[Linked Image]


Studie: Rund 100 000 Deutsche sind glücksspielsüchtig


Köln (dpa/tmn) - Etwa 100 000 Menschen in Deutschland sind nach einer Schätzung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung süchtig nach Glücksspiel. Und etwa 225 000 weitere Glücksspieler sind möglicherweise von einer Sucht bedroht.

Wie die Bundeszentrale in Köln mitteilt, basiert die Schätzung auf einer Studie, für die gut 10 000 Bundesbürger im Alter zwischen 16 und 65 Jahren nach ihrem Glücksspielverhalten befragt wurden.

Von den Teilnehmern gaben 60 Prozent der Männer und die Hälfte der Frauen an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten ein oder mehr Glücksspiele gespielt hatten. Mehr als ein Drittel der Befragten (36 Prozent) hatte sein Glück bei «6 aus 49» und mehr als Viertel (28 Prozent) bei Lottospielen wie «Spiel 77» oder «Super 6» versucht. Bei 0,2 Prozent der Befragten vermuteten die Autoren der Studie eine Glücksspielsucht, 0,4 Prozent der Teilnehmern attestierten sie ein problematisches Glücksspielverhalten.

«Im Vergleich zu anderen Suchterkrankungen sind von pathologischer Glücksspielsucht bisher nur relativ wenige Personen betroffen», sagt die Direktorin der Bundeszentrale, Prof. Elisabeth Pott. Sorge bereitet aber die Ausbreitung des Poker-Spielens und die Zunahme von Glücksspielangeboten im Internet. Von diesen Angeboten fühlten sich in nicht unerheblichem Maße Jugendliche angezogen, die nach dem Jugendschutz keinen Zugang zum Glücksspiel haben dürfen, so Prof. Pott.

Quelle


-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die Unverhältnismäßigkeit des Glücksspielstaatsvertrags in der gegenwärtigen Fassung
wird überdeutlich, wenn man bedenkt, dass etwa 80 % der Spielsüchtigen
vor Geldspielautomaten hocken, welche weiterhin vom Staat gefördert werden.