Bundesliga

Abschied nehmen



Sven Schipplock, Philipp Degen und Elson wurden vor dem letzten Heimspiel der Saison offiziell verabschiedet.

Eine Viertelstunde vor dem Anpfiff des letzten Heimspiels der Saison rückten drei Spieler in den Vordergrund, die den VfB im Sommer verlassen werden. Elson, Sven Schipplock und Philipp Degen wurden unter dem Applaus der 39.000 Zuschauer in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena offiziell verabschiedet. Präsident Erwin Staudt, Vorstand Ulrich Ruf sowie Sportdirektor Fredi Bobic überreichten Blumensträuße, bedankten sich bei den drei Spielern und wünschten dem Brasilianer, dem Reutlinger und dem Schweizer alles Gute für deren Zukunft.

So unterschiedlich die Herkunftsländer der verabschiedeten Profis sind, so verschieden sind auch die Geschichten der drei Fußballer beim VfB. Auch wenn sie den Verein mit dem roten Brustring verlassen – ihre Momente bleiben.

Als Elson das Derby gewann

Die 50. Spielminute: Ein gutgetimter Pass von der Grundlinie vor das Tor. Ein Abwehrspieler, dem das runde Leder beim Klärungsversuch durchrutscht, und ein VfB-Spieler namens Elson, der den Ball aus vier Metern zur Führung einschiebt. Der Rest war Jubel an jenem 1. März 2009, an dem Elson Falcao da Silva, so sein vollständiger Name, mit seinem Tor für die Vorendscheidung im Baden-Württemberg-Derby beim Karlsruher SC sorgt. Die mitgereisten VfB-Fans feiern ihren Torhelden, der vor unbändiger Freude den Zaun des Gästeblocks erklimmt, und jubeln hernach noch über den 2:0-Siegtreffer von Sami Khedira kurz vor dem Ende jenes Derbys, das Elson gewann. Es war eines von 34 Bundesligaspielen, die der 29-jährige Offensivspieler seit der Saison 2004/05 im Trikot mit dem roten Brustring absolvierte. Drei weitere Tore erzielte Elson, der in seiner Zeit beim VfB an AA Ponte Preta, Cruzeiro Belo Horizonte, Goiás EC und für die Rückrunde der vergangenen Saison an Hannover 96 ausgeliehen wurde, noch in der Bundesliga für den VfB, viermal spielte er in der Königsklasse und siebenmal in der UEFA Europa League.

Schippos goldenes Millern-Tor

Jetzt braucht die Elf von Bruno Labbadia unbedingt ein Tor: Kurz zuvor eingewechselt stürmt Sven Schipplock beim Stand von 1:1 in den Schlussminuten nach vorne und wirbelt die gegnerische Hintermannschaft auf. Dann das entscheidende Zuspiel, der junge Stürmer spurtet bis zur Strafraumgrenze und zielt ganz genau. St. Paulis Schlussmann Thomas Kessler kann Sven Schipplocks Millern-Tor nicht verhindern. Und der darf gleich doppelt jubeln, denn sein goldener Treffer zu diesem wichtigen Sieg im Abstiegskampf bei einem direkten Konkurrenten ist zugleich sein erstes Bundesligator überhaupt. Noch treffsicherer zeigte sich der gebürtige Reutlinger bei seinen 77 Einsätzen für den VfB II in der 3. Liga, als er insgesamt 28-mal einnetzte. Hinzu kommt ein Tor in der UEFA Europa League in der laufenden Spielzeit, in der der 22-Jährige elfmal das Trikot mit dem roten Brustring in der Bundesliga trug.

Degen-Duell im Berner Schneegestöber

Oft, zu oft war Rechtsverteidiger Philipp Degen aufgrund von Verletzungen zum Zuschauen verdammt: In den wenigen Partien, die er absolvierte, zeigte der Schweizer allerdings, was er kann. So auch in der Europa League in Bern. Im Schneetreiben, bei widrigsten äußeren Verhältnissen zählt Philipp Degen zu den Aktivposten des VfB-Teams und setzt alles daran, das familieninterne Duell auf internationalem Parkett zu gewinnen. Denn sein Bruder David spielt für die gastgebenden Young Boys. Am Ende unterliegt der VfB, der eigentlich gut spielt, mit 2:4 – und das direkte Duell der Degen-Brüder geht knapp an David, der ein Tor erzielt. Zu den drei Einsätzen in der UEFA Europa League und einem Spiel im DFB-Pokal kommen noch fünf Partien in der Bundesliga hinzu, die der Schweizer Nationalspieler für den VfB bestritt.

Quelle: vfb.de


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