Wenger formiert seine Gunners


Die vergangene Saison war schön, aber nicht erfolgreich für den FC Arsenal. Jetzt soll alles besser werden. Ästhetik plus Effektivität heißt die Formel für die neue Spielzeit. Das Resultat sollen mehrere Titel sein. Einer der "Gunners" drängt dabei besonders in den Fokus: Robin van Persie.
Am Samstag wirkte der Mittelfeld-Star noch locker bei der Benefiz-Veranstaltung "Goal4Africa" in München mit, nach seinem Urlaub, der am Freitag endet, will sich der Niederländer Trainer Arsene Wenger aufdrängen.


Van Persie hat ein durchwachsenes Jahr mit einer schweren Knieverletzung hinter sich, holte sich bei der EM mit der phasenweise brillanten "Elftal" aber eine gehörige Portion Selbstvertrauen und Fitness zurück. Der Ehrgeiz hat ihn längst wieder gepackt und die Perspektive seiner Mannschaft reizt ihn. "Die Ziele sind wie immer die gleichen. Wir wollen alles gewinnen, was möglich ist. Letztes Jahr haben wir gut gespielt, aber keinen Titel geholt. In dieser Saison wollen wir auch den Lohn für unser gutes Spiel", fordert der 24-Jährige im Gespräch mit Sport1.de.


"Wir haben Qualität"


Davon, dass Arsenal auch in Europa für Furore sorgen wird, ist der Linksfuß ebenfalls überzeugt. "Wir haben auf jeden Fall das Zeug dazu, um eine gute Rolle zu spielen. Wir haben Talent, wir haben Qualität. Mit diesen Voraussetzungen sind wir meiner Meinung nach in der Lage, alles zu erreichen." Ist bei so viel Potenzial sogar das Triple drin? "Warum nicht? Wenn ich sage, wir wollen Titel, dann heißt das konkret den FA-Cup, die Meisterschaft und eventuell sogar etwas Größeres…"


Letzter Titelgewinn 2005


Die vergangene Saison beendete die Wenger-Crew als Tabellendritter mit 83 Punkten hinter Chelsea (85) und Meister Manchester United (87). Insgesamt wurde Arsenal 13 Mal Meister - zuletzt 2004. Der letzte Titelgewinn (FA-Cup) liegt mittlerweile drei Jahre zurück. Fans und Verantwortliche lechzen nach Trophäen. Und nach dem Abgang von Arsenal-Koryphäe Thierry Henry zum FC Barcelona könnte van Persies Stern künftig noch heller strahlen als er es eh schon tut. Zwar kam er in der abgelaufenen Serie nur zu 15 Liga-Einsätzen, erzielte dabei aber auch stolze sieben Treffer.


Wenger als Motivator


Wenger setzt auf den dynamischen Linksfuß, der in sein fünftes Jahr in London geht und dort noch einen Vertrag bis 2011 besitzt. Mit der Rückendeckung des Trainers will auch Neuzugang Samir Nasri angreifen. Der Franzose kam für rund 17 Millionen Euro Ablöse von Olympique Marseille und erklärt auf der Vereinshomepage, was Wenger so besonders macht: "Er eröffnet jungen Spielern großartige Perspektiven. Arsene Wenger versteht es, sie zu stärken zu fördern und konsequent weiterzuentwickeln. Er ist einer der besten Trainer der Welt", schwärmt er.


Kommt auch noch Arschawin?


Der Coach könnte auch der Trumpf beim Buhlen um das russische "Juwel" Andrej Arschawin (Zenit St. Petersburg) sein. Nach dem Mittelfeld-Wirbler haben mehrere Premier-League-Klubs ihre Fühler ausgestreckt, doch räumt Berater Dennis Latcher den "Gunners" gute Chancen ein, sollte konkretes Interesse bestehen. "Andrej ist ein sehr großer Fan von Arsene Wenger. Das ist ein sehr großer Vorteil. Zudem hat Arsenal viele junge Spieler, Andrej könnte mit seinen 27 Jahren ein wenig für Ausgewogenheit in der Altersstruktur sorgen", sagte er dem TV-Sender "Sky Sports".


Adebayor vor dem Abgang


Vor dem Saisonstart gegen West Bromwich am 16. August könnte ohnehin noch einiges an Bewegung in den Kader kommen. Emmanuel Adebayor zieht es zum AC Mailand, Alexander Hleb voraussichtlich zum FC Barcelona. So oder so: Die Formation der "Gunners" wird durchschlagskräftig sein.