Bundesliga

Vorsprung verspielt



Der VfB ging beim 1. FC Kaiserslautern nach Toren von Arthur Boka, Cacau und Christian Gentner mit 3:0 in Führung, musste sich am Ende jedoch mit einem 3:3-Unentschieden begnügen.
"Never change a winning team" - nach diesem Motto handelte VfB-Cheftrainer Jens Keller und ließ im Fritz-Walter-Stadion die Elf auflaufen, die am vergangenen Sonntag mit 6:0 gegen Werder erfolgreich war.

Erstes Tor des Abends durch Arthur Boka

Der VfB ging mit dem Schwung aus dem Bremen-Spiel in die Partie und erspielte sich in den ersten Minuten ein Übergewicht. Beide Mannschaften mussten sich in der Anfangsphase an die starken Windverhältnisse, hervorgerufen von Orkantief "Carmen", gewöhnen. Eine Unachtsamkeit von Georg Niedermeier sorgte in der zehnten Minute für den ersten Aufreger der Begegnung. Der VfB-Innenverteidiger unterschätzte einen langen Pass auf Gegenspieler Srdjan Lakic, der, gestört von Sven Ulreich, seinen Schuss von außerhalb des Sechzehners nicht mehr platzieren konnte. Nach und nach übernahmen die "Roten Teufel" die Kontrolle und verlagerten das Spielgeschehen in die Hälfte des VfB. Auch den zweiten Torschuss verbuchte das Team von Trainer Marco Kurz, doch der ehemalige VfB-Spieler Christian Tiffert verfehlte sein Ziel um einige Meter. Besser machte es kurz danach Arthur Boka. Der ivorische Nationalspieler bekam den Ball im Mittelfeld, passte auf Ciprian Marica, der wiederum einen herrlichen Steilpass in Richtung Strafraumgrenze spielte. Dort chipte Boka die Kugel über den herausstürzenden Tobias Sippel zum 1:0 (19.) ins Netz. Auch nach dem Gegentor war Kaiserslautern optisch die spielbestimmende Mannschaft, ohne jedoch das richtige Mittel gegen die gut organisierte VfB-Defensive zu finden. In der 32. Minute kochten die Emotionen im Stadion über. Christian Tiffert dribbelte in Richtung VfB-Sechzehner, wurde vor der Strafraumgrenze von Patrick Funk und Arthur Boka gestoppt, doch Referee Babak Rafati ließ weiterspielen. VfB-Kapitän Matthieu Delpierre reagierte schnell und drosch das Leder nach vorne, wo der Ball über Timo Gebhart und Marica den Weg zu Cacau fand. Der deutsche Nationalspieler schüttelte Martin Amedick ab und schob überlegt zum 2:0 ein. Zwei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit hatte der FCK dann seine erste richtige Torchance, als Jan Moravek per Hacke für Lakic auflegte. Der Schuss des kroatischen Auswahlspielers ging aber zum Glück für den VfB knapp am Pfosten vorbei, sodass es bis zum Pausenpfiff bei der 2:0-Führung für das Team von Jens Keller blieb.

Verwandelter Elfmeter zum Jubiläum

Die zweite Hälfte begann für den VfB nach Maß: Ciprian Marica ging an der Strafraumkante ins Duell gegen FCK-Kapitän Martin Amedick, machte eine Körpertäuschung und zwang den Abwehrspieler zu einem unnötigen Foulspiel. Den fälligen Strafstoß verwandelte Christian Gentner in seinem 150. Bundesligaspiel sicher zum 3:0 (50.). Die Antwort der nun wütend angreifenden und von ihren aufgebrachten Fans nach vorne gepeitschten Pfälzer ließ nicht lange auf sich warten. Tiffert hatte in der 58. Minute zu viel Platz zum Flanken, brachte den Ball zum eingewechselten Ilijan Micanski, der aus kurzer Distanz per Direktabnahme das 1:3 erzielte. In der 64. Minute kam Philipp Degen nach überstandenem Pfeifferschen Drüsenfieber zu seinem Bundesliga-Comeback, nachdem sich der zuvor erst eingewechselte Khalid Boulahrouz ohne Einwirkung eines Gegenspielers eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen hatte. Rund 20 Minuten vor Spielende vergab Marica die Chance zur Vorentscheidung. Gebhart passte flach vor den FCK-Kasten, wo der rumänische Nationalspieler die Kugel um Haaresbreite verpasste. Dafür glich der Aufsteiger durch einen Doppelschlag aus. Zunächst bediente Tiffert den frisch gekommenen Ivo Ilicevic, der Cristian Molinaro umkurvte und mit Vollspan aus 18 Metern zum 2:3 (76.) ins rechte Eck traf. Nur zwei Minuten später brachte Tiffert einen Freistoß in den VfB-Strafraum, wo Mathias Abel mit dem Rücken zum Tor zum 3:3 (78.) einköpfte.

Sven Ulreich auf dem Posten bei der letzten Chance des Spiels

In der 87. Minute hatte Marica dann erneut das vierte VfB-Tor vor Augen, köpfte nach einer präzisen Molinaro-Flanke aber übers Gehäuse von Tobias Sippel. Die letzte Möglichkeit des Spiels vergab Kaiserslauterns Alexander Bugera bei einem Freistoß aus 17 Metern, den Ulreich wegfausten konnte. Anschließend ertönte der Schlusspfiff.
Der VfB stand kurz vor seinem ersten Auswärtssieg in dieser Bundesligaspielzeit, vermochte es aber nicht, einen 3:0-Vorsprung über die Zeit zu bringen.

Quelle: vfb.de


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