Doyle macht den Unterschied

Geschrieben von: Niki Jaklitsch Sonntag, den 28. Februar 2010 um 23:06 Uhr

3:0 geführt, den Ausgleich kassiert und am Ende mit unbändigem Siegeswillen zwei Punkte in der Overtime erkämpft: Die EC Hannover Indians wurden am Sonntag Abend beim 4:3 nach Verlängerung (2:0, 1:1, 0:2, 1:0) gegen den amtierenden Meister aus Bietigheim-Bissingen endlich wieder einmal für ihre Kampfkraft belohnt und konnten einen hoch verdienten Sieg einfahren.


Bereits in den ersten Spielminuten machte der ECH mächtig Druck, scheiterte durch Kyle Doyle, Brady Leisenring, Jamie Chamberlain und DJ Jelitto aber jeweils mit hochkarätigen Chancen an Bietigheims Keeper Martin Morczinietz. Der amtierende Meister aus Baden-Württemberg wirkte ob der Kampfkraft der Rothäute sichtlich beeindruckt und brachte in den ersten 20 Minuten nur wenige zwingende Offensivaktionen zustande. Die wenigen Möglichkeiten der Gäste vereitelte Goalie Thomas Ower in souveräner Manier, und mit den Paraden des Schlussmannes wuchs die Sicherheit der Indianer von Minute zu Minute. Das 1:0 durch DJ Jelitto (12.) und der zweite Indians-Treffer durch Jamie Chamberlain in Spielminute 15 war der verdiente Lohn für überaus engagiertes, körperbetontes und kampfstarkes Spiel im ersten Drittel.


Im Mittelabschnitt begann Bietigheim mit viel Wut im Bauch, doch die Defense der Indians ließ sich auch von verstärkten Angriffsbemühungen der Gäste nicht aus dem Konzept bringen. Vielmehr schlug der ECH im entscheidenden Moment eiskalt zu. Nach 26 Minuten waren die Gastgeber in doppelter Überzahl und erneut stand DJ Jelitto goldrichtig, als er nach schöner Vorarbeit von PJ Atherton und John Hughes das 3:0 erzielte. Nach diesem Treffer war der Arbeitstag von Steelers-Goalie Martin Morczinietz beendet und mit dem Start von Sinisa Martinovic zwischen den Pfosten ging ein Ruck durch das Gäste-Team. Die Indians sahen sich nunmehr nahezu dauerhaften Angriffen des Meisters gegenüber, vermochten diese jedoch mit vereinten Kräften und einem glänzend aufgelegten Thomas Ower zwischen den Pfosten nahezu schadlos zu überstehen. Lediglich Kasper Degn konnte nach 33 Minuten die Defensive der Indians austricksen, so dass der ECH mit einem 3:1 in den letzten Spielabschnitt gehen konnte.


Dennoch war die Sicherheit in den Aktionen der Großstadtindianer zunächst wie weggeblasen und Bietigheim kam zu etlichen hochkarätigen Möglichkeiten. Ganze 51 Sekunden waren im letzten Drittel gespielt, als Greg Schmidt das 2:3 für die Gäste gelang. Mit diesem Treffer war die Partie wieder völlig offen. Hannover hatte noch etliche gute Möglichkeiten, konnte das entscheidende vierte Tor aber nicht erzielen. Statt dessen gelang Bietigheims Alexander Serikow in Spielminute 51 das 3:3. Wohl die wenigsten unter den 2.181 Zuschauern hatten nun noch mit den Indians gerechnet, doch die Hausherren stemmten sich mit einer konzentrierten Defensive weiterhin leidenschaftlich gegen die drohende Niederlage und konnten sich so nach 60 Minuten immerhin über einen hoch verdienten Punkt freuen. Nach rund 63 Minuten in der Overtime fasste sich dann ausgerechnet der unermüdlich rackernde Kyle Doyle ein Herz, ließ erst Bietigheims sämtliche vier Feldspieler aussteigen und überwand dann auch noch im Nachsetzen Steelers-Keeper Sinisa Martinovic zum viel umjubelten 4:3-Siegtreffer für den ECH, der symptomatisch war für den unbedingten Siegeswillen der Großstadtindianer, die technisch starke Bietigheimer mit unbändigem Willen in die Knie gezwungen hatten.