Das Warten hat ein Ende

Als zum Letzten mal 2.Liga Hockey am Pferdeturm gespielt wurde hießen die Indians noch Turtles, die Spieler noch Trattner, Bleicher oder Jirko Seib und ich hatte gerade meinen Führerschein in der Tasche…das war 1998.

Mit dem heutigen Spiel gegen den SC Riessersee ist man nun also nach über 10 Jahren wieder 2. Ligist.

Die Indians bekommen mit dem SCR einen perfekten Gegner für das erste Heimspiel. Keine (noch) zu übermächtige Mannschaft wie Bietigheim, aber auch kein vermeintlich leichter Gegner, wobei es die laut Craig Streu (und der muss es wissen) ja keine leichten Gegner in der Bundesliga gibt. Alle können Eishockeyspielen und jeder kann jeden schlagen. Etwas neues für die Indians und auch vielleicht die größte Umstellung zur Oberliga.

Konnte man besonders in der letzten Saison bei vielen Spielen bereits nach 30 Minuten und einer beruhigenden Führung im Rücken die Füße hochlegen wird man in der Bundesliga von der ersten Minute bis zur letzten Kämpfen müssen, gerade zu Anfang. Jeder klitzekleiner Fehler wird wie in der Vorbereitung gesehen bitterböse bestraft. Taktische Disziplin heißt das Zauberwort. Strafzeiten vermeiden und die wenigen Chancen, die man in dieser Liga normalerweise bekommt, nutzen.

Es wird noch Zeit brauchen bis Craig Streu das mit dem hinbekommt. Was mich allerdings positiv stimmt ist, dass auch alle Spieler aus der letzten Saison sich dem höheren Niveau schnell angepasst haben und man in der Vorbereitung nicht immer sehen konnte, wer neu ist und wer Oberligaspieler war. So machten z.B. Marian Rohatsch und JP Priebsch gegen die Scorpions eine klasse Partie. Josiah Anderson checkt endlich wieder fair und gab im Spiel gegen Bietigheim einen super Center in Reihe vier.

Viele sprachen vor Saisonbeginn Benny Voigt selbst die klasse eines Bundesliga Back-Ups ab. Doch dieser hat scheinbar im Sommer massiv an sich gearbeitet und spielte eine sehr gute Vorbereitung. So wird man mit Marek Mastic und Benny Voigt einer der ganz wenigen Teams in der Liga sein, die zwei fast gleichstarke Keeper auf gutem 2. Liga Niveau im Roster haben werden. Dazu zeigte die vorher als Schwachpunkt analysierte Abwehr, dass Sie zu den besseren der Liga gehören könnte. Besonders das Penaltytkilling war herausragend gut. Die beiden neuen Kontigentverteidiger Martens und Atherton waren von Minute ein am Pferdeturm präsent und bilden ein klasse Defensivpärchen.

Ein bisschen das Sorgenkind ist dann eher der Sturm. Die neuen „Reißer“ Josh Olson und DJ Jelitto brauchen noch etwas Zeit um sich an die deutsche Liga zu gewöhnen. Aber Preston Mizzi zeigte sogleich, dass er einer der Top Mittelstürmer der Bundesliga ist. Wenn die Reihe Olson, Mizzi und (den meiner erachtetes wichtigsten Spieler im Team) Dan Del Monte aber erst einmal ins Rollen kommt, wird man vielleicht DIE Top Sturmreihe der Liga haben. Bei Computerspiel NHL Hockey würden für diese Reihe die volle Harmonie Punktzahl bekommen. Ein Powerforward, ein Sniper und ein Playmaker.

Gut genutzt haben die Vorbereitung aber auch die anderen Stürmer. Nachdem Craig Streu wieder die alte Oberliga Sturmreihe Phillips, Doyle und Chamberlain zusammen spielen lies, zeigten auch die, dass Sie in der Bundesliga mithalten können. Diese Reihe wurde zum Ende der Vorbereitung immer stärker.

Wo bei vielen anderen Teams die Herrlichkeit aufhört können die Indians in Reihe drei noch so einiges an klasse bieten. Christoph Koziol, DJ Jelitto und Toptalent Thorben Saggau bilden eine tolle Defensivsturmreihe. Besonders Saggau wird auch in Unterzahl viel Eiszeit bekommen und auch das eine oder andere Tor erzielen. Wenn sich in den engen Partien die beiden jeweiligen Topreihen neutralisieren werden, könnte diese Reihe der Joker im Blatt werden.

Abgerundet wird der große Kader mit jungen Spielern um Marian Rohatsch. Wagner, Huhn oder Anderson werden zwar nicht viel Eiszeit bekommen, können aber jeder Zeit in die Reihe vorher aufrücken und verletzte oder gesperrte Spieler vertreten. Ein ganz dickes Plus für den Indians. Das gilt auch für die defensive wo man ebenfalls schnell und gut auf Ausfälle reagieren kann.

So kann man trotz der Niederlagen Serie in der Vorbereitung durchaus zuversichtlich in die Saison blicken. Es sollte aber allen Klar sein, besonders den Fans, dass die Zeit wo einzige die Frage war wie hoch man gewinnt vorbei ist. Die Fans müssen beweisen, dass sie in den letzten Jahren keine Schönwetterfans geworden sind sondern auch bei Niederlagenserien die Mannschaft unterstützen werden.

Hier heißt es in Heimspielen der sechste Mann zu sein und es den Gegnern so schwer wie möglich zu machen Punkte vom Pferdeturm zu entführen.

Wir sind gekommen um zu bleiben….


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