Ohne drei Stammspieler

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"Ich spreche nicht gerne von einem Schlüsselspiel, aber das morgen ist schon ein sehr wichtiges Spiel. Denn dabei wird sich entscheiden, wohin unser Weg geht", sagte Armin Veh bei der Pressekonferenz vor dem morgigen Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg (20.00 Uhr, Gottlieb-Daimler-Stadion), für das rund 45.000 Karten verkauft sind. Nach der Niederlage in Leverkusen muss sein Team gegen den "Club" unbedingt punkten, um Anschluss an die internationalen Ränge halten zu können. Dass dabei gleich mehrere Leistungsträger verletzungsbedingt passen müssen, macht die Aufgabe gegen die Franken nicht einfacher. "Thomas Hitzlsperger, Mario Gomez und auch Sami Khedira fehlen sicher", hatte Veh keine allzu gute Kunde, weshalb auch noch nicht klar ist, wie sein Team taktisch agieren wird. Viel spricht jedoch wieder für ein 4-2-3-1-System mit Cacau als einziger Spitze, denn "wenn ich mit zwei Stürmern anfange, kann ich ja nicht mehr viel ändern, da Mario fehlt", sagte Veh und wird deshalb wohl Ciprian Marica als Joker zunächst auf der Bank lassen.

Systemumstellung wegen Hitzlspergers Ausscheiden

Defensiv aufzustellen, heißt für Veh indes aber nicht, auch defensiv anzutreten. "Wir haben uns zuletzt auch in diesem System immer unsere Chancen erarbeitet und in der ersten Hälfte in Leverkusen gut gespielt. Nur hätten wir halt auch die Tore machen müssen", bemängelte Veh mit einem Blick zurück den Auftritt in der BayArena, sah aber in den Abwehrfehlern die Hauptgründe für die Pleite, wenngleich er auch bedingt durch die Umstellung zuletzt eine größere Stabilität in der Defensive ausgemacht hat. "Dass wir in Leverkusen auf 4-4-2 umgestellt haben, hatte mit der Verletzung von Thomas Hitzlsperger zu tun", so Veh, der auch gegen den "Club" zunächst versuchen will, sicher zu stehen und aus einer kompakten Abwehr heraus zu spielen. Ob einer der erst kürzlich wieder zurückgekehrten Akteure wie Ludovic Magnin, Serdar Tasci oder Ricardo Osorio dabei für die Anfangself in Frage kommt, konnte Veh noch nicht sagen. Und auch, was die Position zwischen den Pfosten betrifft, hielt sich der VfB-Coach eher bedeckt.

Von der Torwartdiskussion genervt

"Dazu sage ich nichts. Das werdet ihr dann morgen Abend um 20.00 Uhr sehen", zeigte sich Armin Veh zunächst wenig kommunikativ, als die Frage nach der Besetzung der Torhüterposition aufkam. Da die anwesenden Journalisten jedoch nicht locker ließen, ergänzte Armin Veh immerhin noch: "Sven Ulreich ist ein Riesentalent und ein guter Junge. Daran gibt es gar keine Zweifel. Und man muss ihm auch Fehler zugestehen. Auch weil er noch gar nicht als Nummer eins vorgesehen war. Aber klar ist auch: Wir müssen vor allem unsere Spiele gewinnen, und ich muss als Trainer immer das tun, was für die Mannschaft am Besten ist. Jeder, ob Torwart oder Feldspieler, hat im Training die Möglichkeit, sich für Einsätze zu empfehlen." Insgesamt zeigte sich Veh von der Diskussion um Sven Ulreich und Raphael Schäfer genervt und beendete das Thema mit den Worten: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was da für ein Theater gemacht wird. Ich habe das Spiel in Leverkusen analysiert und jetzt keine Lust mehr, permanent Fragen dazu zu beantworten. Generell ist es nämlich schon so, dass ich mir etwas überlege, bevor ich was sage und nicht einfach was herausplaudere."

Respekt vor dem "Club"

Deutliche Worte fand Veh schließlich noch beim Blick auf den morgigen Gegner. "Nürnberg ist auch bedingt durch das Nachholspiel Letzter, hat aber eine ganz andere Qualität als ein Tabellenschlusslicht. Wer es sich leisten kann, einen Jan Koller auf die Bank zu setzen, kann so schlecht nicht sein. Wir haben Respekt vor Nürnberg, denn für mich sind sie kein Tabellenletzter. Die haben eine ganze Reihe torgefährlicher Spieler wie beispielsweise Robert Vittek, Ivan Saenko oder Angelos Charisteas. Dazu kommt noch Misimovic, der schon zehn Kisten gemacht hat", warnte Armin Veh eindringlich davor, die Mannschaft von Thomas von Heesen auf die leichte Schulter zu nehmen oder aufgrund der Tabellensituation gar zu unterschätzen.

Quelle: vfb.de