Im Gegensatz zu den Staatsmonopolisten möchten wir hier nicht desinformieren, deshalb:



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Donnerstag, 17. Juli 2008
Lottofee macht weiter

"Aktion Mensch" verboten

Die "Lottofee" im Fernsehen ist nicht in Gefahr. Mit dieser Klarstellung reagierten der Deutsche Lottoblock und der Hessische Rundfunk (hr), der die Ziehung der Lottozahlen für die ARD überträgt, am Donnerstag auf entsprechende Spekulationen der privaten Lottovermittler. Deren Zusammenschluss, der Deutsche Lottoverband, hatte das vorläufige Ende der "5 Millionen SKL Show" bei RTL zum Anlass genommen, auch anderen TV-Sendungen wie der Ziehung der Lottozahlen das Aus vorherzusagen. Die "Lottofee" werde sich "einen neuen Job suchen müssen", hieß in einer Erklärung des Verbandes. Der seit Jahresbeginn geltende Glücksspielstaatsvertrag verbietet Werbung im Fernsehen für öffentliche Glücksspiele.

Lottoblock-Sprecher Klaus Sattler erklärte in Stuttgart: "Die Ziehung der Lottozahlen in der ARD und im ZDF hat keinen werblichen Charakter, sondern ist eine Information der Sender. Sie trägt in erheblichem Maße zur Transparenz und Seriosität des Zahlenlottos bei." Die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg hat derzeit die Federführung im Lotto- und Totoblock.

Zwar verbiete der Glücksspielstaatsvertrag Werbung, doch sei die Ziehung der Lottozahlen von dieser Regelung ausgenommen, sagte Sattler. Er zitierte aus den Erläuterungen zum Staatsvertrag: "Vom Verbot nicht umfasst sind andere Programmteile, die von der Werbung gemäß § 7 Abs. 3 Satz 2 RStV optisch zu trennen sind, wie die Ziehung der Lottozahlen und Sendungen, die zugelassene Lotterien zum Gegenstand haben."

Auch der Hessische Rundfunk wies die Darstellung des Lottoverbandes zurück. Die Ziehung der Lottozahlen sei keine Unterhaltungsshow, sondern eine Informationssendung, erklärte hr-Sprecher Tobias Häuser. "Es handelt sich auch keineswegs um eine Werbesendung für die staatlichen Lotto-Gesellschaften."

Der Lottoverband hatte unter Berufung auf den Staatsvertrag erklärt, nun drohe neben der Ziehung der Lottozahlen auch Sendungen wie "Aktion Mensch" (ZDF), der ARD-Fernsehlotterie "Ein Platz an der Sonne" und der NDR-Umweltlotterie "Bingo" das Aus.

SKL-Show aus dem Programm gestrichen

Die Süddeutsche Klassenlotterie (SKL) führt derzeit Gespräche über eine mögliche Fortsetzung der "5 Millionen SKL Show". Dabei gehe es um Modifizierungen, die das TV-Format mit dem neuen Staatsvertrag in Übereinstimmung bringen sollen, erklärte die SKL. Zuvor habe die zuständige Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) dem Sender RTL mitgeteilt, dass die "rundfunkrechtliche Unbedenklichkeit" angesichts des Glücksspielstaatsvertrags derzeit nicht bescheinigt werden könne. RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt sagte, dass die für den 30. August geplante nächste Ausgabe aus dem Programm genommen worden sei. Sie bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung".

Angeblich 10.000 kleine Läden gefährdet

Nach Ansicht des Lottoverbandes geht es nicht nur um Sendeplätze im Fernsehen, sondern um das Überleben von Lotto und Lotterien, die auf Werbung angewiesen seien "und die einen maßgeblichen Beitrag zur Finanzierung von Sozial-, Breitensport- und Kulturprojekten leisten". Die im Staatsvertrag festgelegte Reduzierung der Werbung entziehe 10.000 kleinen Läden und Kiosken ihre Existenzgrundlage.

Der Deutsche Lottoverband vertritt unter anderem Anbieter wie Faber, Tipp24.de und Jaxx.de.

Quelle