Indians ringen Rosenheim mit 4:3 nieder

Es war das zu erwartete schwere Spiel für die Indians, doch am Ende besiegten die Hannover Indians in einem wahren Topspiel die Starbulls Rosenheim mit 4:3 (0:0;1:1;2:2;1:0).

Die über 3200 Zuschauer am Pferdeturm (davon rund 200 aus Rosenheim) erlebten ein spannendes und hochklassiges Oberliga Spiel die mit einer gerechten Punkteaufteilung endete.

Im ersten Drittel neutralisierten sich die beiden Mannschaften größtenteils. Zwar hatten die Indians die optische Überlegenheit, doch die Gäste aus Bayern verteidigten geschickt in der eigenen Zone und störten die Indians früh beim Spielaufbau. Dazu standen mit Altmeister Claus Dalpiaz und Benny Voigt zwei sehr gute Keeper zwischen den Pfosten. Die indias die auch ohne die erkrankten Robin Thomson und Michael Fendt auskommen mussten hatten aber die besseren Chancen. Bei Rosenheim stach besonders ECH-Schreck Ron Newhook heraus, der zeigte warum er einer der besten Spieler der Oberliga ist. Tore blieben aber im ersten Spielabschnitt aus.

Im zweiten Drittel fingen nach gutem Beginn die Indians immer mehr an zu schwimmen. Immer öfters stand Keeper Benny Voigt im Blickpunkt. Aus einem Vorteil wurde dann ein Nachteil. Als die Indians in Überzahl waren und abgeblockt wurden machte sich Ex-Indianer Sebastian Lehmann auf den Weg zum Tor, vernaschte Jan Hemmes und traf zum 0:1. In den folgenden 10 Spielminuten machten die Rosenheimer mächtig Druck und hätten in dieser Phase 2 bis 3 Tore schießen müssen. Doch mit viel Glück und einem unglaublich haltenden Benny Voigt hielten die Indians im Spiel. Erst eine feine Einzelleistung vom zuletzt immer stärker werdenden Rob Hisey brachte die Indians endlich den Ausgleich. Der supertechniker fuhr mit voller Geschwindigeit um das Tor herum und konnte Dalpiaz hoch im kurzen Winkel mit einem Schuss aus der Dehnung zum 1:1 überwinden.

Im letzten Drittel war das Spiel dann wieder ausgeglichener. Den besseren Start erwischten aber die Indians. Nach nur 100 gespielten Sekunden stand Kyle Doyle vor dem Tor goldrichtig und traf zum 2:1 für die Indians. Vorher hatte Keepre Dalpiaz noch drei Nachschüsse abwehren, beim Doyle Schuss war er dann aber machtlos. SBR Trainer Franz Steer schickte überproportional häufig seine erste Reihe um Ron Newhook und Dylan Stanley auf das Eis, was sich am Ende rächte. Zwar konnte mit der Brechstange und einem 5 gegen 3 Powerplay der Ausgleich zum 2:2 durch Newhook nur vier Minuten erzielt werden. Doch machte sich zunehmend der Kräfteverschleiß bemerkbar. Die Indians hatten in der Folgezeit die eindeutig bessern Möglichkeiten. Der erneute Führungstreffer für die Rosenheimer viel dann auch eher aus dem nichts. Dylan Stanley lief schnell in das Indiansdrittel rein und konnte mit einem verdeckten Schuss durch Verteidiger und Keeper zur wiederholten Führung treffen. Die Indians zeigten aber wie so soft unglaubliche Moral und erhöhten nochmals den Druck auf die Gäste. Nach einer Auszeit rund 180 Sekunden vor Schluss blieb Benny Voigt für einen weiteren Feldspieler auf der Bank und Indians nahmen nochmal einen letzten Anlauf. Doch der Angriff wurde abgefangen und ein Rosenheimer lief alleine auf das verweiste Indians-Tor zu, schoss aber drüber. 15 Sekunden vor Schluss rächte sich dieser Blackout dann brutal. Die Indiians setzten sich im Gästedrittel fest und Jamie Chamberlian fand den "King des Slots" Adam Dewan vor dem Tor und der traf zum hochverdienten 3:3 Ausgleich.

In der Overtime lief dann alles ging die Indians was nur schief laufen kann. Nach einem unnötigen Punktverlust durch Rob Hisey im Spielaufbau konnte dieser nur mit einem Stockfoul den Break verhindern und traf einen Rosenheimer unglücklich im Gesicht. Da Blut floss hieß das 5 + Spieldauerstrafe. Wenig später musste dann auch noch Brad Bagu nach einem Check vor dem Tor ebenfalls in die Kühlbox und so mussten die Indians quasi bis zum Ende mit 3 gegen 5 Unterzahl spielen. Doch die Indians kämpften bis zum Umfallen und entzauberten das starke Powerplay der Rosenheimer vollends. Die Strafzeit von Ron Newhook kurz vor Ende machte aus dem 3 gegen 5 wieder ein 3 gegen 4 Unterzahl. Diese Strafe war die folgenschwersten in dieser Partie, denn bei einem Penaltyschiesen darf ein Spieler, der noch auf der Strafbank sitzt keinen Penaltyschiesen. Somit fiel der beste Rosenheimer Schützer für das folgende Penaltyschiesen aus, denn es passierte in der Overtime nichts mehr. Ohne die von Trainer Franz Steer "verheizten" Stars wie Stabley traten für die Rosenheimer eher "unbekannte" Schützen an.

Die Indians fingen mit Adam Dewan an, Dalpiaz konnte aber halten. Dann folgte Ryan Fairbarn, der aber ebenfalls scheiterte. Den Siegtreffer erzielte dann Dan Del Monte, der Dalpiaz durch die Hosenträger überlisten konnte. Da Kyle Doyle und Michael Rohner anschließend nicht mehr trafen reichte dieser eine Treffer für den Extrapunkt für die Hannover Indians.