"Ich will dem Team helfen"

Innenverteidiger des VfB Stuttgart vor Comeback gegen den MSV Duisburg

Nach einer wegen Verletzungen verkorksten Vorbereitung kehrt Serdar Tasci am Samstag (15.30 Uhr) in Duisburg voraussichtlich ins Team des VfB Stuttgart zurück. "Ich will der Mannschaft helfen", sagt der 20-jährige Innenverteidiger.

Herr Tasci, am Samstag feiern Sie voraussichtlich Ihr Rückrundendebüt.
Serdar Tasci: Wenn nichts dazwischenkommt - was zuletzt aber leider immer wieder der Fall war.

Und das geht einem ehrgeizigen jungen Spieler ganz schön auf die Nerven.
Serdar Tasci: Am Anfang nicht. Wenn dann aber immer wieder irgendetwas kommt, wird man fast verrückt. Im März 2007 fing es mit einem Muskelfaserriss an, dann kamen ein Innenbandriss, zwei Nasenbeinbrüche, eine Adduktorenzerrung, eine Knieprellung ...

... danke, danke, das reicht. Wie übersteht man solche Zeiten?
Serdar Tasci: Man sagt sich, dass auch wieder bessere Tage kommen. Und zum Glück habe ich ja noch keine schlimme Verletzung gehabt.

Zuletzt waren es ein Muskelfaserriss und ein Zehenbruch.
Serdar Tasci: Ja, im Trainingslager habe ich mir den Muskelfaserriss zugezogen. Als dieser endlich auskuriert war, ist mir im Training ein Mitspieler auf den kleinen Zehen getreten. Aber das behindert mich nicht wirklich.

Man könnte sagen: Zuletzt war es kein Fehler, nicht auf dem Platz stehen zu müssen.
Serdar Tasci: Das würde ich aber nie tun. Ich will immer spielen. Und gerade in dieser schwierigen Lage will ich dem Team helfen. Wir kommen da nur gemeinsam wieder raus.

Bislang ging es sportlich für Sie nur bergauf. Diese Saison ist ein erster Rückschlag.
Serdar Tasci: Es ist eine neue Erfahrung, die mich aber weiterbringt. Man könnte fast sagen: Es ist ganz gut, auch diese Seite mal kennenzulernen. Aber natürlich wäre es mir lieber, wir würden oben mitspielen.

In der vergangenen Saison wurden die jungen Spieler, auch Sie, hoch gelobt. Da könnte man natürlich meinen ...
Serdar Tasci: ... dass dies der Grund für die durchwachsene Saison ist. Ich weiß, dass viele vielleicht so denken. Aber das kann ich zu hundert Prozent ausschließen. Für mich und auch für die anderen jungen Spieler.

Sie verkraften Lob also ganz gut?
Serdar Tasci: Lob zeigt mir lediglich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Im nächsten Spiel will ich dann immer noch besser werden. Ich bin ja erst 20 Jahre alt, mir fehlt noch viel zu einem Topspieler. Die Champions League war da sehr lehrreich. Da kommt plötzlich ein Thierry Henry und macht Sachen, die ich noch gar nicht kannte.

In der Nationalmannschaft lernt man auch.
Serdar Tasci: Ach, das Thema Nationalmannschaft. Fünfmal hätte ich nun schon mein Debüt geben können. Aber viermal musste ich verletzt passen, einmal saß ich auf der Bank.

Der EM-Zug ist also abgefahren?
Serdar Tasci: Ich schließe die EM-Teilnahme nicht aus. Aber ich muss jetzt erst mal beim VfB wieder Leistung bringen. Alles andere ergibt sich dann von selbst.

Man hat den Eindruck, im Training ging es zuletzt härter zu als bisher.
Serdar Tasci: Vergangene Saison hatten wir viel Spaß - und Erfolg. Nun sind eben andere Dinge gefordert. Wir müssen jeden Punkt, den es zu gewinnen gibt, mitnehmen. Nach oben brauchen wir jedenfalls nicht zu schauen.

Also wird es nichts mit internationalen Spielen in der kommenden Saison?
Serdar Tasci: Vielleicht schon. Denn wir wollen unbedingt den DFB-Pokal gewinnen.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten