2:0 reicht nicht zum Sieg

Geschrieben von: Niki Jaklitsch Sonntag, den 07. Februar 2010 um 23:06 Uhr

2:0 geführt, stark gespielt und am Ende doch wieder mit leeren Händen da gestanden: Die EC Hannover Indians boten den Schwenninger Wild Wings am Sonntag Abend in der 2. Eishockey-Bundesliga lange Paroli, mussten nach 60 Minuten aber eine bittere 2:4 (2:0, 0:2, 0:2)-Niederlage hinnehmen.


Vor 2.491 Zuschauern am Pferdeturm zeigte der ECH von Beginn, dass er die Freitagsniederlage gegen Freiburg vergessen machen wollte. Mit Thomas Ower zwischen den Pfosten erspielten sich die Hausherren zahlreiche gute Chancen. Da sich sowohl Wild Wings-Keeper Steve Silverthorm als auch Thomas Ower mehrfach mit Glanzparaden auszeichneten, fiel der erste Treffer erst in Spielminute 17: Ganze fünf Sekunden brauchte der ECH in Überzahl, ehe Brady Leisenring aus kurzer Distanz das viel umjubelte und hoch verdiente Führungstor der Indianer erzielte. Und es sollte noch besser kommen: 57 Sekunden vor Drittelende fühlte sich kein Schwenninger für PJ Atherton zuständig, der sich bedankte und mit dem 2:0 SERC-Goalie Steve Silverthorn keine Abwehrchance ließ.


Auch zu Beginn des Mitteldrittels hatten die Indians die besseren Chancen, doch weder Kyle Doyle noch DJ Jelitto konnten den dritten Treffer nachlegen. So kam es, wie es kommen musste. Mit zunehmender Spielzeit kamen die Gäste aus dem Schwarzwald immer besser ins Spiel, scheiterten aber immer wieder an Tausendsassa Thomas Ower im Gehäuse des ECH. In der 33. Minute war allerdings auch Ower machtlos. Mit dem dritten Nachschuss bugsierte Florian Zeller die Schiebe ins Tor – nur noch 2:1 für die Indians. Nun hatte Schwenningen Oberwasser und konnte in Überzahl knapp 90 Sekunden später den Ausgleich erzielen. Jason Guerriero hatte abgezogen, Thomas Ower war die Sicht verdeckt – 2:2 (34.).


Im letzten Drittel einer intensiven, teilweise ruppigen Partie gaben beide Teams noch einmal Gas. Schwenningen hatte etliche hochkarätige Chancen, die Thomas Ower mit einigen „Big Saves“ vereitelte. Auf der anderen Seite hatten auch die Indians durch Kyle Doyle, Brady Leisenring und John Hughes gute Möglichkeiten, die aber nicht genutzt wurden. Gut zehn Minuten vor Ende des Matches wurde es dann hektisch: Kyle Doyle, der zuvor häufiger rüde angegangen wurde, wurde nach einem reichlich umstrittenen Ellbogencheck gegen Schwenningens Defender Adam Borzecki vorzeitig zum Duschen geschickt. In der anschließenden fünfminütigen Überzahl feuerte Schwenningen aus allen Lagen, doch mit vereinten Kräften und einem glänzend aufgelegten Thomas Ower zwischen den Pfosten schafften es die Indianer, Schwenningen in Schach zu halten. Einzig Florian Zeller konnte die Überzahl nutzen und Schwenningen mit einem Treffer in Front bringen. Die Indians zeigten sich von dem Gegentor keineswegs geschockt und kämpften weiter verbissen um die Chance zum Comeback. Dies sollte jedoch nicht mehr gelingen, statt dessen beseitigte Dan Hacker mit Wild-Wings-Treffer Nummer vier nach 57 Minuten die letzten Zweifel am Sieg des Favoriten. In der Schlussphase setzte ECH-Coach Joe West alles auf eine Karte und beorderte Thomas Ower zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Der Mut wurde allerdings nicht mehr belohnt. Zwar vergab John Hughes per Alleingang zwei Minuten vor Ende die beste Chance zum 3:4, doch insgesamt sollte sich an der bitteren Niederlage des ECH nichts mehr ändern.