Hannover Indians gewinnen gegen Herne mit 7:4 HAZ

Am Ende wurde es doch noch eine Zitterpartie. Der EC Hannover Indians gewann im Play-off-Halbfinale der Eishockey-Oberliga gegen den Herner EV das erste von maximal fünf Spielen.

Das Team von Trainer Joe West sicherte sich die Eröffnungspartie der Serie mit 7:4 (2:0, 3:1, 2:3). Am Sonntag (18.30 Uhr) kommt es zum 2. Duell – dann in Herne.

Im 1. Drittel erwischten die Gastgeber einen Start nach Maß. Gerade 61 Sekunden waren absolviert, als Rob Hisey den ersten ordentlichen Angriff der Begegnung zum 1:0 vollendete. Trotz der Führung im Rücken entwickelte sich in diesem Abschnitt eine ausgeglichene Partie – mit Roman Kondelik als Unterschied. Der Indians-Torwart verhinderte in Unterzahl den sicheren Ausgleich, als er einen Schuss von Rory Rawlyk parierte, den Puck aber nach vorne abprallen lassen musste. Dort sah sich Kondelik zwei Hernern ausgesetzt, stocherte die Scheibe aber mit einem Hechtsprung aus der Gefahrenzone. Den folgenden Konter verwerte Hisey per Alleingang zum 2:0. Kondelik erhielt zwar keinen Vorlagenpunkt, hatte aber an dem Treffer großen Anteil.

Im 2. Drittel wurde deutlich, dass die Gäste mit Marc Dillmann offenbar keinen solchen Rückhalt besitzen, was in der Serie vielleicht den Unterschied ausmachen könnte. Beim Treffer zum 3:0 ließ Dillmann einen Rückhandschuss von Kyle Doyle, der eher als Querpass gedacht war, in den Torraum abprallen – Jeremy Wagner staubte ab. Auch beim 4:1 durch Doyle machte Dillmann keine gute Figur und ließ sich vom Indians-Topscorer mit einem alles andere als harten Schuss durch die Schoner überwinden.

Doch im letzten Drittel erhielt das Spiel noch eine nicht mehr für mögliche gehaltene Dramaturgie. Die Mannschaft von Trainer Niklas Sundblad holte Tor um Tor auf. Die 500 mitgereisten Herner Fans, die ein erhöhtes Polizeiaufgebot im Stadion am Pferdeturm nötig machten, wurden wach – und die Fans und Spieler der Indians mehr und mehr nervös.

Doch der gestern überragende Hisey, dessen Tore nach Meinung von Indians-Trainer Joe West nicht nur entscheidend in der Serie, sondern auch hinsichtlich des Aufstiegs in die 2. Bundesliga sein können, bereitete mit einem traumhaften Solo durch die HEV-Abwehr der Zitterpartie ein Ende.

Tore: 1:0 (1:01) Hisey (Bagu, Dewan), 2:0 (18:31) Hisey bei 4–5, 3:0 (27:32) Wagner (Doyle, Anderson), 3:1 (28:08) Liesegang (McNevan, Hamann), 4:1 (28:41) Doyle (Chamberlain, Phillips), 5:1 (37:05) Dewan (Doyle, Slaton bei 5–4), 5:2 (40:17) Bader (Liesegang, McNevan bei 5–4), 5:3 (43:27) McNevan (Schenkel bei 4–5), 5:4 (46:00) McNeil (Schenkel, Bader), 6:4 (56:12) Hisey (Dewan, del Monte), 7:4 (58:54) Dewan (Hisey, Slaton bei 5–6)

Schiedsrichter: Ruud van Bastim – Strafminuten: Hannover 26, Herne 24 – Zuschauer: 4608 (ausverkauft) – beste Hannoveraner: Hisey, Doyle, Dewan – das andere Halbfinale: Bad Nauheim – Rostock 6:3.