Indians verlieren gegen Klostersee mit 4:7

Nach langer langer Zeit haben die Indians mal wieder verloren.

Überraschend, unnötig, und am Ende aber nicht ganz unverdient unterlagen die Indians am Sonntagabend vor 2700 gegen Klostersee mit 4:7(0:1; 4:1; 0:5).

Besonders die zuletzt starke Defensive erwischte einen ganz schwachen Tag und legte quasi alle Tore der Gäste selber auf. Drei Fehlpässe in der eigenen Zone plus mangelhaftes verhindern von Nachschüssen machten aus einem sicheren 4:2 nach 40 Minuten ein nicht für möglich gehaltenes 4:7. Das man sich trotz dieser Niederlage an dieses Spiel im Besonderen erinnern wird liegt an einer Aktion eines Mannes.

Zuerst aber zum ersten Drittel. Das dieses Spiel unter keinem guten Stern stehen würde zeigte sich leider schon sehr früh. Bei eigener Überzahl verdaddelten die Indians den Puck im Spielaufbau und spielten die Hartgummischeibe direkt zum forecheckenden Philipp Quinlan der mit einem Flachschuss Lukas Smolka keine Chancen lies und zum 0:1 treffen konnte. In dem restlichen ersten Drittel rannten die Indians diesem knappen Rückstand hinterher, scheiterten aber am gut aufgelegten Florian Hochhäuser im Grafinger Kasten. Besonders seine spektakuläre Rettungstat bei einer Doppelchance von Marian Rohatsch und Jeremy Wagner ist hier zu erwähnen.

Im zweiten Drittel lief dann deutlich besser für die Indians. Gestartet mit einer doppelten Überzahl spielten Kyle Doyle und Dan Del Monte Tic-Tac-Toe mit der Grafinger Defensive und fanden freien Jamie Chamberlain, der zum Ausgleich treffen konnte. Die Indians schickten sich jetzt an das Spiel zu drehen. In eigener Unterzahl konnte sich Rob Hisey den Puck schnappen und lief hinter das Gäste Tor. Da keine Anspielstation frei war, legte sich der Kanadier den Puck auf den Schläger und vollführte seinen weltbekannten Trick-Shot zum 2:1. Wer ein solches Tor noch nicht gesehen hat, kann sich so ein Hisey Goal im unten verlinkten Video einmal anschauen. Keeper Hochhäuser war das ganze sichtbar peinlich. Einen harten Schuss von Tobias Stolikowski konnte Jeremy Wagner nur wenig später leicht zum 3:1 abfälschen. Blöderweise machte ein weiterer Defensiver Lapsus die zwei Tore Führung wieder zunichte. Nachdem Josiah Anderson den immer mehr an Pavel Blaha erinnernden Martin Zajac an die Bande checkte entwickelte sich daraus ein Konter, den der gebürtige Oberhausener Oliver Wälde zum 3:2 abschließen konnte. Auch hier gab es von der Verteidigung nur Begleitschutz. Zum Glück haben aber die Indians einen Dan Del Monte, der sich gut eine Minute vor Drittelende auf einmal frei vor dem Gästetor stand und den Puck mit einem harten Schlagschuss zum 4:2 in die Maschen drosch.

Diskutierte man in der zweiten Pause unter den Zuschauern noch, wie hoch der Sieg wohl ausfallen würde, fühlte man sich nur kurz nach Wiederbeginn im falschen Film. Wieder Überzahl, wieder ein Fehlpass, wieder ein Tor. Dieses mal bedankte sich Gerd Acker mit dem 4:3. Die Indians waren jetzt vollkommen von der Rolle. Praktisch beim nächsten Angriff der Gäste fiel der Ausgleich. Bei angezeigter Strafe hatten sich die Grafinger im Indiansdrittel festgesetzt und Topscorer Braydon Cox traf im Nachschuss zum 4:4. Jetzt ging alles schief was nur schief gehen konnte. Als Adriano Carciola auf der Strafbank saß, nutzen das die Gäste mit einem weiteren Nachschuss zum 4:5 aus. Ulrich Drechsler stand am langen Pfosten völlig frei. Weiter ging es in der Pannenserie. Nach einem reichlich harten und unkorrekten Check von Tobias Stolikowski gegen einen Grafinger (der mit einer stark blutenden Platzwunde behandelt werden musste) musste „die Axt“ mit einer 5 + Spieldauerstrafe vorzeitig zum Duschen. Nur ganze 15 Sekunden später stand es 4:6. Martin Zajac stand völlig frei und traf mit einem Schuss in das lange Eck zur Vorentscheidung. Nachdem dann noch Adam Dewan auf die Strafbank musste erzielten die Grafinger den 4:7 Endstand drei Minuten vor dem Ende. Dieser Treffer war eine exakte Kopie des 4:6 nur mit einem anderen Torschützen. Dieses mal traf Bernd Riesche.

Fazit: Mit diesem Ergebnis hätte wohl niemand gerechnet, am wenigsten wohl die Gäste aus Grafing die mit ihren rund 20 mitgereisten Fans zu Recht diesen Sieg ausgiebig feierten.

Allzu hart sollte man mit den Indians aber nicht sein. Nach Wochen der starken Leistungen gegen die Topteams des Südens, muss man den Jungs vom Pferdeturm auch mal einen schlechten Tag zugestehen.