Endlich - Beginn der Eiszeit in Liga zwei

Geschrieben von: Oliver Schilling
Donnerstag, den 10. September 2009 um 13:11 Uhr



Die Vorfreude nach dem im April endlich gelungenen Aufstieg in die 2. Bundesliga ist am Pferdeturm förmlich greifbar.

Genau 137 Monate nach dem letzten Heimmatch auf Zweitliganiveau – damals unterlag der ECH noch als Hannover Turtles zum Saisonhalali 97/98 den Roten Teufeln aus Bad Nauheim mit 1:6 – kehren die Indianer aus der niedersächsischen Landeshauptstadt in den DEL-Unterbau zurück und empfangen zum Start mit Altmeister SC Riessersee gleich einen Publikumsmagneten.



Anders als vor über elf Jahren soll am Freitag Abend jedoch auch das Ergebnis vor sicherlich prächtig gefüllten Rängen stimmen. Ein Mutmacher: zum 15. Mal in den letzten 20 Spielzeiten kann der ECH mit einem Heimspiel in eine Saison starten, nie gab es eine Niederlage, nur die Schwenninger Wild Wings konnten 1994 beim DEL-Start ein 4:4 erringen. Doch auch abseits von statistischen Unwägbarkeiten besteht für die Mannen von Coach C. Streu natürlich Grund zum Optimismus. Trotz keines Erfolges in der Saisonvorbereitung gegen ausnahmslos favorisierte Konkurrenz machte die Leistung des Teams mehr als einmal Mut für den Start ins Neuland Liga 2. Sicherlich wird der ein oder andere Akteur sich zunächst noch an das temporeichere Spiel in der höchsten ESBG-Klasse gewöhnen müssen, doch schon gegen den zehnfachen deutschen Meister sollen nach Möglichkeit die ersten Punkte eingefahren werden. Die Partie gegen die Werdenfelser ist nach Meinung vieler Experten gleich ein Match `auf Augenhöhe`, schließlich werden beide Teams in den gerne schon vor Saisonstart zahlreich erstellten vermeintlichen Endtableaus als sichere Mittelfeldaspiranten gesehen.



Lohnenswert ist ein Blick auf den Kader des Gegners. Die Oberbayern, wie acht weitere aktuelle Zweitligisten irgendwann in der Oberliga an Hannover vorbeigezogen und somit irgendwo auch alte Bekannte, haben trotz finanzieller Sorgen im Sommer eine kleine aber feine Mannschaft zusammengestellt, in der die Mischung aus etablierten Ausländern (McArthur, Self, McPherson), Europaneulingen (Dumoulin, Kapstad), erfahrenen und starken Deutschen (Frank, Lehner, Regan sowie natürlich Ex-ECH`ler Suchan, im April `98 beim 1:6 dabei) und talentierten Youngstern (Ebner, Gleich, Biersack, Reindl) auf dem Papier homogen genug wirkt, um das Ziel, die Zuschauer mit attraktivem Eishockey möglichst zahlreich ins Olympia-Eisstadion zu locken, 2009/10 in der Tat verwirklichen zu können. SCR-Coach M. Mansi hofft natürlich auf den einen oder anderen Zähler vom Pferdeturm im Gepäck, um mit seiner Mannschaft nicht gleich zum Heimspielstart am Sonntag gegen Bremerhaven unter Druck zu geraten. Dies werden die Hannover Indians freilich verhindern wollen.



Bis zum Eröffnungsbully am Freitag Abend gilt somit für Spieler, Trainer, Offizielle und vor allem die begeisterungsfähige Anhängerschar des ECH ein Zitat aus dem Jahr 2002 des in Hannover einst so bewunderten Fußball-Coaches Ralf Rangnick. Unmittelbar vor dem Saisonstart brachte der Erfolgstrainer die positive Anspannung nach dem Aufstieg damals plakativ auf den Punkt:

`Für uns wird jedes (2.) Bundesliga-Spiel so spannend wie die erste Nacht mit einer neuen Freundin`...







Gesamtbilanz der letzten 20 Jahre aus ECH-Sicht: 22 Spiele, 14 Siege, 1 Unentschieden, 7 Niederlagen, 97:63 Tore



Heimbilanz: 11 Spiele, 9:2 Siege, 60:24 Tore



Höchster Heimsieg: 10:2 am 15.3.1992



Höchste Heimniederlage: 3:5 am 8.10.2006


Eröffnungsbully: Freitag, 11.9.2009, 20.00 Uhr, Eisstadion am Pferdeturm



HSR: Fischer


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