Falken fliegen mit Punkten fort - Indians 3:4

Den Heimspielstart ins Kalenderjahr 2009 verpatzt haben am Dienstag Abend die EC Hannover Indians. Beim 3:4 (0:1,1:3,2:0) gegen die Passau Black Hawks erwachte der verbliebene offensive Restbestand der Gastgeber zwar fast schon obligatorisch nach einem Rückstand noch einmal eindrucksvoll, insgesamt konnte der Qualitätsverlust des durch einen Grippevirus geschwächten Teams gegen lange Zeit starke Hawks jedoch nicht kompensiert werden.







Mit der Empfehlung von zehn Siegen in 17 Auswärtsspielen und mit der Unterstützung einer Hundertschaft von eigens mit einem Sonderzug angereisten Anhängern hoffte der Trainer der Niederbayern, K. Feistl, natürlich auch am Pferdeturm auf Zählbares, da im Kampf um Play-Off-Rang 4 im Süden jeder Punkt Gold wert sein kann. Zwar fehlte den Passauern erneut ihr Topscorer A. Feistl, doch was sollte erst Indianstrainer J. West sagen: R. Kondelik, R. Thomson, C. Koziol, R. Hisey und die gesperrten A. Dewan und J. Anderson galt es zu ersetzen, auch A. Carciola sollte am Abend lediglich rund 25 Minuten lang durchhalten. Dafür allerdings wusste man auf Seiten der Hannover Indians noch einen Joker aus dem Ärmel zu ziehen, indem überraschenderweise S. Slaton nach eineinhalb Jahren Pferdeturm endlich zu seinem abendlichen Debut kam.



Mit einem krachenden Schuss ans Gestänge des Kastens von B. Voigt gaben die Gäste aus Passau in Gestalt von Kanonier M. Muller schon in Minute eins einen ersten Warnschuss ab und auch im Anschluss versteckte sich der Außenseiter nicht; es war klar ersichtlich, dass der Fahrplan für die bisherigen Auswärtserfolge auch am Pferdeturm greifen sollte. Diszipliniert in der eigenen Zone und nach vorne mit Blitzkontern waren die Hawks ein ebenbürtiger Gegner, den Ausschlag zur tatsächlichen 1:0-Pausenführung gab letztlich das Strafzeitenverhältnis von 10:4 zur ersten Unterbrechung zuungunsten von Hannover – M. Muller blieb einmal blank vor Voigt eiskalt (14.).



Nach dem schnell kassierten 0:2 gleich nach Wiederbeginn, als der letztjährige Liganeuling erneut in Überzahl traf (22.), fand der ECH seinerseits im Powerplay durch J. Chamberlain nur kurzzeitig einen Weg zurück ins Match (25.), vielmehr dominierte nun ganz klar der Gast, der hinten gestützt auf einen sicheren D. Huber nur wenig zuließ und vorne Indiansfehler eiskalt bestrafte (29.), bzw. einfach zauberhaft konterte (36.). 1:4 zur zweiten Pause – einen Drei-Tore-Rückstand daheim hatte es unter J. West daheim bei 40:00 noch nicht gegeben, doch sollten die Chancen angesichts von krankheitsbedingt möglicherweise weiter nachlassenden Kräften nicht eher noch weiter schwinden?



Überraschenderweise konnten die Indians im Schlussdrittel jedoch noch einmal zulegen. Möglich gemacht durch nun vollkommen defensiv eingestellte Passauer, die den sicheren Vorsprung souverän über die Zeit bringen wollten, versuchten es die Pferdetürmler noch einmal mit mehreren Angriffswellen, doch nach J. Welkes Pfostenschuss (45.) fielen die Treffer zum 2:4 durch M. Rohatsch (51.) und zum 3:4 durch B. Phillips 67 Sekunden vor Schluss zu spät, um die am Ende verdient triumphierenden Niederbayern noch wirklich in Gefahr bringen zu können. Somit verließ ein Großteil der nur rund 2100 Zuschauer enttäuscht das Eisstadion, wenn auch die letzten 20 Minuten einigermaßen versöhnlich stimmen konnten. Das unter dem Strich ordentliche Debut von S. Slaton – am Abend nach dem Aus von A. Carciola fest in Offensivreihe drei neben M. Fendt und J. Wagner eingesetzt, zählte schon zu den Highlights.



Am kommenden Freitag hoffen die Indians in Berlin zurück in die Erfolgsspur finden zu können, personell ist jedoch auch dort lediglich mit punktueller Verbesserung zu rechnen. Für die Passau Black Hawks heißt es daheim gegen die Füssen Leopards den Rückstand auf Platz vier gegen einen unmittelbaren Kontrahenten zu verkürzen. Dies ist den Falken, die im Vergleich zum letztjährigen Team (im Dezember 07 noch 0:5 in Hannover überfahren) einen ungeheuren Entwicklungssprung vollzogen haben, auch zuzutrauen.








Di.,6.1.09:

Hannover Indians – Passau Black Hawks

3:4

(0:1,1:3,2:0)



Tore: 0:1 (14.) Muller 5-4, 0:2 (22.) Dvorak 5-4, 1:2 (25.) Chamberlain 21 5-4, 1:3 (29.) Schwarzkugler 4-4, 1:4 (36.) Schwarzkugler, 2:4 (51.) Rohatsch 6, 3:4 (59.) Phillips 21 6-4.



Strfm.: ECH 18 – PBH 14



Zusch.: 2103



HSR: Fischer



GWG: M. Schwarzkugler (36.)



Beste Akteure: B. Phillips – M. Schwazkugler, N. Meier





ECH: Voigt, (Korff) – Staltmayr, Stolikowski, Bagu, Priebsch, Schadewaldt, Hemmes – Chamberlain, Doyle, Phillips, Del Monte, Rohatsch, Welke, Wagner, Fendt, Carciola, Slaton.



PBH: Huber, (Agricola) – Muller, Dvorak, Meier, Vogl, Steiger – Krymusa, Desloges, Bucheli, Kruck, Schwarzkugler, An. Popp, Al. Popp, Michl, Werner, Gantschnig, Gomov.