Drei neue und zwei außerplanmäßige Abgänge

Geschrieben von: Torsten Gadegast Dienstag, den 10. Mai 2011 um 10:55 Uhr

Die Hannover Indians können sich über drei Neuzugänge freuen. Vom DEL-Team aus München wechselt Daniel Hilpert an den Pferdeturm, vom aktuellen Zweitligameister aus Ravensburg kommt Markus Gleich und vom Zweitligafinalisten Schwenningen hat Robin Just einen Vertrag in Hannover unterzeichnet.

Der 29jährige Verteidiger Daniel Hilpert laborierte in der abgelaufenen Saison an einer schweren Verletzung, die jedoch vollständig ausgeheilt ist. Er hatte für die Saison 2011/2012 noch einen Vertrag beim EHC München, Spieler und die beteiligten Clubs einigten sich jedoch auf eine Auflösung, sodass der Weg für Hilpert nach Hannover frei wurde. Er stand in insgesamt 321 Spielen in der DEL für die Clubs aus Ingolstadt, Duisburg und München auf dem Eis. Mit dem EHC München schaffte er zudem in der Saison 2009/2010 den Aufstieg von der 2. Bundesliga in die höchste deutsche Spielklasse.

Der 1,88 M große und 93 kg schwere Linksschütze ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er unterzeichnete in Hannover einen Ein-Jahresvertrag.

Ebenfalls neu in der Verteidigung ist Markus Gleich. Der 24jährige konnte vor kurzem noch die Zweitligameisterschaft feiern, an der er mit einem überragenden Auftritt in den Play-Offs einen bemerkenswerten Anteil hatte. Gleich erzielte in der Saison in 46 Spielen 4 Tore und 16 Assistpunkte, in den Play-Offs verzeichnete sein Punktekonto 2 Tore und 4 Assists in 12 Spielen. Seine Stationen in der 2. Bundesliga heißen Crimmitschau, Riessersee und Ravensburg. Der 1,83 M große und 87kg schwere Verteidiger unterzeichnete ebenfalls einen Jahresvertrag am Pferdeturm.

Die Offensive der Indians erhält Verstärkung durch Robin Just. Der Deutsch-Slowake absolvierte die vergangenen vier Spielzeiten bei den Schwenninger Wild Wings. In der Saison 2010/2011 erzielte der Linksschütze 41 Punkte (12 Tore, 29 Assists) in 59 Spielen. Der 23jährige gilt als läuferisch starker, griffiger Außenstürmer mit Scoring-Touch, den die Indians auch schmerzhaft erfahren mussten: Just erzielte drei Tore gegen die Indianer in der letzten Spielzeit. Just, der bevorzugt auf der rechten Seite spielt, ist für den zweiten Sturmblock eingeplant und unterschrieb für die Spielzeit 2011/2012.

Neben den drei Neuzugängen haben die Indians aber auch zwei unvorhergesehene Veränderungen in der Kaderplanung zu verkraften. Die Stürmer Alexej Dmitriev und Thorben Saggau werden die Saison doch nicht wie geplant in Hannover absolvieren.

Dmitriev hat eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag genutzt, die ihm einen Wechsel in die Organisation des KHL-Clubs Dynamo Minsk ermöglichte. Bei Vertragsunterzeichnung lag dem Stürmer eine Einladung zu einem Try-Out Camp des weissrussischen Teams aus seiner Geburtsstadt vor. Für den Fall eines konkreten Angebotes erbat sich Dmitriev eine Rücktrittsmöglichkeit. Die Verantwortlichen in Minsk entschieden sich für ein Angebot, zunächst soll der 25jährige im Farm-Team auflaufen, nach Rückerhalt seines weissrussischen Passes steht ihm sogar der Weg in die KHL und das Nationalteam offen.

Indians-Coach Bernie Kaminski: „Das trifft uns schon sehr. Alexej war in der vergangenen Saison einer unserer besten und konstantesten Spieler. Allerdings muss man auch die Möglichkeiten sehen, die sich für ihn aus dem Angebot von Minsk ergeben. Und wir müssen neben unseren Planungen auch immer die Entwicklung der Spieler im Auge haben. So eine Chance hätte sich vielleicht nie wieder für ihn ergeben. Es ist selbstverständlich, dass wir ihm dort nicht im Wege stehen wollten und drücken ihm alle die Daumen, dass er dort erfolgreich spielt.“

Thorben Saggau bat die Indians um Vertragsauflösung, weil er eine Ausbildung in seiner Heimatstadt Timmendorf beginnen möchte. Kaminski: „Wir erleben immer wieder, dass Spieler nach ihrer aktiven Zeit in ein Loch fallen, weil sie sich nicht frühzeitig um eine Ausbildung oder ein Studium bemüht haben. Daher fördern wir solche Ambitionen immer aktiv. Auch Thorben sollte neben dem Eishockey eine Ausbildung beginnen. Er hat dann jedoch eine sehr gute Möglichkeit in Timmendorf angeboten bekommen und es zeigt Charakter und Umsicht, dass er den Profisport mit nur 24 Jahren zugunsten einer nachhaltigen Ausbildung aufgeben will.“ Saggau möchte nur noch hobbymäßig Eishockey spielen.

Neben den bereits fixierten Neuzugängen hat Trainer Kaminski weitere Kandidaten im Visier: „Wir haben konkrete Kandidaten für die drei offenen Import-Positionen im Sturm sowie für eine Import-Stelle in der Verteidigung. Auch was die offenen Plätze für deutsche Spieler angeht sind wir ziemlich weit. Lediglich bei der Personalie D.J. Jelitto herrscht weiter Stillstand. D.J. hofft auf ein DEL-Angebot. Sollte dies nicht erfolgen, ist die Tür bei uns weiter offen für ihn.“