Gutes Match ohne Punkte

Geschrieben von: Niki Jaklitsch Montag, den 11. Januar 2010 um 01:15 Uhr

Am Sonntag Abend boten die EC Hannover Indians dem Tabellenführer der 2. Eishockey-Bundesliga einen großen Kampf, mussten sich dem EHC München – vor allem aufgrund eines 0:3 im ersten Durchgang – letztlich aber 3:5 (0:3, 1:0, 2:2) geschlagen geben.


Im ersten Drittel wurde schnell klar, warum die Isarstädter derzeit auf Tabellenplatz eins stehen und mit Vehemenz ans Tor zur DEL klopfen. Mit schnellen Kombinationen, energischem Körpereinsatz und hervorragend heraus gespielten Treffern konnte der haushohe Favorit bis zur 16. Minute durch David Wrigley (4., Überzahl), Dylan Gyori (13.) und Martin Schymainski (16.) eine verdiente 3:0-Führung vorlegen. Die Indians konnten das Münchner Tor nur selten in Gefahr bringen. Tankte sich dennoch einmal ein Akteur durch die gut organisierte Münchner Abwehr, war Goalie Sebastian Elwing stets Endstation, so dass den Niedersachsen in Durchgang eins ein Treffer verwehrt blieb.


Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Indians 41 Sekunden doppelte Überzahl zu verbuchen und damit die große Chance, mit einem Treffer wieder ins Match zurück zu kommen. Dies sollte gelingen, wenn auch nicht bei fünf gegen drei. Kaum war München wieder zu viert, verkürzte John Hughes nach schöner Vorarbeit von Brady Leisenring und DJ Jelitto auf 1:3 (22.). Anschließend erarbeitete sich der ECH etliche gute Chancen, auch weil München einen Gang zurück schaltete. Wie schon häufiger vermochte Hannover aus seinen Gelegenheiten aber keinen weiteren Treffer zu erzielen, da sowohl Brady Leisenring, DJ Jelitto und John Hughes als auch PJ Atherton aus aussichtsreicher Position scheiterten. Nach einer guten halben Stunde erhöhte München wieder den Druck und schnürte Hannover stellenweise in dessen Drittel ein. Doch auch diese Drangphase überstanden die Großstadtindianer unbeschadet, vor allem Dank kompromissloser Defensivarbeit und einiger Glanzparaden von Youri Ziffzer. So ging der ECH mit einem nicht aussichtslosen 1:3-Rückstand in den letzten Spielabschnitt und hatte dort – auch aufgrund von 45 Sekunden Überzahl zu Drittelbeginn – weiter gute Chancen auf ein Comeback.


In der Tat sollte auch das gelingen: Nach 27 Sekunden war erneut John Hughes zur Stelle und verkürzte auf 2:3 (41.). München schlug im Stil eines Topteams zurück und markierte nach 46 Minuten durch Martin Schymainski sein viertes Tor. Doch auch davon ließen sich die Indians nicht beeindrucken. Nach 51 Minuten war es dem überragenden John Hughes vorbehalten, die Indians mit dem 3:4 im Powerplay wieder ins Match zurück zu bringen. In der Schlussphase wogte die Partie hin und her. Die Indians hatten ebenso wie München gute Gelegenheiten, doch nach einigen fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen und Strafen gegen Hannover durfte nur noch München jubeln: 18 Sekunden vor Ende der Partie setzte Dominic Auger in doppelter Überzahl den Schlusspunkt zu Münchens 5:3 (60.). Just in dieser Phase war wohl auch Indians-Coach Joe West mit den Leistungen des Schweizer Schiedsrichters Michael Küng nicht immer einverstanden und handelte sich noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe ein. Unter dem Strich bot der ECH trotz der Niederlage eine gute Partie, bei der mit einem besseren ersten Drittel sogar noch deutlich mehr drin gewesen wäre.