"Am 34. Spieltag kann viel passieren"

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"Wir wollten uns eigentlich ein paar Tage in Ruhe auf das letzte Spiel vorbereiten. Aber dann ist es etwas anders gekommen und wir hatten gut 1.000 Zuschauer", kommentierte Armin Veh bei der heutigen Pressekonferenz kurz nach der Rückkehr aus dem Kurztrainingslager die Umstände in Salach mit einem Lächeln, da er trotz allem mit der Arbeit seiner Mannschaft in den zurückliegenden Tagen zufrieden war. Zum Saisonabschluss morgen gegen die abstiegsbedrohte Arminia aus Bielefeld wird Veh auf den gesperrten Kapitän Fernando Meira und die verletzten Spieler Serdar Tasci, Pavel Pardo und Ciprian Marica verzichten müssen. "Es ist geplant, dass Ricardo Osorio in die Innenverteidigung rückt und Andreas Beck entsprechend auf die rechte Außenbahn. Wie wir im Mittelfeld spielen werden, entscheide ich erst morgen und der Sturm ist mit Cacau und Mario Gomez ohnehin klar", ließ sich der VfB-Coach etwas in die Karten blicken. Bei der Besetzung des Mittelfeldes wollte sich Veh deshalb noch nicht festlegen, da Thomas Hitzlsperger leicht angeschlagen ist und auch Yildiray Bastürk zuletzt nicht in vollem Umfang trainiert hat. Kein Thema ist derweil die Torhüterposition. "Sven geht es gut und er freut sich auf das Spiel. Er soll einfach ganz locker rein gehen", sagte Armin Veh über den jungen VfB-Keeper, der wieder den Platz von Raphael Schäfer einnehmen wird. "Man darf aber nicht vergessen, dass er eben erst ein halbes Jahr bei uns ist. Deshalb muss er auch noch viel lernen. In Wolfsburg hätte er einen viel größeren Druck gehabt, wenn ich ihn aufgestellt hätte. Jetzt beim Heimspiel ist es sicher leichter für ihn", so Veh weiter über seinen Schlussmann, der wie die übrigen Kollegen alles daran setzen wird, morgen einen Sieg einzufahren, um noch die Qualifikation für das internationale Geschäft zu schaffen.

"Alle Spielchen sind hypothetisch"

"Wir wollen unsere Chance nutzen, auch wenn wir es nicht mehr in der eigenen Hand haben. Es geht nicht nur für uns noch um etwas, sondern auch im Abstiegskampf um sehr viel", machte Veh klar, dass der größere Druck morgen beim Gegner aus Bielefeld liegt. "Mit einem Unentschieden können sie nichts anfangen. Denn sie bleiben nur bei einem Sieg sicher drin. Wenn Nürnberg unentschieden spielt, können sie hier auch verlieren. Ich erwarte trotzdem, dass sie defensiv auftreten und auf Konter spielen, aber das ist natürlich die Entscheidung meines Kollegen", sagte der VfB-Coach, auf dessen Wunsch morgen die Ergebnisse auf den anderen Plätzen nicht eingeblendet werden, denn "wir müssen uns auf uns konzentrieren und wollen uns unbedingt mit einem Sieg von unseren Fans verabschieden". Dass sein Team nach der jüngsten Niederlage in Wolfsburg und aufgrund der schlechtesten Ausgangslage keine großen Chancen mehr auf eine erfolgreiche Qualifikation für das internationale Geschäft hat, glaubt Veh derweil nicht. Der VfB-Trainer sagte: "Es wird immer erst am Schluss abgerechnet. Alle Spielchen im Vorfeld sind hypothetisch. Am 34. Spieltag kann immer noch etwas passieren. Entscheidend ist, dass wir unsere Hausaufgaben machen." Selbstverständlich habe ein Verein wie der VfB immer den Anspruch, international zu spielen, weshalb man auch den möglichen Umweg über den UI-Cup in Kauf nehmen würde.

Drei Wochen Urlaub für die Nationalspieler

"Das wäre aber natürlich mit Schwierigkeiten verbunden, denn unsere Nationalspieler kommen gerade dann wieder zurück, wenn diese Spiele anstehen", rechnete Armin Veh vor, der sich mit Sportdirektor Horst Heldt darauf verständigt hat, dass jeder Spieler nach dem Ausscheiden seiner Mannschaft bei der EM in Österreich und der Schweiz drei Wochen Urlaub erhalten wird. Dies gilt auch für Arthur Boka, Ricardo Osorio und Pavel Pardo, die mit ihren Teams im Juni noch WM-Qualifikationsspiele bestreiten werden. Ein Mitwirken im UEFA- oder UI-Cup würde laut Veh gerade den jungen Spielern seiner Mannschaft gut tun, um weitere Erfahrungen sammeln zu können. Gerade in der UEFA Champions League sei es in der nun fast abgelaufenen Saison nicht nach Wunsch gelaufen, was Veh jedoch nicht nur negativ bewerten wollte. "Wir hatten sicher eine schwierige und anstrengende Saison für alle Beteiligten. Aber wir sind aus den jeweiligen Situationen immer wieder herausgekommen und können deshalb aus dieser Saison auch gestärkt hervorgehen. Ich bin mir sicher, dass wir für die neue Saison wieder eine gute Mannschaft zusammen haben werden, denn wir sind nicht gezwungen, irgendjemanden zu verkaufen. Wir werden, egal wie es morgen ausgeht, das Positive mitnehmen und entsprechend in die neue Runde starten. Dann werden wir erneut hart arbeiten und Gas geben, um wieder vorne mit dabei sein zu können."

Quelle: vfb.de