulisse und entsprechend klingelnde Kassen. Mal Schützenfest-Ambiente, dann wieder Arena-Atmosphäre – das ist für den Jahn und seine Fans mittlerweile Regionalliga-Realität.

Auf lautstarke Unterstützung von den Rängen hofft der Jahn am Freitag als Hausherr bei einer Partie, die nach zuletzt mitunter durchwachsenen Vorstellungen richtungsweisend sein kann. Die Vorzeichen dafür stehen gut: Nach dem ausverkauften Haus beim Freundschaftsspiel gegen den „großen“ FC Bayern (15224 Zuschauer) und dem neuen Liga-Rekord im Derby gegen den FC Amberg (12689 Zuschauer) verzeichnet der Jahn schon wieder ein riesiges Interesse am Verfolger-Duell.
Die Tickets gehen langsam aus

„Wir gehen davon aus, den Zuschauerrekord von 13000 übertreffen zu können“, wagte Cornelius Knappe, Ticketing-Chef beim Jahn, am Mittwochnachmittag eine Prognose. .„Aktuell haben wir noch 310 Stehplätze im Heimbereich, 115 Sitzplätze im Gastbereich sowie einige Tickets im Business-Bereich.“ Anfang der Woche standen noch mehr als 2000 Plätze zur Verfügung, die Nachfrage scheint also weiter ungebrochen zu sein.

Auch bei den Gästen aus München stößt das Gipfeltreffen auf großes Interesse. „Der Gästeblock fasst 1700 Fans, und wir gehen davon aus, dass dieser bis zum Spiel ausverkauft sein wird“, sagte Knappe. Er wies darauf hin, dass der Zugang zum Gästeblock ausschließlich über den Gästeparkplatz P3 möglich ist.

Der Jahn wiederholte auch seinen Appell an die zahlreichen Fans, sich möglichst frühzeitig Richtung Stadion zu bewegen und die RVB-Shuttlebusse zu nutzen. Die Eintrittskarten gelten wie immer auch als Fahrausweis.

Am Freitag greift im neuen Stadion erstmals eine neue Regelung. Auf der Hans-Jakob-Tribüne, den Stehplatz-Blöcken der Jahn-Anhänger, sind sämtliche Utensilien der FCB-Fans – also Trikots, Schals oder Käppis mit dem Logo ihres Lieblingsvereins – laut dem Jahn „strengstens untersagt“. Damit will der Verein verhindern, dass es Spannungen gibt. Inwieweit die Einhaltung des Verbots auch kontrolliert werden soll, war gestern Abend Thema einer Besprechung vor dem 14. Spieltag.

Die Polizei sieht dem Regionalliga-Spitzenspiel relativ gelassen entgegen. „Die Begegnung wird nicht als Risikospiel eingestuft. Wir erwarten zwar ein volles Haus, aber kein Aufeinandertreffen rivalisierender Fangruppen, das den verstärkten Einsatz von Polizeikräften erfordern würde“, sagte Fritz Krampfl, der bei der zuständigen Polizeiinspektion Regensburg-Süd die Einsätze bei Fußballspielen plant. Die Sicherheitskräfte würden „dem Ereignis angemessen“ präsent sein, wobei man im Vorfeld nicht mit einem großen „Problem-Fan-Potenzial“ rechne.
„Viele Anhänger beider Clubs“

Außer den üblichen Hinweisen der Polizei – frühzeitig anreisen, und wenn es geht mit öffentlichen Verkehrsmitteln – gibt es laut Krampfl keine Appelle an die Fans. „Da werden viele darunter sein, die sowohl Jahn- als auch Bayern-Anhänger sind“, schätzt der Polizeisprecher die Lage ein. Entsprechend sei die konsequente Trennung der Fan-Lager gar nicht möglich. „Wie sich das auf der Tribüne darstellt, ist Sache des Veranstalters“, sagt Krampfl zum Versuch des Jahn, FCB-Embleme von der Südtribüne zu verbannen, um Spannungen vorzubeugen.

Quelle: www.mittelbayerische.de