Nur ein Punkt im Kellerduell

Geschrieben von: Niki Jaklitsch Freitag, den 08. Oktober 2010 um 23:37 Uhr

Zwar haben die EC Hannover Indians einen 0:4-Rückstand egalisiert und sich in der Verlängerung einen Punkt erkämpft, doch unter dem Strich war das beim 4:5 n.V. (0:4, 3:0, 1:0, 0:1) bei den Bietigheim Steelers zu wenig für den niedersächsischen Eishockey-Zweitligisten, um den letzten Tabellenplatz zu verlassen.


Im ersten Drittel des Duells Vorletzter gegen Letzter begannen die Gäste engagiert, doch die ersten Treffer fielen für die Hausherren aus Bietigheim. Der Doppelschlag von Andrej Kaufmann und Pierre-Luc Sleigher (4.) traf die Indians bis ins Mark. Anschließend beherrschte Bietigheim, im bisherigen Saisonverlauf wie die Indians nicht gerade durch Effektivität aufgefallen, das Spiel nahezu nach Belieben. Der ECH brachte nur vereinzelt gefährliche Angriffe zustande und bei den wenigen guten Chancen stand stets Steelers-Goalie Martin Cinibulk im Weg. Abgebrühter zeigten sich die Gastgeber, die mit zwei nicht unhaltbaren Treffern durch René Schoofs (17.) und Marc Wittfoth (18.) bereits nach dem ersten Durchgang für vermeintlich klare Verhältnisse gesorgt hatten.


In der Kabine schien ECH-Cheftrainer Bernhard Kaminski die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team präsentierte sich nach dem verkorksten Auftakt im Mitteldrittel wie verwandelt. Angriff um Angriff musste Steelers-Torhüter Martin Cinibulk parieren und es sollte keine Minute dauern, bis der Ex-Landshuter das erste Mal geschlagen war. TJ Fox sorgte im Powerplay für ein Lebenszeichen der Großstadtindianer, das zugleich Startschuss für ihr Comeback war (21.). Das Match wogte nun hin und her. Die zwingenderen Chancen hatten zwar die Indians auf ihrer Seite, doch auch Bietigheim zwang Thomas Ower im Tor des ECH bei schnellen Kontern immer wieder zu Glanzparaden. Zudem parierte der Schlussmann einen Penalty von Brent Walton glänzend. In der 39. Spielminute wurde dann die Geduld Hannovers endlich belohnt. Der agile Thorben Saggau stand goldrichtig und verkürzte auf 2:4. Als nur 23 Sekunden später TJ Fox die Niedersachsen mit seinem zweiten Treffer vollends ins Spiel zurück gebracht hatte, sah sich Bietigheims Trainer Christian Brittig zu einem Torhüterwechsel veranlasst. (40.). Für Martin Cinibulk war der Arbeitstag anschließend beendet, er wurde von Martin Morczinietz abgelöst.


Der eingewechselte Torhüter sollte sich zu Beginn des Schlussdrittels nicht über mangelnde Beschäftigung beklagen können, denn die Indians drängten vehement auf den Ausgleich. Zunächst ließen Andrew McPherson, Björn Bombis und Thorben Saggau noch gute Chancen liegen, doch nach 51 Minuten war es geschafft. Der unermüdlich rackernde Alexej Dmitriev überwand Bietigheims Keeper zum verdienten Ausgleich. In den letzten zehn Minuten hatten beide Teams hochkarätige Möglichkeiten, das Match zu ihren Gunsten zu entscheiden. Weder Thomas Ower noch Martin Morczinietz ließen sich noch einmal bezwingen, so dass der Sieger in der Verlängerung ermittelt werden musste. Dort mussten die Indians zwei umstrittene Strafzeiten hinnehmen. Zwar kämpften die Großstadtindianer bravourös, doch nach dreieinhalb Minuten mussten sie sich letztlich geschlagen geben. Brent Walton staubte den Abpraller eines Schusses von Andreas Geipel ab und sorgte für den schmeichelhaften zweiten Punkt der Gastgeber aus Bietigheim.



SC Bietigheim-Bissingen Steelers – EC Hannover Indians 5:4 n.V. (4:0, 0:3, 0:1, 1:0)

Tore: 1:0 (3:04) Pierre-Luc Sleigher (Brent Walton, Alexander Serikow), 2:0 (3:23) Andrej Kaufmann (Olivier Latendresse, René Schoofs), 3:0 (16:30) René Schoofs (David Kudelka, Olivier Latendresse) PP1, 4:0 (17:51) Marc Wittfoth (Pascal Schoofs, Dominik Hammer), 4:1 (20:55) TJ Fox (Andrew McPherson, Thomas Ower) PP1, 4:2 (38:41) Thorben Saggau (Danny Pyka, Philipp Gunkel), 4:3 (39:04) TJ Fox (Kevin Schmidt, Andrew McPherson), 4:4 (50:40) Alexej Dmitriev (Danny Pyka, Mike Schreiber), 5:4 (63:31) Brent Walton (Andreas Geipel, Stéphane Robitaille)

Strafminuten: SC Bietigheim-Bissingen Steelers 6, EC Hannover Indians 14
Zuschauer: 912