Indians stranden in Bremerhaven

Geschrieben von: Niki Jaklitsch Freitag, den 20. November 2009 um 23:34 Uhr

Nichts zu holen gab es für die EC Hannover Indians in der 2. Eishockey-Bundesliga am Freitagabend. Im Match bei den nur zwei Punkte vor dem ECH rangierenden Fischtown Pinguins in Bremerhaven mussten die Cracks von Chefcoach Joe West eine 3:7 (0:2, 2:3, 1:2)-Niederlage einstecken.


Im ersten Drittel des Nordderbys in Bremerhaven waren die ohne Bryan Phillips (Fingerverletzung), dafür aber mit Förderlizenzspieler Thomas Pielmeier angetretenen Indians den Gastgebern zwar ein gleichwertiger Gegner und hatten auch zahlreiche gute Torchancen. Doch wie in allen letzten Spielen war die Chancenverwertung ein Schwachpunkt des Pferdeturm-Teams. Wie man aus wenigen Torgelegenheiten eine komfortable Führung macht, demonstrierten hingegen die Fischtown Pinguins. Zwei zwingende Angriffe genügten den Nordseestädtern, um durch Michael Schwarzkugler (4.) und Sergej Janzen (14.) einen Zwei-Tore-Vorsprung nach 20 Minuten herauszuschießen.


Der zweite Spielabschnitt gehörte im mit 2.050 Zuschauern – darunter etwa 350 ECH-Fans – ausverkauften Eisstadion am Wilhelm-Kaisen-Platz dann eindeutig den Hausherren aus Bremerhaven, die vor dem Tor einfach abgeklärter waren und im entscheidenden Moment zielstrebiger agierten als der ECH. Zwar konnte Preston Mizzi in Minute 23 mit einem sehenswerten Powerplay-Solo auf 1:2 verkürzen, doch zeigten sich die Pinguins davon wenig beeindruckt. Angriff um Angriff rollte auf das von Thomas Ower erneut gut gehütete ECH-Tor, und die sich bietenden Gelegenheiten wurden clever genutzt. So auch nach 27 Minuten, als zunächst PJ Atherton mit einem Schlagschuss an REV-Goalie Edgars Lusins scheiterte. Den von Vitalij Janke eingeleiteten Konter nutzte Christopher Stanley, um mit dem dritten Bremerhavener Tor den alten Abstand wieder herzustellen. Bremerhaven spielte sich nun beinahe in einen Rausch und der ECH hatte wenig entgegen zu setzen. Mit einer sehenswerten Einzelleistung schraubte Mihail Kozhevnikov das Resultat nach 29 Minuten gar auf 1:4 aus Sicht der Indians. Dennoch steckten die West-Cracks nicht auf und kämpften verzweifelt um ihre Chance, ins Spiel zurück zu finden. Das Engagement sollte durch ein Powerplaytor von Christoph Koziol belohnt werden, so dass es nach 34 Minuten 2:4 hieß. Die Hoffnung, mit dem erneuten Anschlusstreffer vollends in die Partie zurück zu kommen, währte jedoch nur rund fünf Minuten. Dann nämlich schlug Brermerhavens Marian Dejdar, zu, ließ Thomas Ower mit einem abgefälschten Schuss im Powerplay keine Abwehrchance und schickte die Indians mit einem zu diesem Zeitpunkt zu hoch ausgefallenen 2:5-Rückstand zum zweiten Pausentee.


Auch im letzten Drittel blieb Bremerhaven Ton angebend und brachte dem ECH, bei dem Benjamin Voigt zwischenzeitlich Thomas Ower zwischen den Pfosten abgelöst hatte, mit zwei Treffern von Marian Dejdar und Christopher Stanley eine empfindliche Schlappe bei. Der Treffer von Torben Saggau zum 3:7 knapp zweieinhalb Minuten vor Schluss war nur mehr Ergebniskosmetik. Die Indians verloren also nicht nur das Spiel unerwartet deutlich, sondern auch Josiah Anderson. Der Deutsch-Kanadier wurde im letzten Drittel nach einem Ellbogencheck mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe zum Duschen geschickt und ist somit am Sonntag gegen München gesperrt.