Jackpot mit 90 Millionen geplant

Neue Lotterie soll Hessen wieder zum Spielen animieren

Wegen der privaten Konkurrenz gehen die Umsätze zurück

Wiesbaden

Die Hessen verlieren langsam die Lust am Lotto: Obwohl deutschlandweit nur noch im Saarland mit höheren Einsätzen gespielt wird, hat die staatliche Lottogesellschaft im vergangenen Jahr deutlich Geschäft verloren. Der Umsatz über alle Spielformen ging um 7,4 Prozent auf 537,1 Millionen Euro zurück, so Lotto-Chef Heinz-Georg Sundermann am Dienstag in Wiesbaden.

Ein Teil des im Bundestrend liegenden Minus erklärt sich aus der geringeren Zahl von Ausspielungen, aber es fehlte auch an attraktiven Hauptgewinnen. Der Spitzenwert im deutschen Lottoblock lag 2010 bei einem Jackpot von 21 Millionen Euro. Das ist wenig im Vergleich zum Vorjahr mit einer Spitze von 35,1 Millionen Euro und erst recht im Vergleich zu der in Westeuropa populären Lotterie "Euromillions" mit bis zu 180 Millionen Euro im Topf. Bei dieser Ausspielung zocken jetzt schon rund 600 000 Deutsche vor allem aus den Grenzregionen in den Nachbarländern mit. Die hessische Lottogesellschaft will daher voraussichtlich ab Oktober die Lotterie "Eurojackpot" mit bis zu 90 Millionen Euro im Topf anbieten. Genehmigungen für das neue Spiel gibt es wie in Hessen bereits in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfallen und Hamburg. Die Chancen der gemeinsam mit Niederlanden, den skandinavischen Ländern und Italien angebotenen Wette auf den Hauptgewinn sollen zudem mit 1:60 Millionen deutlich über dem Wert für das deutsche Lotto "6 aus 49" mit 1:139 Millionen liegen, sagte Sundermann.

Sundermann forderte von der Politik eine in sich schlüssige und gerichtsfeste Regulierung des gesamten Glücksspielmarktes. Er verwies darauf, dass Spielarten mit hohem Suchtpotenzial wie das Automatenspiel in Deutschland deutlich weniger geregelt seien als Lotterien. Der Europäische Gerichtshof verlange aber eine gleichmäßige Regulierung. Die staatlichen Sportwetten Toto und Oddset, da redete Sundermann nicht lange drum herum, sind klinisch tot. "Das spielen nur noch die, die kein Internet haben." Er beklagte die unfairen Wettbewerbsbedingungen zu den privaten Anbietern, die vor allem im Internet unterwegs sind. Von einem eingenommenen Euro könnten diese rund 93 Cent wieder ausspielen, während Lotto Hessen mit seinen Abgaben und Vertriebskosten lediglich 55 Cent zur Verfügung habe. "Wir bieten die schlechteren Quoten und das schlechtere Produkt an."

Quelle


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Nach Herr Beck von der SPD gibt auch die staatliche Lotterieverwaltung
die Kapitulationserklärung ab.

Es geschehen auch noch erfreuliche Dinge in diesen Tagen.