Sechs Tore, kein Sieger

Der VfB und der FC Zürich begannen im Officers Club beim heutigen Freundschaftsspiel verhalten, klare Chancen gab es zunächst nicht zu sehen. So waren Schüsse aus der Distanz jeweils die erste Annäherung an die beiden Tore, aber Silvan Aegerter verzog nach einem unnötigen Ballverlust im VfB-Mittelfeld letztlich weit.

[Linked Image]

Marica sorgte für die Führung

Und bei Thomas Hitzlspergers Versuch nach einem quer gelegten Freistoß von Yildiray Bastürk, parierte FC-Keeper Johnny Leoni. Den Nachschuss setzte Sergiu Radu dann über das Tor. Der Rumäne war auch nach einer Flanke von Roberto Hilbert im Pech und kam nicht mehr ganz hinter die Kugel, weshalb das Spielgerät zwar über Johnny Leoni, aber letztlich auch über das Tor der Schweizer flog. Die erste aussichtsreiche Chance der Züricher gab es Mitte der ersten Hälfte zu sehen. Silvan Aegerter spielte Andrés Vasquez in halblinker Strafraumposition frei, doch der gegen den Schweizer Meister als Innenverteidiger fungierende Ricardo Osorio konnte den Versuch des linken Mittelfeldmannes noch abblocken. Wenig später ging der VfB dann in Führung. Thomas Hitzlsperger spielte aus halblinker Position einen klugen Pass in die Tiefe und fand Ciprian Marica, der aus Nahdistanz zum 1:0 (28.) verwandelte. Die Freude währte indes nicht allzu lange, denn nur fünf Minuten später konnte Zürich, begünstigt durch einen Stellungsfehler in der VfB-Defensive, ausgleichen. Eine Flanke aus dem rechten Halbfeld erreichte FC-Kapitän Hannu Tihinen, der alleine vor Raphael Schäfer keine Mühe hatte, den VfB-Keeper zum 1:1 zu bezwingen. Kurz vor der Pause versuchte es dann noch Thomas Hitzlsperger mit einem Weitschuss, fand aber im aufmerksamen Johnny Leoni seinen Meister.

Beck gab sein Comeback

Gleich siebenmal wechselte der VfB, bei dem Markus Babbel auf der Bank und Cheftrainer Armin Veh nur als Beobachter auf der Tribüne saß, zur Pause aus, während beim FCZ lediglich drei Neue auf den Platz kamen. Die erste Chance hatten die Schweizer. Almen Abdi flankte von der rechten Seite an die Strafraumgrenze und fand Eric Hassli, dessen Direktabnahme Raphael Schäfer jedoch mit den Fäusten parieren konnte. Die Antwort des VfB gab Alexander Farnerud mit einer schönen Einzelleistung. Der Schwede dribbelte sich in halbrechter Strafraumposition durch, fand dann aber seinen Meister im Schweizer Schlussmann Andrea Guatelli, der zur Pause Johnny Leoni zwischen den Pfosten ersetzt hatte. Nach einer knappen Stunde war dann aber auch der Keeper der Züricher machtlos. Manuel Fischer setzte sich im Strafraum auf der rechten Seite durch und passte klug in den Rücken der Abwehr, wo Antonio da Silva keine Mühe hatte zum 2:1 zu vollenden (59.). Und nur 120 Sekunden später hieß es gar 3:1. Alexander Farnerud vernaschte am linken Flügel seinen Gegenspieler und flankte auf den frei stehenden Manuel Fischer, der die Kugel ins lange Eck zum dritten VfB-Treffer eindrückte. Danach wurde auf beiden Seiten gewechselt. Ein Umstand, der aus Sicht des VfB deshalb erfreulich war, da Andreas Beck erstmals nach seinem Bänderriss im Knie wieder mitwirken konnte.

Unkonzentrierte VfB-Defensive

Der rechte Verteidiger stand kaum auf dem Platz, als Julian Schuster aus 20 Metern abzog und gleich drei VfB-Spieler frei vor dem Kasten standen. Mehr als ein abgefälschter Ball, der am Tor vorbei ging, kam letztlich aber nicht dabei heraus. Auf der anderen Seite scheiterte Eric Hassli am reaktionsschnellen VfB-Keeper Raphael Schäfer, als der Angreifer in halbrechter Position alleine vor ihm aufgetaucht war. Die Riesenchance die VfB-Führung weiter auszubauen, vergab danach Ewerthon, der freie Bahn auf das Tor hatte, aber in Zürichs Ersatzkeeper Andrea Guatelli seinen Meister fand. Wie man es besser macht, zeigte nach 73 Minuten Eudis da Silva, der nach einem Pass in die Tiefe Raphael Schäfer mit einem Flachschuss zum 2:3-Anschlusstreffer bezwang. Und nur weitere vier Minuten danach fiel schließlich der 3:3-Ausgleich. Der eingewechselte Martin Büchel setzte sich im Strafraum gegen eine zu nachlässige VfB-Hintermannschaft durch und fand mit einem Querpass Eudis da Silva, der nur noch seinem zweiten Treffer einzuschieben brauchte. In den Schlussminuten sollte dann nicht mehr allzu viel passieren, so dass ein munteres Testspiel am Ende vor rund 100 Zuschauern, von denen die VfB-Fans dank des Kommando Dubai klar in der Überzahl waren, keinen Sieger fand. Die in den Emiraten lebenden VfB-Anhänger übergaben derweil nach dem Abpfiff der Partie an Sportdirektor Horst Heldt einen Antrag zur Aufnahme als offizieller VfB-Fanclub.

Die Mannschaften spielten wie folgt:

VfB Stuttgart: Schäfer - Hilbert (46. Pischorn), Osorio (62. Beck), Meira (C) (46. Pisot), Träsch - Khedira (46. Schuster), Pardo, Bastürk (46. da Silva), Hitzlsperger (46. Farnerud) - Radu (46. Fischer), Marica (46. Ewerthon)

FC Zürich: Leoni (46. Guatelli) - Stahel (62. Lampi), Barmettler, Tihinen (C) (46. Kollar), Rochat (62. Stucki) - Abdi (83. Sheholli), Kondé, Aegerter, Vasquez (62. Schönbächler) - Tahirovic (46. Eudis), Hassli (75. Büchel)

Quelle: vfb.de