Schwierige Verhandlungen

Bestätigung durch Premier League ausständig, da die offizielle Transferzeit überschritten wurde.
Der Transfer des russischen EM-Stars Andrej Arschawin von UEFA-Cup-Sieger Zenit St. Petersburg zum Premier-League-Club Arsenal ist am Montag, am letzten Tag der Wintertransferzeit, nach einigen Verwirrungen und widersprüchlichen Aussagen doch erfolgreich über die Bühne gegangen.

Eine offizielle Bestätigung durch alle Beteiligten steht jedoch noch aus. Genaue Details des Millionendeals sollen am Dienstag bekanntwerden.

Rätselraten über Einigung
Der 27-jährige Mittelfeldspieler war am Montag nach London gereist, um mit Arsenal Vertragsdetails zu klären. Auch wegen der Verlängerung der Transfer-Deadline aufgrund der winterlichen Bedingungen in der britischen Metropole herrschte vorerst Rätselraten über eine mögliche Einigung.

Englische Medien zitierten jedoch Arsenal-Trainer Arsene Wenger, wonach der Wechsel Arschawins bereits fix sei. Auch die FIFA-Website berichtete schon über den Transfer.

"Wechsel findet definitiv nicht statt"
Vonseiten Zenits kamen hingegen widersprüchliche Aussagen. "Der Wechsel findet definitiv nicht statt, Arschawin bleibt bei Zenit", zitierten internationale Nachrichtenagenturen noch um 18.30 Uhr Zenit-Sprecher Alexej Petrow.

Die hohen Gehaltsforderungen Arschawins seien der ausschlaggebende Grund für das Scheitern gewesen sein.

1,9 Mio. statt 3,8 Mio. Euro Gehalt
Die Londoner wollten dem russischen Teamspieler laut Medienangaben nur die Hälfte seines bisherigen Jahresgehalts von 3,875 Millionen Euro bezahlen, um das Gehaltsgefüge nicht durcheinanderzubringen.

Diese Einbußen seien dem Offensivspieler, der mit seiner Familie nach Großbritannien habe umziehen wollen, aber nicht zuzumuten.

Wieder alles anders
Knapp eine Stunde nach dem vermeintlichen Scheitern des Deals sagte Zenit-Generaldirektor Maxim Mitrofanow im russischen Fernsehen, dass der Transfer durchaus noch möglich sei: "Beide Clubs wollen den Transfer vollziehen, deshalb sind noch Verhandlungen im Gange."

Im Hintergrund lief offentsichtlich ein Poker um die finanziellen Vertragsmodalitäten.

Arsenal drückt Ablöse
Noch in der vergangenen Woche hatte Zenit mitgeteilt, dass mit den "Gunners" nach langen Verhandlungen Einigkeit über die Ablösesumme bestehe. Sie sollte dem Vernehmen nach bei rund 21,5 Millionen Euro liegen.

Am Montag wurde bekannt, dass die Ablösesumme nicht mehr als zwölf Millionen Pfund (13,28 Mio. Euro) betragen soll. Dafür gibt es bei entsprechendem Erfolg aber einen Bonus von drei Millionen Pfund (3,32 Mio. Euro).

Am späten Montagabend lichtete sich dann der Nebel um Arschawin etwas. "Der Vertrag wurde für dreieinhalb Jahre unterschrieben, finanzielle Details werden am Dienstag veröffentlicht", bestätigte diesmal Zenit-Sprecher Petrow.

Treffer in der Nachspielzeit
Aus Arsenal-Kreisen sickerte durch, dass der 27-jährige Russe einem Vertrag zugestimmt hatte, allerdings erst nach dem englischen Transferende um 18.00 Uhr MEZ.

Laut Arschawins Berater Dennis Lachter soll die Spielgenehmigung am Dienstag vorliegen. "Der Deal wurde erst in der Nachspielzeit abgeschlossen. Jetzt müssen wir auf eine Bestätigung warten", sagte Lachter der BBC.