Unnötige Niederlage in Dresden

Geschrieben von: Niki Jaklitsch Samstag, den 14. November 2009 um 05:44 Uhr

Auch bei der Premiere nach der Deutschlandcup-Pause boten die EC Hannover Indians am Freitagabend ein gutes Match, wie schon knapp zwei Wochen zuvor gegen Schwenningen sollte dem Eishockey-Zweitligisten aber auch bei den Dresdner Eislöwen kein Treffer gelingen. Unter dem Strich stand somit eine unnötige und damit umso ärgerlichere 0:1 (0:1, 0:0, 0:0)-Niederlage.


In der mit 2.599 Besuchern gefüllten Freiberger Arena kamen die Eislöwen zunächst besser in Tritt und hatten schon früh erste Chancen zur Führung, konnten ECH-Keeper Thomas Ower aber nicht überwinden. Den Indians waren hingegen die personellen Veränderungen der Spielpause anzumerken – Dan Del Monte wirkte nicht mehr mit, Tyler Burton gab anstelle von Preston Mizzi ein unauffälliges Debüt und Christoph Koziol feierte nach seiner Verletzung ein gelungenes Comeback -, die eine gewisse Gewöhnungsphase bedingten. So dauerte es knapp zehn Minuten, bis Josh Olson die Führung auf dem Schläger hatte. Der Amerikaner scheiterte letztlich aber an Dresdens Keeper Kellen Briggs. Kaltschnäuziger zeigten sich die Gastgeber in Spielminute elf, als Eislöwen-Goalgetter Sami Kaartinen in Überzahl die Führung für die Elbstädter erzielte. In der Folgezeit kämpften die Indians verbissen um den Ausgleich, kamen allerdings nur zu wenigen zwingenden Chancen. Aber auch Dresden konnte sich nicht entscheidend absetzen. Zwar wirkten die Angriffe der Hausherren insgesamt druckvoller, allerdings scheiterten sie ein ums andere Mal am überhasteten Abschluss oder dem starken Thomas Ower im Tor der Indians.


Auch im zweiten Spielabschnitt wogte die Partie hin und her, es gab zahlreiche Torszenen auf beiden Seiten. Mit zunehmender Spielzeit wurden auch die Chancen des ECH immer Erfolg versprechender und der Ausgleich wäre spätestens zur Hälfte des Spiels mehr als verdient gewesen – allein, er wollte nicht fallen. So war einziges echtes „Highlight“ des Mittelabschnitts eine handfeste Auseinandersetzung zwischen Indian Bryan Phillips und Eislöwe Nico Pyka, die aus einem Gerangel im Torraum resultierte, weil die Indians entschlossen nach setzten, während der Schiedsrichter aus ihrer Sicht offenbar zu früh abgepfiffen hatte. Zwar ging Phillips aus dem Faustkampf als klarer Punktsieger hervor, doch musste sich der Deutsch-Kanadier in der 38. Spielminute ebenso zum Duschen verabschieden wie sein Kontrahent Nico Pyka. Beide werden ihren Teams am Sonntag – die Indians empfangen am Pferdeturm die Lausitzer Füchse aus Weißwasser – aufgrund der ausgesprochenen Spieldauerdisziplinarstrafen nicht zur Verfügung stehen.


Im letzten Drittel hatte der ECH in zwei Überzahlsituationen nochmals die Chance, den Ausgleich zu erzielen. Gegen das starke Dresdner Penalty-Killing war an diesem Abend aber ebenso wenig ein Kraut gewachsen wie gegen Kellen Briggs im Tor der Eislöwen, der selbst beste Chancen zunichte machte und den Angreifern des ECH damit reihenweise den Zahn zog. Auf der anderen Seite konnte sich aber auch Thomas Ower mehrfach auszeichnen, denn Dresden war insbesondere bei schnell vorgetragenen Konten stets brandgefährlich und hätte die Partie schon nach rund 55 Minuten klar zu seinen Gunsten entschieden haben können. So aber blieben die Indians bis zum Schluss im Rennen. Symptomatisch für die aktuelle Situation und das mangelnde Selbstvertrauen des Tabellenletzten zwei Szenen aus den letzten beiden Spielminuten: Zunächst zielte DJ Jelitto bei einem energisch vorgetragenen Solo zu ungenau und traf nur die Maske von Kellen Briggs, ehe Josh Olson acht Sekunden vor Ende der Partie aus kurzer Distanz die Scheibe um Zentimeter verfehlte und so die wohl beste Ausgleichschance vergab. Spätestens damit war klar, dass die Großstadtindianer trotz einer Vielzahl an Torchancen am Ende auch in Dresden ohne Punkte dastehen werden.