... und Meister

Am Sonntag bekommen es die Indians nach München in der Vorwoche mit einem weiteren Spitzenclub zu tun. Zu Gast am Pferdeturm sind die Steelers des SC Bietigheim-Bissingen. Der amtierende Meister musste im Sommer aus wirtschaftlichen Gründen seine DEL-Bewerbung zu den Akten legen und sieht sich derzeit, da der langjährige Hauptsponsor Porsche seine Zahlungen zur neuen Spielzeit drastisch zurückschrauben wird, einer unklaren Zukunftsperspektive gegenüber.


Am aktuellen Team geht dies jedoch weitgehend spurlos vorbei, denn mit 84 Punkten und Platz vier liegt die Truppe von Cheftrainer Christian Brittig voll im Soll. Die Baden-Württemberger setzen vorrangig auf defensive Stabilität mit Korsettstangen wie dem früher bei den Kassel Huskies und Hannover Scorpions tätigen Stéphane Robitaille, dem schussstarken Andreas Geipel und dem ebenfalls DEL-erfahrenen Doug Andress (früher u.a. in Krefeld aktiv). Daneben haben die Gäste mit Justin Kelly aber auch den Topscorer (68 Punkte in 44 Partien) und überragenden Akteur der Liga in ihren Reihen. Dem Kanadier und Alexander Serikow sowie Kasper Degn haben es die Steelers vor allem zu verdanken, dass ihr Powerplay als „Waffe“ gilt: Mit einer Quote von 21,98 % weist der SCB den zweitbesten Erfolgswert aller Clubs auf, wird nur noch von München überboten. Ihre Gefährlichkeit in den Special Teams demonstrierten die Brittig-Schützlinge insbesondere beim ersten Match in Hannover eindrucksvoll: Der ECH lieferte dem Favoriten ein großartiges Match und führte nach 27 Minuten 1:0, ehe Bietigheim das Resultat mit drei Powerplaytoren binnen vier Minuten in ein 1:3 verwandelte. Am Ende unterlag der ECH 2:3. Auch in Bietigheim waren die Indians jeweils nahe dran, mussten sich am Ende aber 2:3 n.P. und 0:3 geschlagen geben, wobei dieses Spiel erst im Schlussabschnitt entschieden wurde.


Auch wenn auf Bietigheimer Seite mit Marc Wittfoth und Brent Walton (beide Kreuzbandriss) zwei Akteure definitiv bis Saisonende ausfallen und der Einsatz von Kapitän Heiko Smazal wegen Verdachts auf Rippenbruch fraglich ist, gehen die Gäste als Favorit ins Rennen. Mit Unterstützung der heimischen Kulisse werden sich die Indians aber sicher nicht verstecken und versuchen, Bietigheim durch konzentriertes, körperbetontes und vor allem diszipliniertes Spiel das Leben so schwer wie möglich zu machen. So sollen dann - im Unterschied zur Vorwoche gegen München - auch gegen Topteams wieder einmal die Punkte am heimischen Pferdeturm bleiben. Die Leitung des Sonntagsspiels obliegt Hauptschiedsrichter Christian Neubert vom OSC Berlin-Schöneberg.