Bundesliga

Der Sturm macht Labbadia Sorgen

Stille lag am Donnerstagvormittag über den Trainingsplätzen des VfB Stuttgart, erst am Nachmittag setzte die Mannschaft ihre Vorbereitung auf das Spiel beim Tabellenführer Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total) fort. Das war die Ruhe vor dem Sturm, werden Optimisten sagen. Pessimisten fragen eher: welcher Sturm?

Als Tabellen-17. plagen den VfB einige Probleme. Das größte ist zweifellos der Angriff.

Da ist Cacau (29): Der deutsche Nationalspieler hat sich nach dem 1:0 gegen Mainz am vergangenen Samstag abgemeldet. Seit längerem zwicken ihn die Adduktoren, weshalb er im Trainingslager in Belek auf zahlreiche Einheiten mit der Mannschaft verzichten musste. Sein Einsatz gegen Mainz hat die Sache nicht besser gemacht. Und die Pfiffe bei seiner Auswechslung waren eh kein guter Nährboden für eine Wunderheilung des sensiblen Angreifers. Solange die Kollegen gestern noch ausspannten, schwitzte Cacau in der VfB-Reha-Welt. Training auf Weichbodenmatten und im Wasser - zur Entlastung. Andererseits kann er damit die Intensität hochhalten, damit er nichts an Fitness einbüßt. "Unsere Verletzten werden extrem gefordert", sagte Trainer Bruno Labbadia - nur auf andere Art als im Mannschaftstraining. Wie schnell die Sonderschichten im Wettlauf gegen die Zeit anschlagen, weiß niemand. Bruno Labbadia hat aber schon eine Vermutung: "Wie es zurzeit aussieht, ist Cacau nicht im Kader."

Da ist Ciprian Marica (25): Vergangenen Freitag bekam der Rumäne im Training einen Schlag auf das angeschlagene Sprunggelenk ab, deshalb musste er tags darauf gegen Mainz kurzfristig passen. Seit dem Trainingslager hat er erstmals am gestrigen Donnerstag wieder mit der Mannschaft trainiert. "Sein Einsatz in Dortmund ist fraglich", sagte Labbadia. Möglicherweise nimmt er Marica als 19. Mann mit nach Dortmund und entscheidet kurzfristig vor Ort.

Und da ist Martin Harnik (23): Wegen muskulärer Beschwerden im Oberschenkel hatte der österreichische Nationalspieler das Trainingslager abbrechen müssen. Der Chiemgauer Osteopathe Josef Schadhauser hatte ihn so weit hinbekommen, dass es gegen Mainz zu einem Kurzeinsatz reichte. Prompt erzielte Harnik den 1:0-Siegtreffer - sein zwölftes Pflichtspieltor, das zehnte als Joker. Am Mittwoch folgte dann der nächste Dämpfer. "Wir mussten sein Programm drosseln und ihn am Nachmittag aus dem Training rausnehmen, damit er regenerativ arbeiten konnte", sagte Bruno Labbadia. Gestern mischte Harnik wieder mit.

Wenn es also dumm läuft, steht in Pawel Pogrebnjak nur ein gesunder Angreifer parat. Dahinter hofft Sven Schipplock (22) auf seine Chance. "Ich bin gespannt", sagte das Sturmtalent.

Zugegeben, große Hoffnung macht das nicht. Andererseits will Labbadia sein System nicht umstellen. "Am liebsten spiele ich mit zwei Stürmern", sagte er. Womöglich zwingen ihn die Verletzungen aber, nur mit einer Spitze anzutreten. Auf jeden Fall ändern die möglichen Ausfälle nichts an der Zielsetzung. "Wir wollen versuchen, unsere kleine Chance zu nutzen und zu punkten", sagte Labbadia.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten


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