"Alle profitieren davon"

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Im Business-Center des Gottlieb-Daimler-Stadions fand am heutigen Mittwochmittag eine Pressekonferenz statt. Dabei stellte Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster gemeinsam mit Michael Föll, Erster Bürgermeister der Stadt Stuttgart, der Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport, Dr. Susanne Eisenmann, dem Präsidenten des VfB Stuttgart, Erwin Staudt, und Prof. Christoph Erhardt von Prof. Weiss und Partner, die Pläne für den Umbau des Gottlieb-Daimler-Stadions sowie die damit verbundene Neuordnung des NeckarParks vor.

Das Gottlieb-Daimler-Stadion soll in ein multifunktionales Fußballstadion umgebaut werden - dies schlägt die Verwaltung der Stadt Stuttgart dem Gemeinderat vor, der am 24. April über den Umbau entscheiden wird. Demnach soll die Leichtathletik-Laufbahn des Gottlieb-Daimler-Stadions entfallen. Die beiden bisherigen Kurven sollen abgerissen werden und neue Tribünen entstehen, die bis nahe an das Spielfeld heranreichen. Die Tieferlegung des Feldes um 1,30 Meter soll zusätzliche Sitzreihen zwischen den Tribünen und dem Spielfeld ermöglichen. Damit sollen bei einer reinen Sitzplatznutzung künftig 55.000 Zuschauer (statt bisher 53.200) im Stadion Platz finden. Sämtliche Besucherplätze werden überdacht sein.

In der neuen Mantelbebauung der Untertürkheimer Seite ist eine Sportveranstaltungshalle für rund 2.000 Besucher geplant, die vor allem für Ballsportarten geeignet ist. Darüber hinaus sollen zwei kleine Trainingshallen für andere Sportarten wie Fechten, Tischtennis oder Judo entstehen. Die Sportveranstaltungshallen werden unabhängig vom Stadion zugänglich sein, so dass sie zum Beispiel auch an Bundesliga-Spieltagen genutzt werden könnten.

"Für die Stuttgarter Sportlandschaft stellt diese Lösung einen großen Gewinn dar", sagte Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster. "Bislang gibt es noch keine entsprechende Sportveranstaltungshalle in Stuttgart. Gerade für Sportarten, die nicht wie der Fußball im Mittelpunkt stehen, wird ein sehr gutes Angebot geschaffen. Damit stärken wir die Attraktivität des Sportangebots in unserer Stadt, nicht nur für die Sportler selbst, sondern auch für die Sponsoren, die diese Sportarten stützen."

"Fürchtet Euch nicht vor dem Fortschritt, fürchtet Euch vor dem Stillstand", sagte VfB-Präsident Erwin Staudt bei der heutigen Pressekonferenz, zitierte damit den chinesischen Philosophen Laotse und nahm Stellung zum geplanten Stadionumbau: "Der VfB ist für Stuttgart nicht nur ein wirtschaftlich bedeutender, sondern auch ein Image gewinnender Faktor, der einen Werbewert von ca. 50 Millionen Euro pro Jahr generiert. Für unsere gesellschaftspolitischen Aufgaben brauchen wir eine entsprechende Infrastruktur." Staudt verwies darauf, dass 15 der 18 Bundesligisten in reinen Fußballstadien spielen und selbst Zweitligisten wie Köln und Mönchengladbach dank der verbesserten Bedingungen meist ein ausverkauftes Haus haben. Der VfB müsse bislang durch die wenig attraktiven Kurvenplätze und dem Umstand, dass aus dem Namensrecht keine Einnahmen generiert werden, mit einem Wettbewerbsnachteil leben. "Ein Umbau des Stadion würde 50 Prozent der Besucher zu Gute kommen, denn wir haben 23.000 Kurvenplätze. Der VfB könnte durch einen Umbau die Erlöskraft aus dem Stadion deutlich steigern und somit die notwendigen Investitionen refinanzieren."

Erwin Staudt bedankte sich im Rahmen der Pressekonferenz auch für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt und fasste abschließend die wichtigsten Punkte, die für einen Umbau sprechen, noch einmal zusammen: "Die Stadt, die Bürger und die Vereine profitieren von dieser Lösung. Der VfB Stuttgart bekommt kein Geld, sondern er zahlt für seine Spielstätte, wie er das bisher auch getan hat. Darüber hinaus wurden mit der am Montag zusammen mit Daimler vorgestellten Konzeption auch die Fragen des Gemeinderates nachhaltig beantwortet. Bereits 2003 hatte sich der Gemeinderat grundsätzlich für einen Umbau entschieden. Damals konnten wir aber das ökonomische Problem kurzfristig nicht lösen, was nun aber der Fall ist. Ein Stadionumbau schafft für die Stadt finanzielle Freiräume. Kein Kulturträger, kein Verein und keine Organisation werden dadurch eingeschränkt. Im Gegenteil, alle profitieren davon. Ich hoffe, dass unsere gemeinsame Arbeit in den letzten Wochen und Monaten so überzeugend war, dass der Gemeinderat diesem Konzept zustimmen kann."

Neben dem Umbau des Gottlieb-Daimler-Stadions waren auch weitere Punkte der geplanten Umgestaltung des NeckarParks wie die Sanierung des Stadions Festwiese, die Erweiterung der Mercedes-Benz Welt sowie der Bau möglicher neuer Hotels und die Schaffung eines Mobilitätserlebniszentrums Gegenstand der heutigen Pressekonferenz. Auf insgesamt 55 Hektar bilden derzeit das Gottlieb-Daimler-Stadion, die Porsche-Arena, die Hanns-Martin-Schleyer-Halle, das Carl Benz Center, das Mercedes-Benz Museum, der Olympiastützpunkt, das SpOrt Stuttgart und der Cannstatter Wasen den NeckarPark Stuttgart. Eine derartige Konzentration von Veranstaltungsorten für Sport, Kultur und Freizeit ist europaweit einzigartig.

Quelle: vfb.de