"Ich war nicht zu 100 Prozent bei der Sache"



Wenn etwas schiefläuft im Leben, neigen Menschen oft dazu, das eigene Tun infrage zu stellen. Sie machen völlig neue Dinge, wollen ihr Leben umkrempeln, vieles anders machen. Georg Niedermeier ist anders. "Ich bin keiner, der alles gleich über den Haufen schmeißt, wenn mal was nicht klappt", sagt der Innenverteidiger des VfB Stuttgart.

In Niedermeiers Sportlerleben ging zuletzt einiges daneben. Völlig verpatzt hat er den Saisonauftakt - der Mann, dessen große Stärke eigentlich die Abgeklärtheit und die Ruhe ist, spielte plötzlich fahrig und unsicher. "Ich bin in mich gegangen", sagt Niedermeier (24) jetzt, "da war auch mal eine schlaflose Nacht dabei, ich habe die Fehler reflektiert." Alles sei Kopfsache gewesen, es habe an der Konzentration gelegen.

Niedermeier will den Teufelskreis durchbrechen

Wenn die nicht voll da ist, schleichen sich Fehler ein. Und wenn sich Missgeschicke mehren, schwindet das Selbstvertrauen. Heraus kommen dann noch mehr Fehler. Ein Teufelskreis. "Ich war einfach nicht zu 100 Prozent bei der Sache - warum, weiß ich nicht", sagt Georg Niedermeier.

Er betont das Wörtchen "war" im letzten Satz. Er will den Teufelskreis durchbrechen, den Blick nach vorne richten - und das mit bewährten Mitteln. "Ich glaube, dass ich am ehesten aus dem Tief herauskomme, wenn ich so wie immer an mir arbeite", sagt er. Mit Routine zu alter Stärke, so lautet der Plan. "Es kann nicht alles falsch gewesen sein, was vorher richtig war." Nur eines müsse er jetzt ändern. "Ich muss mich auf Teufel komm raus dazu zwingen, wieder konzentriert zu sein, und mich darauf programmieren - dann komme ich auch wieder an mein Leitungslimit."

Niedermeier verspricht, dass er die Fehler abstellen wird. "Ich weiß, was der Trainer von mir will, und das werde ich ihm auch zeigen."

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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