Internet-Lotterie
Tipp24 entlässt 90 Prozent der Mitarbeiter
Der Internet-Lottohändler zieht die Konsequenz aus dem Glücksspiel-Staatsvertrag: Die Hamburger Firmenzentrale wird fast vollständig aufgelöst, die Belegschaft sitzt auf der Straße. Im Ausland will das Unternehmen wieder wachsen - ohne staatliche Restriktionen.

Der Internet-Lottovermittler Tipp24 gibt angesichts gesetzlicher Hürden sein Geschäft in Deutschland weitgehend auf. 139 der 154 Mitarbeiter am Hamburger Unternehmenssitz verlieren Ende März ihren Job, teilte Tipp24 am Freitag mit. Die Vorstandsmitglieder Marcus Geiß und Petra von Strombeck scheiden aus.

Der neue Glücksspiel-Staatsvertrag untersage jegliche Vermittlungsaktivitäten von Lotterien im Internet in Deutschland, begründete Tipp24 den Schritt. "Ein Großteil der Arbeitsplätze wird voraussichtlich im Ausland neu entstehen - hier gelten diese Restriktionen nicht", sagte Firmenchef Jens Schumann. "Wir gehen weiterhin juristisch gegen den neuen Staatsvertrag vor."

Das Unternehmen kämpft seit langem an mehreren Fronten gegen die aus seiner Sicht rechtswidrigen Einschränkungen, die bereits seit dem 1. Januar 2008 gelten. Zum Jahreswechsel endete das Übergangsjahr, das Tipp24 und Konkurrenten wie Jaxx gewährt wurde.