DFB-Pokal

Kein Lohn für großen Kampf



Das Achtelfinale im DFB-Pokal zwischen dem VfB und dem FC Bayern endete nach 90 spannenden Minuten mit einer 3:6-Niederlage für die Elf von Cheftrainer Bruno Labbadia. Dabei sahen die Zuschauer in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena neun Tore, zwei Platzverweise und einen verschossenen Elfmeter. Im Vergleich zum Bundesligaspiel am Sonntag auf drei Positionen verändert ging der VfB in die Partie gegen den Rekordmeister. Khalid Boulahrouz ersetzte Ermin Bicakcic, Christian Gentner spielte für Zdravko Kuzmanovic, und Martin Harnik rückte für den verletzten Timo Gebhart in die erste Elf.

Doppelschlag durch Andreas Ottl und Mario Gomez

Die ersten zehn Minuten gehörten dem FC Bayern, der die anfängliche Verunsicherung des VfB eiskalt ausnutzte. Nach einem Warnschuss von Thomas Müller nach wenigen Sekunden zappelte der Ball bereits nach sechs Minuten zum ersten Mal im VfB-Netz. Andreas Ottl hatte aus etwa 28 Metern abgezogen, und der Ball schlug unhaltbar für Sven Ulreich neben dem Pfosten ein. Nur zwei Minuten später spielte Philipp Lahm den startenden Müller an, der in den Sechzehner flankte, wo Mario Gomez per Direktabnahme das 2:0 erzielte. Die Labbadia-Elf wackelte, wurde jedoch von ihren Fans super unterstützt und angefeuert. In der elften Minute dann das erste Lebenszeichen der Spieler im Trikot mit dem roten Brustring: Nach einer Flanke von rechts legte Arthur Boka quer, doch Cacau verpasste knapp.

Anschlusstreffer durch Pavel Pogrebnyak

Auf der Gegenseite zirkelte Franck Ribery einen Freistoß aus 18 Metern haarscharf am VfB-Kasten vorbei. Und endlich wurden die Bemühungen und der Kampf belohnt. Christian Gentner bediente Martin Harnik, der österreichische Nationalspieler passte vor die Füße von Pavel Pogrebnyak, der den Fuß hinhielt und den 1:2-Anschluss markierte. Jetzt war es ein echter Pokalfight mit packenden Zweikämpfen und viel Engagement auf beiden Seiten. In der 38. Minute verhinderte Jörg Butt im Tor der Bayern gegen den alleine auf ihn zulaufenden Harnik per Reflex das 2:2. Doch der Ausgleich fiel zum bestmöglichen Zeitpunkt. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kam Pogrebnyak im Strafraum an den Ball, drehte sich um seinen Gegenspieler und jagte die Kugel in den Winkel. Somit gingen die Teams mit dem 2:2-Unentschieden in die Kabinen.

Martin Harnik hämmerte den Ball an die Latte

Die zweite Hälfte bot alles, was den Fußball ausmacht: Kampf, Tore, umstrittene Schiedsrichterentscheidungen, Elfmeter und Tore. Doch der Reihe nach. Der VfB kam mit unglaublichem Siegeswillen aus der Pause. Zunächst schoss Harnik aus rund 18 Metern übers Tor, anschließend verzog Cacau knapp. Aber mitten in die Drangphase der Mannschaft von Bruno Labbadia fiel das Gegentor. Boulahrouz grätschte den Ball vor den eigenen Sechzehner, wo Matthieu Delpierre in seinem Rücken Sven Ulreich wähnte. Doch der eingewechselte Miroslav Klose spritzte dazwischen und schob zum 3:2 (52.) für Bayern ein. Zwei Minuten später klärte Jörg Butt vor dem heranstürmenden Cacau, den Nachschuss hämmerte Harnik an die Latte. Die Zuschauer hielt es nun nicht mehr auf ihren Sitzen. Nach einem Freistoß köpfte Pogrebnyak freistehend in die Arme von Butt, der nun immer mehr im Mittelpunkt stand. Dann wurde es kurios: In der 67. Minute zeigte Referee Florian Meyer VfB-Verteidiger Boulahrouz die gelb-rote Karte nach einem Foul an Bastian Schweinsteiger. Doch der Gefoulte ging zum Unparteiischen und forderte ihn auf, die Karte zurückzuziehen. Meyer blieb jedoch bei seiner Entscheidung.

Freude auf die bevorstehende Verlängerung währte nicht lang

Der VfB machte aber unbeeindruckt weiter und hatte durch Delpierre eine weitere Gelegenheit. Die noch dickere Chance zum Ausgleich vergab in der 73. Minute aber Christian Gentner. Jörg Butt hatte Cacau im Strafraum zu Fall gebracht, folgerichtig gab es Elfmeter. Doch der FCB-Keeper ahnte die Ecke und hielt den Schuss des Mittelfeldspielers. Der Ausgleich gelang dem VfB dann aber dennoch. Nach einer Ecke des eingewechselten Zdravko Kuzmanovic köpfte Delpierre das 3:3. Die Freude auf die bevorstehende Verlängerung währte nicht lang. Schon vier Minuten später lief Ribery bis zur Grundlinie und legte flach zurück auf Thomas Müller, der aus etwa zehn Metern das 4:3 markierte. Die Gegenwehr war nun nahezu vorbei, und Bayern nutzte die Überzahl aus. Miroslav Klose (5:3, 86.) und Ribery (6:3, 94.) sorgten für den am Ende zu hoch ausgefallenen 3:6-Endstand.

Quelle: vfb.de


Mummi [Linked Image]