Mit Volldampf ins Duell der Aufsteiger

Geschrieben von: Oliver Schilling
Donnerstag, den 08. Oktober 2009 um 14:32 Uhr


Der Start in die Spielzeit 2009/10 ist den Hannover Indians missglückt – nun soll beginnend mit der Heimpartie gegen den ESV Kaufbeuren vieles besser werden. Verantwortliche und Fans blicken dabei mit Spannung dem ersten Wochenende unter Übungsleiter Joe West entgegen.



Schlechtester Saisonstart seit 1985/86, neuer Pferdeturm-Torlos-Rekord, letzter Tabellenplatz und spätestens seit dem 0:7 am letzten Sonntag auch moralisch ganz unten – für den alten und neuen Indianscoach Joe West gab es gleich nach seiner Ankunft am Mittwoch einen ganzen Berg von Problemen zu bewältigen. Es gilt nun für Mannschaft und Trainer nach vorn zu schauen und von Woche zu Woche besser zu werden. Dass ein Joe West auch schon in wenigen Tagen in der Lage ist Dinge zu verändern, konnte er am Pferdeturm bereits 2006/07 unter Beweis stellen. Nur fünf Tage nach der Trennung von Coach Greg Thomson im November 2006 hatte der Kanadier der völlig verunsicherten Mannschaft damals binnen kürzester Zeit ihre defensive Sicherheit wiedergeben können – im ersten Spiel unter Wests Regie gab es seinerzeit sofort einen 5:0-Heimerfolg.



Der Gegner vom Freitag Abend dürfte allerdings eine Kategorie stärker einzuschätzen sein, als der damalige Kontrahent aus Miesbach. Ebenso wie Hannover als Aufsteiger in die Zweitliga-Spielzeit gestartet, gelang den Jokern in den ersten Wochen ein Husarenstreich nach dem nächsten, konnten sieben der ersten acht Partien gewonnen werden. Nicht immer mit für einen Neuling typischem Hurra-Eishockey, sondern Dank einer stabilen Defensive um Torhüter Thomas Tragust und die körperlich bärenstarke `Stadtmauer` um Robert Paule, Florian Bindl, Christof Aßner, Jakub Körner, Mats Lindmark und Kontingent`ler Emil Ekblad, und vor allem auch Dank der Qualität enge Spiele auch spät noch für sich entscheiden zu können, hieß der Sieger am Ende fast immer ESV. Auch im Angriff hatte Gäste-Coach Ken Latta bislang keinen Grund zur Sorge: egal ob Reihe eins um Ex-Pferdetürmler Jordan Webb, Reihe zwei um den `Exoten` und japanischen Nationalspieler Go Tanaka oder Reihe drei um den von einigen zu früh totgesagten Petr Sikora – alle Formationen wussten bisher positiv zu überraschen.



Der ehedem schon immer spannende Vergleich zwischen Hannover und Kaufbeuren erhält somit durch den Trainerwechsel und das direkte Kräftemessen beider Aufsteiger eine besondere Note. Nach wie vor ohne Marian Rohatsch und Christoph Koziol strebt der ECH mit Macht einen Heimsieg an, denn vier Niederlagen in den ersten fünf Partien am Pferdeturm – das hatte es nicht einmal 1985/86 gegeben...





Gesamtbilanz der letzten 20 Jahre aus ECH-Sicht: 12 Spiele, 6:6 Siege, 37:51 Tore

Heimbilanz: 6 Spiele, 4:2 Siege, 19:19 Tore

Höchster Heimsieg: 6:2 am 12.1.96

Höchste Heimniederlage: 0:5 am 12.11.95 (Wertung nach 5:1-Sieg)

Eröffnungsbully: Freitag, 9.10., 20.00 Uhr, Eisstadion am Pferdeturm

HSR: Fischer


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