DFB-Pokal

Dreifacher Harnik sichert Weiterkommen



Nach einem intensiven und packenden Pokalfight in Chemnitz kam der VfB dank einem Dreierpack des eingewechselten Martin Harnik noch in der Verlängerung zu einem 3:1-Sieg in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals. Zuvor hatte Benjamin Förster den Regionalligisten in Führung gebracht, ehe die große Show des österreichischen Nationalspielers begann.
Erneut konnte VfB-Cheftrainer Jens Keller nicht dieselbe Elf auf den Platz schicken, die am vergangenen Sonntag gegen den FC St. Pauli mit 2:0 siegreich war. Cacau wurde aufgrund von Knieproblemen geschont und von Pavel Pogrebnyak ersetzt. Ebenfalls verletzt passen musste Christian Gentner, für den Mauro Camoranesi in die Startformation rückte. Cristian Molinaro erhielt auf der linken Verteidigerposition den Vorzug vor Arthur Boka.

Nicht gegebenes Tor von Timo Gebhart

Die Anfangsphase im ausverkauften Stadion an der Gellertstraße gehörte dem VfB. Zunächst gab Timo Gebhart einen letztlich ungefährlichen Warnschuss ab, ehe Ciprian Marica sich im Sechzehner durchsetzte und plötzlich alleine vor Philipp Pentke auftauchte. Aus spitzem Winkel brachte der Rumäne den Ball aber nicht am CFC-Keeper vorbei. In der 19. Minute tankte sich Marica über rechts durch, fand jedoch wieder seinen Meister in Pentke, der den kurzen Pfosten zumachte. Nur Sekunden später landete eine Direktabnahme von Marica in den Armen des Chemnitzer Schlussmannes. Das war es dann aber auch für längere Zeit mit der Offensive des Bundesligisten. Sattdessen schaffte es der Regionalligist, die Mannschaft von Jens Keller vom eigenen Tor fernzuhalten und in der Defensive zu beschäftigen, auch wenn die Angriffsbemühungen der Chemnitzer noch keine Gefahr für Sven Ulreich boten. Nach gut einer halben Stunde kam schließlich eine Flanke von Stefano Celozzi in den Strafraum des Gastgebers und fand den Kopf von Pogrebnyak, der jedoch sein Ziel verfehlte. Besser machte es Timo Gebhart in der 42. Minute, der nach einem Freistoß von Zdravko Kuzmanovic per Kopf das vermeintliche 1:0 markierte. Jedoch hatte Schiedsrichter Günter Perl zuvor einen Schubser von Marica an dessen Gegenspieler gesehen und somit auf Freistoß für den CFC entschieden. Bis zum Pausenpfiff gab es keine nennenswerte Aktion mehr, sodass die Teams mit dem 0:0 in die Kabinen gingen.

Profidebüt für Ermin Bicakcic im Trikot mit dem roten Brustring

Der VfB kam ohne Georg Niedermeier aus den Katakomben, da der Innenverteidiger in der ersten Hälfte einen Schlag aufs Sprunggelenk bekommen hatte und für Ermin Bicakcic ausgewechselt wurde. Für den VfB II Akteur war dies gleichzeitig das Profidebüt im Trikot mit dem roten Brustring. Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff probierte es Marica mit einem direkten Freistoß aus etwa 20 Metern, doch erneut blieb CFC-Torhüter Pentke der Sieger in diesem Duell. Auf der anderen Seite parierte Sven Ulreich einen Kopfball von Chemnitz-Goalgetter Benjamin Förster und vereitelte somit die erste Chance der Mannschaft von Trainer Gerd Schädlich in dieser Partie. In der 67. Minute scheiterte Marica zum vierten Mal an diesem Abend an Pentke, als er nach einer Kopfballvorlage des eingewechselten Arthur Boka alleine auf Pentke zulief und dieser per Fußabwehr klären konnte. Im Gegenzug bediente Chris Löwe im Sechzehner Matthias Peßolat, dessen Kopfball knapp am VfB-Kasten vorbeiging. In der Folgezeit überschlugen sich die Ereignisse in einer bis dahin beschaulichen Partie.

Rund 700 mitgereiste VfB-Fans jubelten in der 79. Minute

Nachdem der ehemalige VfB II Spieler Raphael Schaschko Timo Gebhart im Strafraum von den Beinen geholt hatte, schoss Marica den fälligen Strafstoß an den Pfosten (72.). Nur eine Minute später legte der eingewechselte Pavel Dorby zurück auf Förster, der das 1:0 für den Regionalliga-Spitzenreiter erzielte. Nur Sekunden später hätte Förster beinahe das 2:0 gemacht, doch Sven Ulreich lenkte seinen Kopfball übers Tor. In der 79. Minute jubelten dann die rund 700 mitgereisten VfB-Fans. Christian Träsch brachte den Ball vor den Sechzehner, von wo aus die Kugel über Bicakcic und Marica zum kurz davor eingewechselten Martin Harnik gelangte. Der Joker nahm den Ball mit der Brust mit und jagte das Spielgerät zum 1:1 in die Maschen. Das Spiel war nun völlig offen. Beide Teams suchten die Entscheidung. In der 82. Minute klärte erst Molinaro auf der Linie gegen Förster, ehe Andreas Richter den Nachschuss aus kurzer Distanz übers Gehäuse setzte. Kurz vor dem Schlusspfiff bewahrte Ulreich seine Mannschaft zunächst gegen Schaschko und kurz darauf gegen Ronny Garbuschewski vor dem Rückstand, sodass es in die Verlängerung ging.

Schöne Einzelleistung von Martin Harnik vor dem 2:0

Gleich zu Beginn der ersten 15 Minuten sah Andreas Richter nach einer Notbremse an Pogrebnyak die rote Karte. Den nachfolgenden Freistoß von Boka fing Pentke problemlos. Der VfB bestimmte zwar in der Folgezeit mit einem Mann mehr auf dem Platz die Partie, erspielte sich jedoch bis zum letzten Seitenwechsel an diesem Abend keine zwingende Torchance.
Dafür sorgte Edeljoker Martin Harnik kurz nach dem Wiederanpfiff nach einer schönen Einzelleistung das 2:1 (106.). Nach einem Zuspiel von Molinaro umkurvte der österreichische Nationalspieler Kevin Hempf und zirkelte anschließend das runde Leder ins lange Eck. Fünf Minuten vor dem Ende der Verlängerung hatte Gebhart die endgültige Entscheidung auf dem Fuß, vergab die Chance aber alleine vor Pentke. Den Schlusspunkt der Begegnung setzte in der 118. Minute erneut Martin Harnik mit seinem dritten Tor des Abends. Pogrebnyak legte ihm den Ball auf, Harnik umdribbelte Chris Löwe und schoss zum 3:1 ins lange Eck. Dabei blieb es in einer lange Zeit offenen Partie, die letztendlich durch Harnik und die rote Karte von Andreas Richter entschieden wurde.

Quelle: vfb.de


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