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Sport­poli­tik: LSB dis­kutiert mit Poli­tikern und Lotto-Mana­gement

Der Sport braucht "zehn Millionen plus X"

Koblenz - Die Zahl der Übungs­lei­ter in rheinland-pfäl­zischen Sport­ver­einen ist in den letzten zwölf Jahren um 3000 auf fast 15 000 gestiegen; zu ihrer Finan­zie­rung steht den Vereinen indes in etwa die gleiche Summe zur Verfügung wie damals (rund 3,6 Millionen Euro).

"Der rheinland-pfäl­zische Sport ist exis­ten­ziell bedroht", warnt Lothar West-ram, der Haupt­geschäfts­füh­rer des Lan­des­sport­bunds (LSB) vor weiteren Kürzungen der För­der­mit­tel. Recht­zei­tig zum Start der Haus­halts­bera­tun­gen im Landtag lud der LSB deshalb zu einer Podi­ums­dis­kus­sion in Mainz, an der auch Vertreter der Lan­des­regie­rung teil­nah­men.

"Die Politik weiß um die gesell­schafts­poli­tische Bedeutung des Sports", ver­sicherte Roger Lewentz, Staats­sekretär im Innen­minis­terium, "wir geben eine große Anzahl von Euros für den Sport aus, auch wenn das aus Ihrer Sicht viel­leicht nicht voll­umfäng­lich zufrie­den­stel­lend ist." Dass die Sport­för­derung des Landes zwischen dem "guten" Jahr 1996 und heute um 3,6 Millionen Euro oder mehr als 18 Prozent dif­feriert, liegt indes nicht (nur) an der "Sparwut" der Politiker.

Denn die Finan­zie­rung des Sports im Land ist ohne Lotto nicht denkbar. Und wenn das orga­nisierte Glückss­piel Umsatzein­bußen zu beklagen hat, so treffen die den Sport direkt und unmit­tel­bar. Derzeit bekommt der Sport aus Lan­des­mit­teln neun Millionen Euro als Fixbetrag plus einen pro­zen­tua­len Anteil am Umsatz der Sport­wette Oddset. Der ist jedoch wegen des Wer­bever­bots (siehe Kasten) massiv ein­gebro­chen. "Die 35 Prozent Umsatzein­bußen, die wir ver­zeich­nen, sind direkt bei der Kon­kur­renz gelandet", ärgert sich Hans-Peter Schössler, Geschäfts­füh­rer von Lotto Rheinland-Pfalz. Und sein Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der Rüdiger Messal, Staats­ekretär im Finanz­minis­terium, ergänzt: "Die künftigen Erlöse aus dem Glückss­piel sind mit einem Fra­gezei­chen zu versehen."

"Der Sport braucht finan­zielle Pla­nungs­sicher­heit", betont LSB-Schatz­meis­ter Thomas Wansch. Als Ergebnis der Ver­hand­lun­gen über ein neues Finan­zie­rungs­sys­tem muss nach Wanschs Meinung "10 Millionen Euro plus X als unterste Grenze" stehen. "Das ist Ihre Seite der Medaille", kontert Staats­sekretär Lewentz, "wir müssen aber auch die anderen Ressorts im Auge behalten." Und: "Der Sport muss auch nach Synergien suchen; wo kann er selbst bei seinen Ausgaben sparen?"

Letztlich machten Politiker, Sport­funk­tionäre und Glücks-spiel-Manager deutlich, dass sie in Sachen Sport­för­derung an einem Strang ziehen. Lotto-Chef Schössler beschwor den Schul­ter­schluss zwischen Sport und Lotto und gab konkrete Hand­lungs­anwei­sun­gen: "Die 1,5 Millionen LSB-Mit­glie­der sind poten­zielle Lot­tospie­ler."

Stefan Kieffer

Quelle


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Ich weiß nicht, was diese schrägen Sportbund-Vögel zu beklagen haben?

Genau diese haben doch den Glücksspielstaatsvertrag mit seinem
Zwangssystem voll unterstützt. vogel


Zitat
"Die 35 Prozent Umsatzein­bußen, die wir ver­zeich­nen, sind direkt bei der Kon­kur­renz gelandet", ärgert sich Hans-Peter Schössler, Geschäfts­füh­rer von Lotto Rheinland-Pfalz.



Welche Konkurrenz? Wir haben hier doch ein Wett-Monopol!? cool2