Mit einem Sieg dranbleiben

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"Ich weiß ehrlich gesagt noch gar nicht, wie wir spielen sollen", sagte ein sichtlich ratloser Armin Veh bei der heutigen Pressekonferenz vor dem Heimspiel am morgigen Ostersamstag gegen den FC Hansa Rostock und schob zur Verdeutlichung seiner Probleme gleich noch hinterher: "Soll ich Ihnen mal sagen, wer diese Woche alles nicht im Mannschaftstraining war? Meira, Delpierre, Gomez, Cacau, Tasci sowieso, und auch Boka hat eine Einheit gefehlt. Aber irgendwie werden wir schon etwas rauszaubern", flüchtete sich der VfB-Coach in Ironie. Fakt ist in jedem Fall, dass Veh auf das ärztliche Okay warten muss und erst dann weiß, wer zur Verfügung stehen wird, bzw. wer ausfällt. "Aber Fernando beißt sich wieder durch und bei Matthieu bin ich auch zuversichtlich", erklärte Veh dann noch, der natürlich auch hofft, auf seinen Meistersturm um Mario Gomez und Cacau zurückgreifen zu können. Den Vorschlag eines Journalisten, aufgrund der vielen Sorgen in der Defensive vielleicht Markus Babbel zu reaktivieren, nahm Veh dann aber doch eher mit einem Schmunzeln zur Kenntnis.

Khedira oder da Silva für Hilbert

Jedoch wollte er Probleme in der täglichen Trainingsarbeit aufgrund des Ausfalls gleich dreier Innenverteidiger nicht verhehlen: "Da ist es natürlich schwer, taktisch etwas einzustudieren." Während Babbel also keine Option darstellt, gibt es für die Rolle des gelb-gesperrten Roberto Hilbert mit Antonio da Silva und Sami Khedira gleich zwei Kandidaten. Veh schloss dabei auch nicht aus, da Silva wieder zentral offensiv und Bastürk auf der halbrechten Mittelfeldseite spielen zu lassen, auch wenn dieser Schachzug gegen Bremen nur bedingt von Erfolg gekrönt war. "Die Mannschaft zählt, nicht der Einzelne", erklärte der VfB-Coach dazu kurz und bündig und verwies in diesem Zusammenhang auch auf die wieder gewonnene Stabilität seiner Mannschaft, die auch Ausdruck einer Systemumstellung war. "Marica und Radu waren in Cottbus und Bochum wichtig für die Mannschaft, auch wenn sie auf der Position nicht ihre besten Leistungen abrufen konnten", lobte Veh die beiden Rumänen, die sich zuletzt im linken offensiven Mittelfeld in den Dienst des Teams gestellt hatten. Nicht zuletzt dadurch habe seine Mannschaft wieder an Stabilität gewonnen. "Wir sind kompakt und gut gestanden und haben auch wieder besser Fußball gespielt", befand Armin Veh und erwartet einen ähnlichen Auftritt auch morgen gegen Rostock.

UI-Cup wäre kein Belastungsproblem

"Wir spielen zu Hause und deshalb sollten wir auch gewinnen. Es ist ein wichtiges Spiel, denn im Erfolgsfall bleiben wir oben dran", gab Veh die Richtung vor und ordnete den jüngsten Aufschwung seiner Mannschaft deshalb auch entsprechend ein: "Wir haben einen relativ kleinen Kader und viele Probleme in dieser Saison. Doch trotzdem sind wir wieder ran gekommen." Deshalb hofft der VfB-Coach auch, dass sein Team mit einem starken Schlussspurt eine nicht einfache Runde vollends krönt. Auch Platz sechs und die Qualifikation für den UI-Cup wäre für Veh kein Problem. "Dieses Jahr führt nur dieser sechste Platz in den UI-Cup und man hat nur zwei Spiele bis zur Qualifikation auszutragen. Insofern wäre das von der Belastung her kein großes Thema", blickte der VfB-Cheftrainer auf eine mögliche Teilnahme an diesem Wettbewerb voraus und hätte nur dann Bauchschmerzen, wenn sein Team mehrere Runden während der Vorbereitung und in einer Zeit, in der viele Nationalspieler aufgrund der EM-Teilnahme noch fehlen könnten, absolvieren müsste.

Keine Sentimentalität wegen Gledson und dem Ex-Club

Den Gegner aus Rostock ordnete Veh unterdessen trotz seiner Auswärtsschwäche als gefährlich ein. "In der Bundesliga gibt es keine leichten Spiele und nur weil Rostock bislang auswärts nicht so gepunktet hat, heißt das nicht, dass sie morgen bei uns nicht gut sein können", warnte Armin Veh vor dem Aufsteiger und erinnerte an die Pleite der Bayern vor Wochenfrist in Cottbus, die so nicht zu erwarten war. Einem möglichen Wiedersehen mit Verteidiger Gledson, der in der Winterpause nach einen unglücklichen halben Jahr von Stuttgart wieder zurück an die Ostsee gewechselt war, blickt der VfB-Coach indes gelassen entgegen. "Gledson ist an unseren drei starken Innenverteidigern nicht vorbei gekommen. Er hatte dann im Pokal mit der roten Karte auch einen unglücklichen Einstand, aber da war ich sicher nicht nachtragend", erklärte Veh zu der Zeit des Brasilianers in Stuttgart und wollte auch hinsichtlich des morgigen Duells mit seinem ehemaligen Arbeitgeber keine Sentimentalität aufkommen lassen: "Da gibt es bei mir keine Emotion. Nicht weil ich kalt wäre, aber ich befasse mich lieber mit meinen eigenen Spielern. Außerdem ist aus meiner Zeit ja eh keiner mehr da."

Quelle: vfb.de