Das blaue Auge aus der Hinrunde ist noch nicht verheilt. Da presst die zweite Saisonhälfte den Stuttgarter Verantwortlichen neue Sorgenfalten auf die Stirn. Es droht ein erneuter Fehlstart. Den Meister plagen einmal mehr Personalprobleme. Was soweit führt, dass sich Sportdirektor Horst Heldt Gedanken macht, ob der Meister seine Pläne umschmeißt und doch nochmal auf dem Transfermarkt aktiv wird.
Am 3. Februar muss der VfB zum Auftakt nach Schalke. Zu einem direkten Konkurrenten im Rennen um den angestrebten Platz im internationalen Geschäft - der nach der Partie noch ein Stückchen weiter weg sein könnte. Serdar Tasci (5. Gelbe), Pavel Pardo (Gelb-Rot) und Ricardo Osorio (Rot) fehlen gesperrt, Cacau (Bänderriss in der Schulter) ist verletzt, Arthur Boka mit der Elfenbeinküste beim Afrika-Cup (20. bis 10. Februar). Hinzu kommt der zum heutigen Tag ungewisse Fitnesszustand von Mario Gomez (Rippenfellentzündung), Ludovic Magnin (Bänderriss im Knöchel) und Andreas Beck (Innenbandriss im Knie). "Es ist nichts geplant", erklärt Heldt, der aber gleichzeitig einschränkt: "Zum jetzigen Zeitpunkt - denn vielleicht müssen wir doch noch etwas tun."
Für den Sturm wurde mit Sergiu Radu bereits nachgerüstet. Der rumänische Nationalspieler absolvierte am Dienstag im Stuttgarter "Haus des Sports" bei den VfB-Ärzten Dr. Raymond Best und Dr. Heiko Striegel die sportmedizinische Untersuchung. Der 30-Jährige wird bis Ende Juni vom VfL Wolfburg ausgeliehen. Der VfB kann eine Kaufoption ziehen, die bei rund zwei Millionen Euro liegen soll. Schlägt Radu ein, ist der Abschied des bislang enttäuschenden Ewerthon (Leihgabe aus Saragossa) beschlossene Sache.
Ob im Winter schon zu den rund 300 000 Euro Leihgebühr für Radu weiteres Geld investiert wird, ist momentan offen. Wenn Heldt handelt, dann wohl am ehesten für die linke Abwehrseite, wo Boka und Magnin sowie Beck als möglicher Vertreter der beiden Sorgen bereiten. Heldt will bis Januar den Heilungsverlauf bei Magnin und Beck abwarten und sehen, wie lange Boka in Afrika am Ball ist. Der Sportchef in der Klemme: Er will den Kader personell nicht unnötig aufblähen, muss aber auch dafür Sorge tragen, dass der Start ins neue Jahr glückt, will der Deutsche Meister nicht vorzeitig sein Saisonziel Europapokal verspielen.
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