Veh setzt auf Ricardo Osorio

VfB-Außenverteidiger brennt auf Comeback gegen Bremen am Samstag

Drei Spiele war er gesperrt, dann verhinderte eine Adduktorenverletzung sein Comeback. Doch nun brennt Ricardo Osorio auf einen Einsatz am Samstag gegen Bremen. "Ich will spielen", sagt der Außenverteidiger - und darf sich berechtigte Hoffnungen machen. "Er macht einen fitten Eindruck", sagt VfB-Trainer Armin Veh, "und wenn er fit ist, spielt er auch."

Solch eine Zeit der unfreiwilligen Ruhe kann ganz schön zermürbend sein. Zunächst musste Osorio seine Rot-Sperre absitzen, dann stoppte ihn ein Zwicken in den Adduktoren. "Eine Katastrophe", sagt der Mexikaner. Aber deswegen den Spaß am Leben verlieren? Nicht doch.

"Hier, mein Büro, treten Sie ein", sagt er und lacht, als er am Dienstag den kleinen Konferenzraum im VfB-Clubheim betritt. "Obwohl", schiebt er nach und macht ein ernstes Gesicht, "ein bisschen klein ist es schon." Die Laune war nie wirklich schlecht - nun ist sie wieder bestens.

Ricardo Osorio hat ja auch allen Grund dazu - die sportliche Lage des VfB Stuttgart mal ausgeklammert. Seine Verletzung hat er überwunden, seit dieser Woche trainiert er wieder mit der Mannschaft, und Armin Veh hat ihn in all den Wochen nicht vergessen. Im Gegenteil: Der Trainer schätzt den 27-Jährigen und spricht ihm am Dienstag sogar schon eine Einsatzgarantie für Samstag aus - obwohl Andreas Beck die Rolle des rechten Außenverteidigers zuletzt alles andere als schlecht interpretierte. "Er macht einen fitten Eindruck", sagt Veh über Osorio, "und wenn er fit ist, spielt er auch."

Osorio hätte nichts dagegen. "Ich kann wieder alles machen", sagt er, "ich will spielen." Vehement einfordern möchte der Mexikaner seinen Platz auf rechts aber nicht. Schließlich sei Andreas Beck ein "großer Spieler". Zwischen dem deutschen U-21-Nationalspieler und ihm herrsche eine gesunde Rivalität. Am Ende aber will Osorio das Rennen machen. Die Zeit als Zuschauer soll enden - endlich.
Schier verzweifelt sei er auf der Tribüne, als er dort saß und es beim VfB nicht lief. "Das war wirklich schwer", sagt Osorio, der solch eine Wartezeit nicht gewohnt war. Zwar war er 2004 schon einmal am Meniskus verletzt, bereits vier Wochen nach der Operation sei er damals aber wieder in der Startelf gestanden.

Diesmal fehlte ihm aber nicht nur etwas Geduld - sondern auch das Verständnis, dafür, dass er nach seiner Roten Karte, die er im letzten Hinrundenspiel in Bielefeld gesehen hatte, gleich für drei Spiele gesperrt worden war. "Es gab doch nicht mal einen Körperkontakt", sagt er über das vermeintlich grobe Foul an Artur Wichniarek. Und was ihn noch mehr ärgert: dass er als Wiederholungstäter galt. Erstmals Rot in der Bundesliga hatte er in der Vorsaison ebenfalls in Bielefeld gesehen - wegen Handspiels. "Ich bin doch kein unfairer Spieler", versichert er.
Am Samstag gegen Bremen kann er es auch wieder beweisen.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten