Magnin ist kaum zu bremsen

Nach seinem Bänderriss ist VfB-Profi im Zeitplan: "Ziel ist der Rückrundenstart"

Ludovic Magnin ist zurück. Zunächst sporadisch auf dem Trainingsplatz, demnächst in der Bundesliga. Nach seinem doppelten Bänderriss im Sprunggelenk steckt der Linksverteidiger des VfB Stuttgart wieder voller Tatendrang: "Mein Ziel ist der Rückrundenstart am 3. Februar."

Vor sechs Wochen ist es passiert: Die letzte Hinrundenpartie gegen Arminia Bielefeld war für den Schweizer Nationalspieler nach 38 Minuten beendet. Nach einem Kopfballduell landete er unglücklich auf dem Rasen. Das Geräusch beim Aufprall ließ keinen Raum für Interpretationen: Zwei Bänder im Sprunggelenk waren gerissen. "Ich wusste sofort, was los war", sagt Magnin.
Reha statt Winterurlaub.

Sechs Wochen veranschlagten die Mediziner der Roten damals für die Genesung. Die sind jetzt vorbei. Und, wie sieht es aus? "Gut", antwortet Magnin, "ich bin voll im Zeitplan." Die Bänder sind zusammengewachsen, und die Schmerzen, die zwischendurch am entzündeten Sprunggelenk auftraten, haben sich gelegt. "Ich bin froh, dass wir uns damals gegen eine Operation entschieden haben. Sonst wäre ich jetzt nicht so weit", sagt Magnin.

Mit Übungen im Kraftraum und mit Lauftraining arbeitet der 28-Jährige an seiner Fitness. Zunächst noch für sich. In einer Woche will er ins Mannschaftstraining zurückkehren. "Sobald ich gesund bin, kann ich auch spielen", sagt er. Auch wenn er dann noch nicht seine Topform erreicht haben wird - seine Chancen auf eine rasche Rückkehr ins Team stehen gut. Trainer Armin Veh wartet händeringend auf Magnins Rückkehr. Nach der Abstellung von Arthur Boka zum Afrika-Cup ist die Position auf der linken Abwehrseite verwaist. "Drei Wochen Training brauche ich, dann bin ich wieder der Alte", verspricht Magnin.

Und dann soll es für ihn kein Halten mehr geben. Die geringere Belastung in der Rückrunde kommt ihm dabei gelegen. Ohne Champions-League-Spiele und mit einem reduzierten Länderspielkalender bleibt mehr Zeit zur Regeneration. Sein Körper wird es ihm danken. "In den vergangenen Monaten habe ich viel gespielt und war ständig auf Reisen, ob mit dem VfB oder mit der Nationalmannschaft. So etwas geht nicht spurlos an einem vorüber", sagt Magnin. Dennoch mag er nicht lamentieren: "Dazu habe ich keinen Grund. Immerhin war ich vier Jahre lang nicht verletzt."

Jetzt hat es ihn zu einem Zeitpunkt erwischt, an dem er einen Ausfall noch am ehesten verschmerzen kann. Wenn alles gut geht, wird er kein Bundesligaspiel verpassen. Aus der Champions League war der VfB schon vorher ausgeschieden, und in der Nationalmannschaft hat er die Rückendeckung von Köbi Kuhn. Der Nationaltrainer hat ihm versichert: "Lass dir Zeit, Ludo. Ich weiß um deine Situation, du musst dir keine Sorgen machen." Als Schweizer Vizekapitän hat Magnin seinen Stammplatz für die EM sicher. Am 6. Februar steht das nächste Länderspiel an. Dann spielt die Schweiz in England. "Ich bin zuversichtlich, dass ich dort wieder dabei bin", sagt Magnin.

Bleibt, wenn überhaupt, nur eine Sorge: Zum Saisonende läuft sein Vertrag beim VfB aus. In ersten Gesprächen hatte Magnin ein Jahresgehalt von 2,5 Millionen Euro gefordert - abgelehnt. Auch Vereine wie Bayer Leverkusen und Hertha BSC Berlin schreckten zurück. Im Trainingslager in Dubai gab es dann eine Annäherung mit VfB-Manager Horst Heldt. Wie es aussieht, bleibt Magnin ein Roter. Sein Berater Wolfgang Vöge soll die Angelegenheit regeln. Magnin will sich allein auf den Fußball konzentrieren: "Jetzt beginnt der Endspurt für die Europameisterschaft."

Quelle: Stuttgarter Nachrichten