Der Hamburger SV muss morgen beim ausverkauften Spitzenspiel der 27. Bundesligarunde im Gottlieb-Daimler-Stadion gegen den VfB auf die gesperrten Joris Mathijsen und David Jarolim sowie die verletzten Romeo Castelen und Ivica Olic verzichten. Einen Vorteil hat die Mannschaft von Cheftrainer Armin Veh deshalb aber noch lange nicht, denn auch beim VfB fehlen vier Stammkräfte. Serdar Tasci (Reha nach Knieproblemen), Ludovic Magnin (Bänderriss), Mario Gomez (Muskelfaserriss) und auch Sami Khedira werden nicht mitwirken können. "Sami hat nach dem Spiel in Hannover Probleme im Oberschenkel bekommen und die ganze Woche nicht trainiert. Deshalb wird er morgen auch nicht dabei sein. Aber wir sind ja die Verletzten gewohnt", flüchtete sich Armin Veh bei der heutigen Pressekonferenz nach einer weiteren schlechten Nachricht in Sarkasmus. Von allen Ausfällen dürfte das Fehlen von Toptorjäger Mario Gomez am Schwersten wirken.
"Eine andere Situation"
"Natürlich tut das weh, denn er hat nicht umsonst 15 Tore in dieser Saison gemacht. Und deshalb ist es auch nicht so einfach ihn zu ersetzen. Aber wir haben das ja alles schon erlebt und diese Erfahrung ist dann auch der einzige Vorteil den wir haben", erinnerte Veh an die vielen Ausfälle in der laufenden Saison, aber auch an das Fehlen von Mario Gomez im Endspurt der Meisterrunde des Vorjahres, wenngleich er keine Vergleiche ziehen wollte. "Das war damals eine andere Situation. Letztlich können wir es nicht ändern und deshalb hilft auch kein lamentieren", wollte der VfB-Coach nicht jammern, verriet aber immerhin, dass die Vorbereitung im kommenden Sommer aus dieser Erfahrung heraus anders ablaufen wird. "Die Verletzungen waren alle individuell anders gestrickt. Es gab jedoch kein signifikantes Merkmal, dass wir etwas ganz falsch gemacht hätten", erklärte Armin Veh, der im Sommer gerade auch wegen der Zusatzbelastungen der Nationalspieler weniger schnell in das Programm einsteigen will.
Marica, Radu oder nur eine Spitze?
"Die Vorbereitung ist ja lang genug, deshalb werden wir das auch bei den Spielern, die bei der EM dabei sein werden, hinbekommen. Und da ich mal davon ausgehe, dass wir nicht mehr Deutscher Meister werden, haben wir in der nächsten Saison dann auch das mentale Problem nicht mehr", sagte Veh mit einem Schmunzeln im Gesicht. Wer morgen die vakante Stelle von Mario Gomez im Angriff besetzen wird, ließ der VfB-Cheftrainer indes offen: "Ciprian Marica ist eine Option. Aber vielleicht spiele ich ja auch nur mit einer Spitze. Es könnte aber auch Radu spielen", startete Veh ein kleines Verwirrspiel und zeigte dann immerhin noch eine Tendenz auf: "Marica hat nach meinen Informationen zuletzt beim Länderspiel eine gute Leistung gezeigt und auch ein Tor gemacht. Und nach den Trainingseindrücken gehe ich davon aus, dass er in einer guten Verfassung ist."
"HSV steht zu Recht da oben"
Die bescheinigte der VfB-Coach indes auch dem Hamburger Sturmführer José Paolo Guerrero. "Er spielt eine super Saison und ist genauso wie Rafael van der Vaart ein Spieler, der eine Partie auch mal alleine entscheiden kann. Der HSV ist eine Mannschaft, die defensiv sehr gut organisiert ist und kompakt steht. Sie haben einen erstklassigen Kader und auch in der Breite eine gute Mannschaft. Deshalb stehen sie auch zu Recht da, wo sie im Moment sind. Das heißt aber nicht, dass wir sie deshalb nicht schlagen könnten", gab Armin Veh die Richtung für die morgige Partie vor und ergänzte noch: "Wir werden versuchen, unsere gute Ausgangsposition zu nutzen, unsere Aufholjagd fortzusetzen und den HSV zu schlagen. Hamburg hat zwar seit elf Spielen nicht mehr verloren, aber wenn wir gewinnen würden, wäre das natürlich eine Riesensache. Denn dann wären wir wieder ganz dick im Geschäft."
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