"Mit das schwerste Los"

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"Diese Woche konnten wir richtig konzeptionell arbeiten", sagte Armin Veh bei der heutigen Pressekonferenz vor dem Gastspiel am Sonntag in Hannover und schob nach einer kurzen Pause mit einem Grinsen im Gesicht hinterher: "Mit sechs oder sieben Spielern." Aufgrund der Länderspielabstellungen war das Personal unter der Woche nur in recht überschaubarer Anzahl zugegen und die Vorbereitung auf die Partie in der AWD-Arena kann im Prinzip erst heute beginnen. Dabei wird sich dann auch zeigen, ob Yildiray Bastürk den Belastungen standhält und am Sonntag auflaufen kann. Der VfB-Spielmacher war vorzeitig vom Freundschaftsspiel des türkischen Nationalteams aus Minsk abgereist, da ihm Probleme in der Wade zu schaffen machten. Sein Einsatz ist deshalb genauso noch fraglich wie der von Angreifer Cacau, der beim Training einen Schlag abbekam und deshalb zuletzt zwei Tage kürzer treten musste. Serdar Tasci ist indes weiter in der VfB Reha-Welt und lässt sich wegen Kniebeschwerden therapieren. Er wird am Sonntag genauso wie Ludovic Magnin (Bänderriss im Sprunggelenk) definitiv noch nicht wieder zur Verfügung stehen. Dafür kehrt der zuletzt gegen Rostock gelb-gesperrte Roberto Hilbert wieder zurück. "Roberto ist wieder mit dabei und auch Sami ist wieder da", freute sich Armin Veh über personelle Alternativen im Mittelfeld, die gerade im Falle eines Ausfalls von Yildiray Bastürk wichtig werden könnten. "Sami kann sicher auch zentral offensiv auf der Bastürk-Position spielen. Das hat er ja schon häufiger getan. Aber wir haben auch noch Antonio da Silva", zeigte Veh mögliche Optionen der Mittelfeldbesetzung auf.

"Das zeigt seine Klasse"

Dass Sami Khedira nach seinem Dreierpack in der U21-Auswahl mittlerweile wieder ins Blickfeld des A-Teams gerückt ist und als möglicher Kandidat für den EM-Kader gehandelt wird, wollte Armin Veh indes nicht an seinem starken Auftritt gegen die U21 Luxemburgs festmachen. "Ich glaube, dass dafür schon eher seine guten Leistungen in der vergangenen Saison in der Bundesliga verantwortlich sind. Und jetzt spielt er ja wieder ganz gut." Neben Khedira sorgte einmal mehr Mario Gomez für positive Schlagzeilen. "Wenn man bedenkt, dass er in den letzten Wochen kaum trainieren konnte, muss man seine Leistungen in der zweiten Halbzeit gegen Rostock und nun beim Länderspiel noch höher bewerten", sagte ein zufriedener VfB-Coach über seinen Toptorjäger und ergänzte: "Das zeigt seine Klasse. Ich habe schon vor dem Länderspiel gesagt, dass er derzeit der beste deutsche Stürmer ist. Deshalb wird er auch bei der EM eine wichtige Rolle in der Nationalmannschaft spielen." Trotz des jüngsten Hypes um Mario Gomez stellte Veh aber auch klar, dass der Angreifer nicht mit dem VfB gleichzusetzen ist. "Wir haben letzte Saison auch acht Spiele ohne ihn gemacht und sechs davon gewonnen. Das zeigt, dass es hier noch ein paar andere gibt, die mit dem Ball umgehen können", sagte Veh, der sich aber selbstredend darüber freute, dass zuletzt nicht nur Gomez, sondern auch wieder Cacau zur Form der Vorsaison gefunden haben, da beide in der Hinrunde aufgrund von Verletzungen "nur selten zusammen gespielt haben. Sie haben die Klasse, ein Spiel auch mal zu entscheiden und wenn beide fit sind, gehören sie sicher zu den besten Angriffsreihen in der Bundesliga", sparte der VfB-Coach nicht mit Lob.

"Wir wollen auf Sieg spielen"

Nicht zuletzt dank der Treffsicherheit von Mario Gomez und Cacau ist der VfB auch schon seit nunmehr sechs Partien ungeschlagen, was für Armin Veh aber kein Grund ist, neue und zugleich höhere Ziele zu formulieren: "In den letzten Wochen habe ich ja manchmal gedacht, wir wären 19.. Wir haben sicher etliche Krisen überstanden und wenn man zum Ende der Saison von hinten angreifen kann, ist das vielleicht auch ein Vorteil. Aber ich habe ja bereits gesagt, dass ich das Erreichen eines UEFA-Cup-Platzes unterschreiben würde. Denn wenn wir am Ende noch Fünfter werden sollten, hätten wir eine gute Saison gespielt", wollte Veh nichts von nur drei Zählern Rückstand auf den Champions League Qualifikationsplatz drei wissen. Schließlich drängt sich die Konkurrenz nicht nur unmittelbar vor dem VfB in der Tabelle, sondern auch dahinter. Ein Team mit dem Ziel, noch einmal vorne heranzukommen, ist der Kontrahent am Sonntag. "Hannover hat schon letzte Saison eine ordentliche Runde gespielt. Sie haben sicher nicht nur den Klassenerhalt als Ziel", machte Armin Veh klar, dass die Niedersachsen über einen qualitativ hochwertigen Kader verfügen, was seine Mannschaft im Hinspiel bei der 0:2-Niederlage leidvoll erfahren musste. "Damals waren wir gar nicht auf dem Platz und Fernando hat früh die rote Karte gesehen. Es wird am Sonntag ein ganz anderes Spiel werden, schließlich haben wir damals ja auch noch in der Champions League gespielt", prophezeite der VfB-Coach und machte zugleich klar: "Das Spiel ist sehr wichtig, wenn man sich die anderen Paarungen des Wochenendes anschaut. Da haben wir sicher mit das schwerste Los. Dass wir erst am Sonntag antreten, könnte psychologisch ein Vorteil werden. Deshalb werden wir auch alles daran setzen, drei Punkte zu holen. Wir wollen auf Sieg spielen."

Quelle: vfb.de