Der VfB leckt seine Wunden

Verletzungssorgen beim Meister

Wie üblich hat der VfB-Trainer Armin Veh seiner Mannschaft gestern einen trainingsfreien Montag verordnet - Zeit zur Muße und Erholung fanden allerdings nicht alle Profis. Sami Khedira etwa drehte nach auskuriertem Pferdekuss mit dem Physiotherapeuten Gerhard Wörn auf dem Clubgelände seine Runden, andere betätigten sich nebenan in der Rehawelt und ließen dort ihre Blessuren behandeln. Die Belastungen der vergangenen Wochen haben ihre Spuren hinterlassen, gleich mehrere Leistungsträger sind vor dem Heimspiel am Samstag gegen Hansa Rostock angeschlagen.

Mario Gomez plagen weiterhin muskuläre Probleme, die vom Oberschenkel bis in den Rücken reichen. Nachdem er deshalb vor einer Woche in Cottbus gar nicht spielen konnte, reichte es am Samstag in Bochum zumindest für einen 30-Minuten-Einsatz. Als "völlig normal" wertet der VfB-Arzt Raymond Best die Probleme des Nationalstürmers, der Ende des vergangenen Jahres wegen einer Rippenfellentzündung sechs Wochen lang pausieren musste: "Das ist ein Zeichen von Überanspruchung. Bevor man da überzieht und eine richtige Verletzung riskiert, ist es besser, die Bremse zu ziehen und ihn draußen zu lassen." Jetzt sei Gomez auf einem sehr guten Weg. Gegen Rostock soll der Torjäger wieder von Beginn an mitmachen.

Auch den Kapitän Fernando Meira hätte Veh zuletzt gerne geschont. Da allerdings Serdar Tasci wegen Kniebeschwerden nicht spielen konnte, musste der Portugiese in der Innenverteidigung ran - auf die Gefahr hin, sich noch schwerer an den Adduktoren zu verletzen. "Ein gewisses Risiko besteht immer, sonst müsste man in jedem Spiel die halbe Mannschaft draußen lassen", sagt Best. In Meiras Fall hat sich das Risiko gelohnt. Er bot in Cottbus und Bochum gute Leistungen, ohne dass sich seine Probleme verschlimmert hätten. Besser sind sie durch die Einsätze naturgemäß auch nicht geworden - ob er gegen Rostock spielen kann, ist offen.

Besser sieht es bei Thomas Hitzlsperger aus, der infolge der großen Beanspruchung über Muskelprobleme im hinteren Oberschenkel klagte. "Wir sind froh, dass er in Bochum problemlos durchspielen konnte", sagt Best, der in Cacau allerdings schon wieder einen neuen Patienten bekam. Der Brasilianer zerrte sich im Adduktorenbereich und muss erst einmal kürzer treten - im Gegensatz zu Raymond Best, der sich über mangelnde Arbeit nicht zu beklagen braucht.

Eine Niederlage hat der VfB unterdessen vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart hinnehmen müssen. Der Verein scheiterte mit einem Eilverfahren gegen den umstrittenen neuen Glücksspielstaatsvertrag. Unterstützt von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) wollte der VfB erreichen, dass er wieder für den privaten Wettanbieter Bwin werben darf. Jetzt wird man wohl eine Beschwerde gegen das Urteil einlegen - und wartet ansonsten "händeringend darauf, dass sich der Europäische Gerichtshof der Sache annimmt", wie der Marketingchef Rainer Mutschler sagt.

Quelle: Stuttgarter Zeitung