VfB-Plan: Schlaudraff soll Cacau ersetzen :rolleyes:

Trainer Armin Veh fordert einen neuen Stürmer - Manager Heldt prüft verschiedene Optionen

Der Erfolg ist zurückgekehrt, das Pech bleibt dem Meister treu. Beim 3:1 gegen Wolfsburg verletzte sich Cacau schwer und fällt zehn Wochen aus. Jetzt sucht der VfB nach Ersatz - vor allem in München. Lukas Podolski und Jan Schlaudraff stehen auf der Wunschliste.

Wenn nur alles so schnell ginge wie Cacaus Operation - der VfB hätte ein paar Sorgen weniger. Schon am Sonntagmorgen durfte der Stürmer die Sportklinik Bad Cannstatt wieder verlassen. Professor Gerhard Bauer hatte die gerissenen Bänder am Schultergelenk mit den VfB-Mannschaftsärzten Ray Best und Frieder Mauch zusammengeflickt und den Brasilianer nur wenige Stunden später wieder nach Hause geschickt.

Ein beeindruckendes Tempo, an dem sich VfB-Manager Horst Heldt orientieren kann. Denn nach Cacaus Verletzung ist er unter Zeitdruck. Der VfB kann es sich nicht leisten, mindestens zehn Wochen auf die Rückkehr des 26-Jährigen zu warten. Auch Trainer Armin Veh macht Druck: "Wir müssen uns für die Rückrunde etwas überlegen, was die Stürmer angeht." Bedeutet: Der VfB muss im Januar während der Transferperiode einen Stürmer finden. Besser noch schneller. Denn am 4. Januar starten die Roten ins Trainingslager nach Dubai. Das Motto des VfB-Managements lautet nun: Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger. Dies gilt vor allem für die beiden Wunschkandidaten, die beim FC Bayern auf der Gehaltsliste stehen: Podolski und Schlaudraff. Aber auch die anderen Optionen sind schwer realisierbar, teuer oder riskant.

Ein Überblick:

Lukas Podolski: Eigentlich wollte der VfB den 22-Jährigen erst im Sommer aus München loseisen. Auch aus finanziellen Gründen. Ein sofortiger Transfer würde die Roten rund zehn Millionen Euro kosten. Hinzu kommt: Der FC Bayern blockt bisher alle Anfragen ab. "Ich glaube nicht, dass die ihn im Winter ziehen lassen", sagt Heldt, "der FC Bayern lässt im Winter selten Spieler gehen."

Jan Schlaudraff (24): Der Ex-Aachener hat auf dem Platz zwar nicht die Präsenz von Podolski, aber wäre von seiner Spielanlage her ein idealer Ersatz für Cacau. Schlaudraffs Berater Manfred Schulte zum Interesse des VfB: "Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der VfB nach Cacaus Verletzung an diesen Transfer denkt." Genauer: Der VfB denkt an ein Leihgeschäft bis zum Sommer mit anschließender Kaufoption.

Danijel Ljuboja: Auch der ausgemusterte Serbe hat plötzlich wieder eine Chance. "Wir werden schauen, was wir machen", sagt Heldt. Für Ljuboja spricht: Der Angreifer gibt sich geläutert, hat einen Vertrag bis 2009, bekommt Spielpraxis und kann sich so für andere Clubs interessant machen.

Einen Südamerikaner: Das Reservoir an talentierten Spielern in Brasilien ist unerschöpflich. Allerdings kennt der VfB das Problem jener Kicker: Wenn sie im Winter in Deutschland landen, haben sie sich frühestens im Sommer akklimatisiert. Bliebe ein Brasilianer, der bereits in Europa sein Geld verdient. Einer wie Vagner Love (23/ZSKA Moskau). Der Stürmer ist unzufrieden, will weg, kostet jedoch mindestens sieben Millionen Euro. Geld, das der VfB für andere Investitionen braucht. Zum Beispiel im Juli 2008 für Podolski.

Einen ausländischen Profi: Es gibt sie immer wieder: Namen, die mit dem VfB in Verbindung gebracht werden. Oscar Trejo (21/RCD Mallorca) ist einer davon. Aber Horst Heldt betont stets, dass er deutsche Profis bevorzugt.

Die kleine Lösung: Sven Schipplock (19/SSV Reutlingen). Das Talent wäre für etwa 200 000 Euro sofort zu haben.

Stichwort sofort. Noch schneller als Manager Heldt muss Armin Veh auf die Not im Sturm reagieren. Schon am Mittwoch in Barcelona (20.45 Uhr/Sat 1 und Premiere) stellt sich die Frage: Wer stürmt das Nou Camp? Mario Gomez (Rippenfellentzündung) fällt bis zum Jahresende aus. Bleiben noch Ciprian Marica, Ewerthon und Manuel Fischer. Eine begrenzte Auswahl, wie auch Heldt findet: "Wir werden tricksen müssen." Und das scheinbar Unmögliche am besten sofort erledigen: Jan Schlaudraff in der Winterpause nach Stuttgart zu holen.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten