Viele Chancen, nur ein Tor

Geschrieben von: Niki Jaklitsch Sonntag, den 31. Januar 2010 um 22:15 Uhr

Am Sonntag Abend gab es für die EC Hannover Indians im Werdenfelser Land nichts zu feiern. Der Eishockey-Zweitligist unterlag beim SC Riessersee 1:5 (0:3, 1:1, 0:1) und ließ dabei wie schon so oft zuvor eine Vielzahl hochkarätiger Torchancen ungenutzt.


Zu Beginn der Partie war der ECH das bessere Team und kam durch Jamie Chamberlain, Kyle Doyle und DJ Jelitto zu hochkarätigen Torchancen, die allerdings nicht genutzt werden konnten. Während die Indians auch im Powerplay nicht das nötige Schussglück auf ihrer Seite hatten, zeigten sich die Cracks des SC Riessersee in dieser Disziplin äußerst effizient. In der 12. Spielminute fälschte Garmischs Marcus Sommerfeld einen Hammer von Josef Frank im ersten Überzahlspiel der Gastgeber unhaltbar für Youri Ziffzer zur Führung ab. Gemessen an den bis dahin zu verzeichnenden Chancen stellte dieser Treffer den Spielverlauf auf den Kopf und läutete einen wahren Sturmlauf der Werdenfelser ein. In der 15. Spielminute – der ECH war in Überzahl – war die Abwehr der Großstadtindianer nicht konsequent genug, so dass Tim Regan völlig unbedrängt das 2:0 für den SCR erzielen konnte. Dieser Gegentreffer, der achte der laufenden Saison bei eigener Überzahl, machte den Indians zu schaffen. Zwar kämpften sie um jeden Zentimeter Eis, doch ihre Angriffe waren nicht zielstrebig genug. Ganz anders der SC Riessersee. Nach 18 Minuten war im Powerplay erneut Tim Regan zur Stelle, der mit dem dritten SCR-Tor bereits früh für klare Verhältnisse sorgte.


Im zweiten Drittel steckte Hannover dennoch nicht auf und kämpfte verbissen um seine Chance, ins Match zurück zu kommen. DJ Jelitto mit einem Unterzahlbreak, Brady Leisenring und Petr Mares hatten in den ersten zehn Minuten die dazu nötigen Chancen, ein Treffer wollte aber nicht gelingen. Statt dessen musste der ECH in der 31. Minute in Unterzahl das 0:4 hinnehmen. Nicolas Dumoulin war mit dem Nachschuss zur Stelle und konnte somit Garmischs Powerplay erneut nutzen. Die Indianer hatten nun aber die richtige Antwort parat und wurden rund drei Minuten später für ihren Kampfgeist belohnt. Brady Leisenring verkürzte auf 1:4 (34.). Anschließend hatten Jamie Chamberlain, Petr Mares und Bryan Phillips weitere dicke Chancen, das Ergebnis freundlicher zu gestalten. Bezeichnend für das Pech des ECH aber die Chance von Phillips. Der Routinier machte alles richtig, guckte McArthur aus, dem die Scheibe durch die Schoner rutschte. Statt ins Tor zu rutschen, trudelte sie wenige Millimeter am Gehäuse vorbei, so dass das Tor von SCR-Keeper Mark McArthur weiterhin wie vernagelt schien.


Ein ähnliches Bild im Schlussabschnitt: Hannover produzierte gegen einen SCR, der deutlich Tempo aus der Partie genommen hatte, zahlreiche hochkarätige Chancen. Allein John Hughes scheiterte dreimal in aussichtsreichster Position an Mark McArthur, genauso wie Jamie Chamberlain und PJ Atherthon nach einem Alleingang. So waren es nur die Hausherren, die im letzten Drittel noch einmal jubeln durften. Michael Baindl setzte mit dem fünften SCR-Tor in Minute 48 den Schlusspunkt unter eine Partie, in der sich der ECH mit den drei Gegentoren im ersten Durchgang, gepaart mit mangelhafter Chancenverwertung, selbst um die Möglichkeit brachte, Zählbares mitzunehmen.