Knüller gegen Bullen

Nach spielfreiem Freitag empfangen die EC Hannover Indians am Sonntag Abend den Tabellenzweiten der Südgruppe, die Star Bulls aus Rosenheim. Dabei verspricht die Partie gegen den Traditionsclub bei einem Blick auf beide Kader zu einem echten Leckerbissen zu werden.





Hier der Nordprimus aus Hannover, für den das Kräftemessen der beiden Zuschauermagneten nach zuletzt sechs Siegen in Folge scheinbar genau zum richtigen Zeitpunkt kommt und der bis auf R. Kondelik und M. Rohatsch personell vermutlich aus dem Vollen wird schöpfen können. Und dort der Gast aus Oberbayern, der als Sportbund auf drei deutsche Meisterschaften zurück blicken kann, angesichts von zuletzt drei Niederlagen in fünf Spielen allerdings als leichter Außenseiter anreist. Den letzten Rosenheimer Sieg am Pferdeturm sicherte im September 1995 noch Legende und Altmeister Karl Friesen, fast 14 Jahre später soll nun ausgerechnet dessen jahrelanger Ziehsohn Claus Dalpiaz, inzwischen selbst schon stolze 37 Jahre alt und x-facher österreichischer Nationaltorhüter, den gastgebenden ECH wieder so zur Verzweiflung treiben, wie es Friesen an jenem Septemberabend einst tat.

Dalpiaz ist nur einer von vielen prominenten Namen im Kader der Bullen. Das prominente Offensiv-Quartett Hilger/Hart/Reichel/P.Senger blickt nicht nur auf 1514 (!) Spiele in der DEL zurück, sondern kommt nach teilweise langen Pausen einzelner Akteure rechtzeitig zu den Play-Offs in Schwung. Die Routine dieser Akteure ist gerade in Topspielen wie in Hannover Gold wert.



Eigentliches Aushängeschild ist allerdings noch ein anderes Quartett. Wenn der stocktechnisch überragende Dylan Stanley im Angriff mit 2001/02-Fast-Indian Ron Newhook (ECH-Schreckgespenst am Pferdeturm: der 31-jährige blieb in acht Gastspielen mit München und Ravensburg in Hannover nur einmal punktlos und erzielte bei vier Toren insgesamt 11 Punkte) wirbelt und von der blauen Linie mit `Quarterback` Ryan Fairbarn und Offensivwunder Matthias Bergmann die nötige Unterstützung, gerade im Powerplay, kommt, dann muss sich jeder Gegner der Oberliga warm anziehen.



Mit einer disziplinierten Leistung ohne unnötige Strafzeiten wollen die Hannover Indians den prestigeträchtigen Vergleich mit den Star Bulls natürlich für sich entscheiden. Dabei sollen der in der Breite vielleicht noch etwas besser bestückte Kader und die Unterstützung des Publikums die ECH-Trümpfe sein, um vor dem Rückspiel am 15. März im Rosenheimer Kathrein Stadion, zu dem der Aufstiegsfavorit des Südens 5000 Fans mobilisieren will, schon einmal vorzulegen.





Gesamtbilanz der letzten 20 Jahre aus ECH-Sicht: 18 Spiele, 9 S, 1 U, 8 N, 50:51 Tore


Heimbilanz: 9 Spiele, 6 S, 1 U, 2 N, 34:22 Tore

Höchster Heimsieg: 6:1 am 10.12.06

Höchste Heimniederlage: 1:6 am 22.9.95

Eröffnungsbully: Sonntag, 22.2., 19.00 Uhr, Eisstadion am Pferdeturm

HSR: Fischer