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Sucht - Wenn Spielen zum Zwang wird

Abhängigkeit statt Glück

TÜBINGEN. »Je näher der Kick, desto höher die Gefahr der Abhängigkeit«, sagt Sucht-Forscher Anil Batra. Der Lotto-Schein ist demnach relativ ungefährlich. Der Spielautomat dagegen lässt den Spieler womöglich erst los, wenn er ihm auch die letzte Münze aus der Tasche gezogen hat.

»Ein Treffer bei fünfzig Spielen reicht schon«, weiß Batra. Wer gefährdet ist, spielt am Automaten weiter und weiter. Doch auch beim Lotto ist verantwortlicher Umgang gefragt: »Es kommt schon darauf an, wie viele Scheine einer abgibt«, sagt Ministerialrat Walter Fessel. Auch indem man das Glück zu zwingen sucht, kann man sich ruinieren.

Der Mann aus dem Sozialministerium in Stuttgart war einer der Referenten beim dreitägigen Sucht-Kongress in Tübingen, der am heutigen Freitag zu Ende geht. Spätestens seit Abschluss des Glücksspiel-Staatsvertrags sind die Länder in der Pflicht, aktive Schritte gegen Spielsucht zu unternehmen.

Oft Alkohol und Schulden

Fessel betont: Spielsucht ist nur eine Ausprägung eines bestimmten Verhaltens. Zwanghafte Spieler rauchen fast alle. Meist ist auch Alkohol mit im Spiel. Batra, der an der Tübinger Uniklinik täglich mit Sucht befasst ist, kennt die Zusammenhänge. Er weiß auch, dass in der Hälfte der Fälle Angehörige die Betroffenen drängen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Oft sind die Abhängigen schwer verschuldet.

Wie Fessel hervorhebt, hat sich Baden-Württemberg anders als Hessen entschlossen, im Kampf gegen die Spielsucht keine parallelen Strukturen aufzubauen, sondern Bestehendes zu nutzen und auszubauen. Das Ministerium sei mit den Landkreisen im Gespräch über zusätzliche Fachkraftstellen. Dort wo's noch keine kommunalen Suchtbeauftragten gibt, will man Stellen einrichten. (-jk)

Quelle


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Zitat
Zwanghafte Spieler rauchen fast alle. Meist ist auch Alkohol mit im Spiel.


Aha - aber wo bleibt das Verbot der Geldspielautomaten? warum cool2